Moin,
eine Sache liegt mir schon länger quer vorm Solar Plexus. Ich schicke mal vorweg, dass mir klar ist, dass zwei grundverschiedene Amps zu vergleichen eigentlich Unsinn ist; ich tu's aber trotzdem.
Im Zuge der (fast) Fertigstellung meines Amp Switchers hatte ich vor zwei Wochen die Gelegenheit, meine beiden Amps mal im A/B Vergleich gegeneinander antreten zu lassen. Der eine ist mein Dumble/D'Lite-Abkömmling (High Plates), der andere mein Fender/gepimpter Marshall-Hybrid. Was mir dabei vor allem bei den Clean-Kanälen aufgefallen ist: Der Dumble stinkt gegen den anderen total ab. Untenrum wirkt er im Vergleich zum F/M pappig und flach, obenrum total matt und bedeckt, irgendwie insgesamt nach "angezogener Handbremse". Jetzt könnte man sagen: Der Fender/Marshall-Hybrid ist halt einfach der bessere amp, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden (nebenbei gesagt, ich hatte den Duke am Samstag mal wieder auf der Bühne, der ist schon sehr geil geworden
).
Klar gibt es schaltungsmäßige Unterschiede, aber die Grundtopologie der Cleankanäle ist identisch: Eingangsstufe, Tonestack, Aufholstufe, Loop mit CF-Send und Aufholstufe, LTP, Endrohre, AÜ, Speaker, globales NFB.
Die Vorstufe des Dumble ist schon ziemlich anders, die Arbeitspunkte unterscheiden sich (220k/3k3/4µ7 und 150k/2k2/10µ im Dumble gegen 100k/1k5/22µ und 100k/1k5/10µ im Fender bei ähnlicher Spannung), der TS ist anders, die 2. Stufe hat lokales Feedback, aber trotzdem; der Cleansound eines Dumble sollte nicht so sehr gegen einen klassischen Fender abstinken.
Ab der Loop sind die Amps weitestgehend identisch, mit ein paar wesentlichen Unterschieden: NFB (68k an 8R im Dumble, 100k an 8R im Hybrid), die Endröhren (SED im Dumble, Sovtek im Hybrid), und - der AÜ. Im Dumble ist der alte AÜ von meinem ausgeschlachteten Fender Blues Deluxe verbaut (~4k3), im Hybrid ein (gegen den Fender ziemlich fetter) 1750M von Hammond mit 4k2, B+ bei beiden rund 415V.
An welcher Baustelle fange ich an zu suchen? Sind die Endröhren des Dumble einfach fertig? Oder liegt's an der Kombination von kleinem (billigem) AÜ und zu straffer NFB? Oder klingt ein D-Style-Amp clean einfach nicht so mächtig wie ein waschechtes Fender-Design (wobei sich der oben beschriebene Klangeindruck schon auch verzerrt fortsetzt)? Ist mein kleiner grüner Brüllwürfel einfach zu gut geworden
? Oder ist's am Ende gar die Bauteileauswahl?
Oder...? Der Unterschied ist schon frappierend, und zwar so sehr, dass ich im A/B-Vergleich eigentlich gar keine Lust mehr hatte, den Dumble zu spielen...
Meinungen?
Gruß, Nils