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meine beiden Amps im direkten Vergleich: es gibt einen klaren Verlierer - warum?

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline Nils H.

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Moin,

eine Sache liegt mir schon länger quer vorm Solar Plexus. Ich schicke mal vorweg, dass mir klar ist, dass zwei grundverschiedene Amps zu vergleichen eigentlich Unsinn ist; ich tu's aber trotzdem.

Im Zuge der (fast) Fertigstellung meines Amp Switchers hatte ich vor zwei Wochen die Gelegenheit, meine beiden Amps mal im A/B Vergleich gegeneinander antreten zu lassen. Der eine ist mein Dumble/D'Lite-Abkömmling (High Plates), der andere mein Fender/gepimpter Marshall-Hybrid. Was mir dabei vor allem bei den Clean-Kanälen aufgefallen ist: Der Dumble stinkt gegen den anderen total ab. Untenrum wirkt er im Vergleich zum F/M pappig und flach, obenrum total matt und bedeckt, irgendwie insgesamt nach "angezogener Handbremse". Jetzt könnte man sagen: Der Fender/Marshall-Hybrid ist halt einfach der bessere amp, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden (nebenbei gesagt, ich hatte den Duke am Samstag mal wieder auf der Bühne, der ist schon sehr geil geworden ;D).

Klar gibt es schaltungsmäßige Unterschiede, aber die Grundtopologie der Cleankanäle ist identisch: Eingangsstufe, Tonestack, Aufholstufe, Loop mit CF-Send und Aufholstufe, LTP, Endrohre, AÜ, Speaker, globales NFB.

Die Vorstufe des Dumble ist schon ziemlich anders, die Arbeitspunkte unterscheiden sich (220k/3k3/4µ7 und 150k/2k2/10µ im Dumble gegen 100k/1k5/22µ und 100k/1k5/10µ im Fender bei ähnlicher Spannung), der TS ist anders, die 2. Stufe hat lokales Feedback, aber trotzdem; der Cleansound eines Dumble sollte nicht so sehr gegen einen klassischen Fender abstinken.

Ab der Loop sind die Amps weitestgehend identisch, mit ein paar wesentlichen Unterschieden: NFB (68k an 8R im Dumble, 100k an 8R im Hybrid), die Endröhren (SED im Dumble, Sovtek im Hybrid), und - der AÜ. Im Dumble ist der alte AÜ von meinem ausgeschlachteten Fender Blues Deluxe verbaut (~4k3), im Hybrid ein (gegen den Fender ziemlich fetter) 1750M von Hammond mit 4k2, B+ bei beiden rund 415V.

An welcher Baustelle fange ich an zu suchen? Sind die Endröhren des Dumble einfach fertig? Oder liegt's an der Kombination von kleinem (billigem) AÜ und zu straffer NFB? Oder klingt ein D-Style-Amp clean einfach nicht so mächtig wie ein waschechtes Fender-Design (wobei sich der oben beschriebene Klangeindruck schon auch verzerrt fortsetzt)? Ist mein kleiner grüner Brüllwürfel einfach zu gut geworden :devil:? Oder ist's am Ende gar die Bauteileauswahl?

Oder...? Der Unterschied ist schon frappierend, und zwar so sehr, dass ich im A/B-Vergleich eigentlich gar keine Lust mehr hatte, den Dumble zu spielen...

Meinungen?

Gruß, Nils

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Offline Robinrockt

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Hallo Nils,

ich könnte mir gut vorstellen, das der AÜ da eine sehr große Rolle spielt.
Ich habe in einer meiner Peavey 60/60 Endstufen den AÜ für den linken Kanal austauschen müssen
(gegen einen Ersatztypen-nicht von Peavey).
Der linke Kanal klingt stark unterschiedlich zu dem rechten (besser :devil: ).

Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline Bierschinken

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Arbeitspunkte !!!

Um ehrlich zu sein, sind die Arbeitspunkte das meist unterschätzte "Stilmittel".
Ständig liest man von anderen AÜs, neuen Röhren, andere Kondensatoren. Dann wird hier der Bright-C draufgepappt und da einer weggenommen...aber wirklich am Klangfarbeerzeugenden Element, der Röhre und ihrem Arbeitspunkt arbeitet niemand.

Und wenn dann hört man nur solche Allgemeinplätze wie "jaja, größerer Ra, mehr Verstärkung, aber viel weniger Dynamik".
Mir geht hier sehr oft verloren, dass die Werte Ub/Ra/Rk und eigentlich auch Rload extrem zusammengehörig sind und als Ganzes betrachtet werden sollten.

Davon abgesehen finde ich, dass der Dumble keine Schnitte gegen nen Fender für richtig schöne, dynamische und sparkelige Cleans hat.

Grüße,
Swen

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Offline Nils H.

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Moin,

Davon abgesehen finde ich, dass der Dumble keine Schnitte gegen nen Fender für richtig schöne, dynamische und sparkelige Cleans hat.

daran könnte es natürlich liegen ;D.

der Amp klingt an sich eigentlich gut, aber im Vergleich dann halt doch etwas topfig und überfordert. Die Arbeitpunkte der ersten beiden Stufen kann ich bei Gelegenheit ja mal umstricken. Ich hab aber insofern den AÜ (und ggf. den PT) im Verdacht, als der Amp vor allem bei höherer Lautstärke (welche der andere Amp mit einem Lächeln meistert) irgendwie überfordert klingt.

Mal sehen...

Gruß, Nils

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Offline Ron55555

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Hi Nils,

dein Duke ist einfach mal ein sehr schöner Amp. *schleim*, ich hoffe dass meiner auch so gut klingen wird  :devil:
da ich so ziemlich fast alles abgekupfert habe sollte nix schief gehen, man wird sehen,
aber noch mehr gespannt bin ich auf dein aktuelles Projekt

Gruß Ronald

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Offline cca88

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Moin,

daran könnte es natürlich liegen ;D.

der Amp klingt an sich eigentlich gut, aber im Vergleich dann halt doch etwas topfig und überfordert. Die Arbeitpunkte der ersten beiden Stufen kann ich bei Gelegenheit ja mal umstricken. Ich hab aber insofern den AÜ (und ggf. den PT) im Verdacht, als der Amp vor allem bei höherer Lautstärke (welche der andere Amp mit einem Lächeln meistert) irgendwie überfordert klingt.

Mal sehen...

Gruß, Nils

Hallo Nils,

Vorschlag,
schick doch mal die Vorstufen der Amps über den Poweramp des jeweilig Anderen

Danke noch für den interessanten Ansatz  :)

Grüße


Jochen

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Offline Nils H.

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Moin,

dein Duke ist einfach mal ein sehr schöner Amp. *schleim*, ich hoffe dass meiner auch so gut klingen wird  :devil:

oh, das glaub ich schon. Die - meiner Meinung nach - wichtigste Voraussetzung ist schon mal erfüllt, nämlich das Herangehen mit der nötigen Sorgfalt und eine gute Vorausplanung.

da ich so ziemlich fast alles abgekupfert habe sollte nix schief gehen, man wird sehen,

Na, stell' mal Dein Licht nicht unter'n Scheffel ;).

aber noch mehr gespannt bin ich auf dein aktuelles Projekt

Oh, danke fürs Interesse. Da wird's leider noch ein wenig bis zur Realisierung dauern, die Planung ist zwar im Prinzip abgeschlossen, aber in der Portokasse ist gerade Ebbe >:(.

schick doch mal die Vorstufen der Amps über den Poweramp des jeweilig Anderen

Jau, manchmal kann's so einfach sein ;D. Werde ich nächste Woche oder so mal machen, wenn ich wieder mit beiden Amps im Proberaum bin.

Gruß, Nils

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fiestared

  • Gast
Hallo Nils,

Kann es sein das Dein Dumble-(d'lite)-Derivat ganz d'lite ähnlich keinen choke hat - der andere schon ?
Dies könnte schon einen Teil Deines Höreindrucks begründen - die 500Ohm anstelle einer Siebdrossel hört man
definitiv...

gruß axel 

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Offline Nils H.

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Moin Axel,

Hallo Nils,

Kann es sein das Dein Dumble-(d'lite)-Derivat ganz d'lite ähnlich keinen choke hat - der andere schon ?
Dies könnte schon einen Teil Deines Höreindrucks begründen - die 500Ohm anstelle einer Siebdrossel hört man
definitiv...

gruß axel  

nope. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Der D'lite hat zwischen Anoden- und Schirmgitterabgriff die Drossel vom Fender (180 Ohm, ich schätze mal um die 4H - wie bereits erwähnt, ich habe den Dumble/D'lite aus den Resten eines Blues Deluxe gebaut). Der andere Amp hat an der Stelle einen 100R-Widerstand.

Gruß, Nils

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Offline Hans-Jörg

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Arbeitspunkte !!!

Um ehrlich zu sein, sind die Arbeitspunkte das meist unterschätzte "Stilmittel".
Ständig liest man von anderen AÜs, neuen Röhren, andere Kondensatoren. Dann wird hier der Bright-C draufgepappt und da einer weggenommen...aber wirklich am Klangfarbeerzeugenden Element, der Röhre und ihrem Arbeitspunkt arbeitet niemand.

Und wenn dann hört man nur solche Allgemeinplätze wie "jaja, größerer Ra, mehr Verstärkung, aber viel weniger Dynamik".
Mir geht hier sehr oft verloren, dass die Werte Ub/Ra/Rk und eigentlich auch Rload extrem zusammengehörig sind und als Ganzes betrachtet werden sollten.

Davon abgesehen finde ich, dass der Dumble keine Schnitte gegen nen Fender für richtig schöne, dynamische und sparkelige Cleans hat.

Grüße,
Swen

Hall,

na da bin ich ja richtig froh, dass ich beim "Ur-Dumble" (1984) geblieben bin (100k/1k5/10uF), statt der Ceriatone, oder D`Lite Werte.
Ist jetzt nicht sehr hilfreich, ich weis, aber der Vorstufen/Endstufen Tausch ist definitiv die beste Möglichkeit, das herauszufinden.
Liebe Grüsse
Hans-Jörg
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Offline darkbluemurder

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Hallo Nils,

seit ich meinen Bassman zum D-Clone umgebaut habe, habe ich ihn nicht mit meinem Bandmaster verglichen - der ist auf AB763 belassen. Aber ich kenne das Phänomen, dass bestimmte Amps einfach "besser" klingen, und es ist manchmal wirklich eine Herausforderung, den Grund dafür zu finden. Meistens sind sehr viele Parameter verschieden, und das macht es dann schwierig. Um richtig systematisch vorzugehen, müsste man zwei identische Amps aufbauen (d.h. mit der gleichen Schaltung UND den gleichen Bauteilen) und dann variieren.

Viel Erfolg und viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Stone

  • Gast
Hi

Ich unterstütze die Aussage von Swen hinsichtlich Arbeitspunkten ganz entschieden; klar, auch die Röhren haben einen Einfluss, auch wenn alle z.B nagelneu sind (wären).

Bei einem Bekannten habe ich in seiner Endstufe im Kanal A einen um Faktor 10 kleineren Katodenwiderstand an der Aufholstufe gefunden, als bei Kanal B - immenser Unterschied und hörbar auf jeden Fall: die Endstufe klingt auf dem A-Kanal deutlich komprimierter.

In einem Tubeman habe ich die Röhre von Hersteller A gegen Hersteller B getauscht und siehe da, der Cleankanal bleibt bis Potistellung 15h clean und nicht mehr bis "nur" 12h.

Gruß, Stone

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Offline Nils H.

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Moin,

mich hat heute abend mal die Bastelwut gepackt und ich hab mir meinen Dumble mal auf die Werkbank geholt; weil er in meiner Gunst im Moment eh nicht so hoch steht, kann ich mir das experimentieren ja mal erlauben und deswegen entgegen der ratsamen Vorgehensweise gleich an ein paar Stellschrauben gedreht ;D.

Erstens habe ich an der Gegenkopplung gespielt und den NFB-R von 68k auf 100k hochgesetzt. Gleichzeitig habe ich die Arbeitspunkte aller vier Preampstufen dann doch mal auf "klassische Werte" gesetzt, und außerdem habe ich an der ersten Stufe den Kathoden-C vom D-Lite Wert 4µ7 auf 10µ erhöht.

Ich konnte jetzt gerade nur einen leisen Funktionstest machen, aber eines kann ich schon mal sagen: Der Amp klingt clean auf jeden Fall mal frischer und weniger beengt. Ich schreibe das mal primär der geänderten Gegenkopplung zu, weil nämlich ganz plötzlich das Presence-Poti tatsächlich einen nutzbaren Regelweg hat ;D. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass der Brightswitch (120p) tatsächlich auch Wirkung zeigt.

Am kommenden Wochenende mache ich dann mal 'ne Runde in den Proberaum und schaue, wie's in Laut klingt, und dann exerziere ich auch das Preamp-Poweramp-Mix-and-Match-Spiel durch.

Gruß, Nils

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Offline carlitz

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Ja sehr gut,

ich muss meinen Dumble Klon auch noch umbauen und für Ideen dankbar.....
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hi,

"Dumble clean goes Fender Blackface", so wird es dann wohl enden  ;)

Bin auch sehr gespannt auf die Optimierungsergebnisse von Niels.

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)