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Knurriger Rock-Bass-Sound ?

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Offline WiderGates

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Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« am: 4.05.2011 09:06 »
Hallo Bassisten-innen und außen,


gibt es Erfahrungen welches Holz, welche Bauweise, welche Tonabnehmer einen in den Tiefen knurrigen und in den "Höhen" dicken, fetten Sound abgeben?

Also nix Pling & Plop. Auf dem Gerät wird nicht geslappt!!!!!


Reizen würde auch ein 4-Saiter bei dem die 4 tiefen Saiten eines 5-Saiters aufgezogen sind.
Hat das schon mal jemand probiert?
Wenn ja, welche Mensur?




Danke fürs Nachdenken & Posten
Weiterforschen
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline 12stringbassman

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #1 am: 4.05.2011 09:47 »
Servus Dieter!

Meine Erfahrung ist die, dass die Holzsorten eher wenig bis geringen Einfluss auf Klang haben, solangs kein Balsaholz ist (ich weiß, ich weiß, es wird jetzt evt. wütendes Geheul geben, aber dieses Thema hatten wir auch bei den Kollegen des GitarreBassBau-Forums schon mehrfach ausführlichst durchgekaut.)

Der weitaus mehr tonformende Faktor sind die Pickups, und hier im Speziellen macht die Resonanz des Pickups, und zwar die Frequenz und die Güte, einen wesentlichen Teil aus. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Position der Pickups. Wenn Du einen Preci-Sound haben willst, muss da nicht zwingend ein Preci-Pickup drin sein, aber der wie auch immer geartete Pickup sollte an der Preci-Position sein.

Erst wenn man an diesen Stellschrauben ausreichen gedreht hat, macht es meiner Erfahrung nach Sinn, über Alnico II oder V oder Erle oder Sumpfesche nachzudenken ;)

Ich verwende in meinen Instrumenten ausschließlich aktive Elektronik mit einstellbarem Resonanztiefpass (state-variable-filter). Damit ist von plopp-peng bis knurr-schnurr alles einstellbar.

Mein derzeitiges Leiblingsinstrument ist ein Headless-Bass mit durchgehendem Hals aus Ahorn, aktiven P/J-Pickups und eben dieser oben beschriebenen Elektronik. Das Teil rockt, aber hallo!

Viele Grüße

Matthias
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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haebbe58

  • Gast
Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #2 am: 4.05.2011 10:17 »
Hi,

empfehlenswert ist dafür grundsätzlich immer die klassiche Fender Preci Konstruktion in Longscale-Mensur

Korpus: Esche oder Erle
Hals: Ahorn
Griffbrett: für schönes Attack im Plektrumspiel Ahorn, ansonsten Palisander
Pickups: klassischer geteilter Preci PU, ich perönlich bevorzuge Delano, allerdings mit dicken Magneten a la Musicman oder Häussel, auch mit BigMags

aktuell habe ich auch einen Medium Scale von Marusczyk, den Jake, dem habe ich einen Delano mit Bigmags spendiert, der rockt auch wie Sau und man merkt den Mensur-Unterschied zu einem Longscale überhaupt nicht am Sound. Allerdings ist er dadurch etwas bequemer zu handeln. Ein richtig schöner Bass mit Ahorn-Griffbrett und klassischem geilen Preci-Sound.

Mein normaler Hauptbass ist ein Sandberg Basic Vm, mit genauso einem Delano Bigmag PU und einem zusätzlichen MM-Style Humbucker am Steg. Der hat eine (abschaltbare) aktive Glockenklang-Elektronik, die wirklich sehr gut ist! Für den reinen Rocksound a la Preci braucht man die aber eigentlich nicht, schaden tut die aber auch nicht  :)

Alternative zur oben genannten Holz- und restlichen Ausstattung wäre noch die Bauart des klassischen Gibson Thunderbird. Durchgehender Hals aus Mahagoni und seitlich angeleimte Teile aus Mahagoni, Griffbrett Palisander oder Ebenholz. Tonabnehmer sind 2 Humbucker. Der bringt durch diese Konstruktion abgrundtiefe Bässe mit mords Druck und knurrt auch sehr schön, allerdings in etwas anderen Bereichen als der Preci. Durch die reine Mahagoni Konstruktion kann er aber nicht so sehr schmatzende Höhen fabrizieren. Mit guten aktiven EQs kann man so etwas aber immer recht gut nachregeln. Wichtig ist die Bauart des Korpus ... diese spezielle Form ... nur diese Form bringt auch genau diesen Sound. ESP baut sehr schöne Varianten genau dieses Basses, aber auch Gibson und Epiphone haben ihn nach wie vor im Programm.

Wichtig ist in allen Fällen, dass man sich vor allem beim Hals auf einen guten Hersteller verlassen sollte, wo man sichergehen kann, dass das Holz nicht schon nach ein paar Monaten schlapp macht (Verziehen usw.). Beim Ahorn gibt es z.B. enorm viel Varianten und Unterschiede und auch sehr viel Schrott bzw. Qualitätsunterscheide z.B. nicht ausreichend gelagerte minderwertige Qualität. Das ist selbst bei Markenherstellern wie der große deutsche W..... usw. nicht selbstverständlich (weiß ich aus eigener Errfahrung), dass das Holz erstklassig ist, auch bei den in DE hergestellten .-..
 
einem 4 Saiter (Longscale) habe ich auch schon mal die 4 tiefen eines 5ers aufgezogen. Der Bass ist eine ältere, recht gute Jazzbass-Kopie von Fenix. Dafür mußte ich die Saitendurchführungen im Sattel alle auffeilen. Allerdings klingt da die tiefe H genauso schlapprig wie auf den meisten 5-Saitern. Das bringt m.E. nur was, wenn die Mensur noch länger ist, aber solche Bässe gibt es serienmäßig kaum. D.h., wenn Du solche Versuche machen willst, beschaffe Dir am besten gleich einen Ersatzsattel, falls Du das wieder rückgängig machen willst ... denn der aufgefeilte ist nachher für die normale Bestückung nicht mehr brauchbar.
 
Gruß
Häbbe  

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Offline 12stringbassman

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #3 am: 4.05.2011 19:58 »
Servus Haebbe,

ich will ja keine Glaubensdiskussion vom Stapel brechen ;)
aber diese Aussage fnde ich schon etwas sehr gewagt:
Alternative (...) Gibson Thunderbird. Durchgehender Hals aus Mahagoni und seitlich angeleimte Teile aus Mahagoni, (...) Wichtig ist die Bauart des Korpus ... diese spezielle Form ... nur diese Form bringt auch genau diesen Sound.
Wie kommst Du zu dieser Auffassung? Hast Du von einem Thunderbird die Korpusflügel abgesägt und welche in anderer Form, aber aus dem gleichen Holz wieder drangeleimt?

Da ich meine Instrumente selbst baue, und dies meist mit eigenständigen Formen, Bässe fast immer mit durchgehenden Hälsen, möchte ich aus dieser Erfahrung heraus behaupten, dass die Korpusform eher wenig zum Sound beiträgt (auch wenn man das immer wieder in den einschlägigen sog. "Fachzeitschriften" lesen mag ;) ). Einen Augenöffner hatte ich bei meinem letzten Bass, den oben erwähnten Headless. Der hat einen richtig dicken und breiten "Männerhals", am Sattel 42mm breit und 24mm dick, dreistreifig aus Riegel-Ahorn mit einem Griffbrett aus Zwetschge, Korpusflügel zweilagig Nussbaum und Riegelahorn. Der macht einen unglaublichen Druck, klingt gar nicht typisch "Ahorn-mäßig", knurrig und mächtig, trotzdem präzise und stramm.

Bei einem akustischen Instrument ist die Korpusform und -Dicke wie die Materialauswahl und -Stärke am Klangergebnis auf jeden Fall stark beteiligt, aber bei einem rein elektrischen Brett-Instrument kann ich das nicht in dieser Stringenz nachvollziehen.

Nix für unguad!

Grüße

Matthias
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Offline WiderGates

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #4 am: 4.05.2011 20:01 »
Hallo,
erstmal herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten.

Morgen vormittag werde ich mich mal mit euren Vorschlägen auseinandersetzen, melde mich dann wieder.




Weiterverbassen
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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haebbe58

  • Gast
Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #5 am: 4.05.2011 20:50 »
Hallo Mathias,

ich habe schon zig Bässe gespielt und hatte selber auch schon bestimmt 20 Stück.  Momentan habe ich 6 brauchbare und noch so einige Ruinen.

Die Korpusform spielt sehr wohl auch eine Rolle, noch wichtiger aber meinte ich eigentlich die Konstruktion selbst ... habe mich wohl falsch ausgedrückt.

Ich selbst bin von durchgehenden Hälsen nicht mehr überzeugt ... die klingen mir irgendwiezu steril. Druck können die genauso machen, klar ... evtl. sogar mehr als zusammengeschraubte oder -geleimte Bässe. Aber mir fehlt da immer der gewisse Kick und das spezielle Knurren. Der einzige mit durchgehendem Hals, der mich in all den Jahren wirklich überzeugt hat, war der Thunderbird. Und zum Vergleich hatte ich genug andere.

Gruß
Häbbe

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bea

  • Gast
Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #6 am: 4.05.2011 23:48 »
Ich selbst bin von durchgehenden Hälsen nicht mehr überzeugt ... die klingen mir irgendwiezu steril. Druck können die genauso machen, klar ...

Aber Druck ist nicht immer alles. Mein schönster und auch sicherlich bester Bass besitz einen durchgehenden Hals. Er ist  für druckvollen Rock nur sehr bedingt geeignet - er klingt ziemlich warm und "filigran",  "jazzig". Soll er auch. Das Instrument ist alles andere als steril.



Meine Bastelei an den EB-s wird wohl auch in Richtung modernerer Gibson-Bässe gehen. Dabei wärs wohl mal interessant, den Gibson SG-Reissue mit seinem Thunderbird-PU unter der Haube des Mudbuckers zu testen.
Seht interessant fand ich übrigens auch Soundsamples eines selbstgebauten Instruments mit relativ hochohmigen Doppelklingen-Humbuckern, die eigentlich für Gitarren gedacht waren. Wenn nicht der Formfaktor wäre, könnten die vielleicht sogar erste Wahl für meine Zwecke sein.

Ach so: wenns PJ-Bestückung sein muss: in meiner Vester Witch werkelt ein Di Marzio DP122, wohl einer der P-Bass-PUs, die wohl am ehesten in die Richtung gehen dürften.
« Letzte Änderung: 4.05.2011 23:52 von bea »

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Offline 12stringbassman

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #7 am: 5.05.2011 08:22 »
Moing Häbbe!

Ich wollte Dich nicht von der Seite aus anpissen oder Deine Erfahrungen in Frage stellen! Ganz sicher nicht.
Mir fiel nur die etwas pauschale Aussage "nur ein Bass mit Thunderbird-Form klingt auch so wie ein Thunderbird". Das wäre ja in etwas so, als ob ich sage "nur wenn Marshall auf dem Vogelhäusel draufsteht, klingt's auch so wie ein Marshall".
So ein Thunderbird klingt halt so wie er klingt, weil da mehrere Sachen anders gebaut sind als z.B. bei einem Preci; die Summe macht's. Allein die Pickuppositionen sind schon mal anders. Und das macht nach meiner Erfahrung enorm viel aus! 10-20mm weiter zum Hals oder in Richtung Steg können aus einem weichen Wummersound ein strammes Knurren machen, in ein und dem selben Bass und mit den selben Pickups! So eine Bastelleiche mit zweimal nachgestemmten Pickup-Fräsungen hab ich grad hier rumliegen.

@Beate:
Superschöner Bass! Wer hat den gebaut? Ein Flying-V als Fretless-Jazz-Bass ist auch mal was orginelles ;)
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bea

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #8 am: 5.05.2011 10:01 »
Na wer ist denn hier die Basteltante?

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Offline Patbanger

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  • Keep on rockin`!!!
Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #9 am: 5.05.2011 15:28 »
Tach auch,
auf der Suche nach nem richtigen Rock Sound fürn Bass finden alle irgendwann einen Fender Preci und am besten noch über nen altebn Ampeg SVT Vollröhre Amp! Ist auch ne Hammerkombi! Ich spiel für die Heavy Sounds in meiner Heavy Bands n Fender 50s Preci über meine Tecamp Anlage, das kracht, donnert und schiebt dir die Eier weg! Und bisher bekam jeder Tontechniker ein lächeln ins Gesicht der beim Soundcheck diesen Sound hörte, klingt halt ohne was einstellen zu müssen  >:D
Is natürlich meine Meinung (und wohl auch die vieler Anderer  ;) )
Rock on!

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Offline WiderGates

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #10 am: 16.05.2011 15:51 »
Hallo, nochmal Danke an Alle für eure Antworten und machen wir mal weiter.

Ich spiel für die Heavy Sounds in meiner Heavy Bands n Fender 50s Preci über meine Tecamp Anlage, das kracht, donnert und schiebt dir die Eier weg!

Es soll nicht krachen und donnern und die Eier sind da wo ich sie haben will und da bleiben sie auch.  ;D



Gehört habe ich schon einige Bässe, die so klingen und vor allem knurren wie ich mir das vorstelle.
Aber bisher konnte ich das nicht auf bestimmte Merkmale reduzieren:
zB
- Fender Jazz Bass mit Rosewood Griffbrett an Ampeg SVT
- Yamaha Bass, Ahorn Hals, MB-BassAmp an 2 x 15"
- MusicMan Bass, Rosewood, Ampeg an Klotz 2 x 12"
- Kramer Bass, Ahorn mit 2 DiMarzio P-Bass, Amp?

Aber auch ähnliche Zusammenstellungen die ganz anders klangen.

Ich möchte einen Bass-Sound der sich durchsetzt, aber nicht mit brachialer Gewalt, sondern weil er in einem Frequenzspektrum arbeitet das nicht mit anderen Instrumenten kollidiert:
- keine ultra-tiefen Bässe (die Bassdrum soll drunter bleiben).
- keine extrem Höhen, die D & G sollen auch auf dem 12. Bund noch nach Bass klingen, aber nicht muffig.
- er braucht sich nicht gegen Marshall Türme und tiefer gestimmte Rectifier-Monster durchsetzen.
- kein Slap und Pling.
- E & A Saite sollen schön knurrig klingen.
- die einzeln gespielten Töne sollen in der Tonhöhe klar ortbar bleiben und sich nicht im Gesamtsound verlieren.


Deswegen wohl eher kein Preci? Die murmeln mir zu sehr, die ich kenne.


Kann ich das mit ganz unten abgebildeten Gerät erreichen?
Im Prinzip klingt der schon in die Richtung wie ich ihn haben will, er knurrt nur zu wenig.

Letztendlich ist es aber auch ganz extrem eine Frage der Saiten. Mehr noch, als der Pickup!
Saiten sind 045 - 105er. Keine Angst es kommen wieder Neue drauf, den habe ich jetzt nach ca. 4 Jahren aus seinem Dornenhöschenschlaf befreit.
Unterstützen dünnere Saiten eher das Knurren? Ich denke nicht, weil sie dann zu schlabberig werden.
Oder welcher Saitenhersteller?



Also welcher Pickup, welche Saiten und evtl. welcher Vorverstärker (im Bass) bringen mich näher ans Ziel.




Danke schon mal für's Nachdenken und fürs Posten
Durchhalten, Weiterbasteln & munter bleiben
« Letzte Änderung: 16.05.2011 16:38 von WiderGates »
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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bea

  • Gast
Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #11 am: 16.05.2011 21:07 »
Bei der PU-Positon machen wenige mm u.U eine ganze Menge aus. Hast Du schon mal den PU in anderen Positionen getestet (von oben die Saiten abnehmend)? Wenn mein Augenmaß nicht täuscht, ist der PU übrigens etwas näher am Steg als der Sweetspot bei Music Man.

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Offline WiderGates

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #12 am: 16.05.2011 22:03 »
Hallo bea,
wo liegt der Sweetspot (Distanz Mitte PolePieces zum 12.Bund) und wie wirkt sich die Abweichung soundlich aus?


Danke
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

*

bea

  • Gast
Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #13 am: 17.05.2011 01:00 »
Hallo Dieter,

hilft Dir das weiter: http://www.gearbuilder.de/fn/viewtopic.php?p=585#p585 ?

Klangliche Auswirkung wie üblich: je näher am Steg, desto mehr Höhen, vor allem aber "weniger Bässe". Etwas näher zum Hals: voller, dunkler, tiefer.

Je nach Konstruktion des PUs (Keramikmagnete?) könntest Du auch mal probieren, die Induktivität durch zusätzliches  Eisen zu optimieren. Hat bei dem Epiphone-Mudbucker viel gebracht - der bringt jetzt, nachdem ich den Spalt aus  dem zwischen den Spulen die Polschrauben rauskommen, mit Stahl gefüllt habe, deutlich mehr Tiefe, "Fülle" (also möglicherweise irgendwelche Eisenverzerrung...), aber auch mehr Brillianz. Und Konfliktpotential mit der Bassdrum.

Wie müßte man eigentlich eine Bassbox abstimmen, damit sie einerseits voll und "tief" klingt, andererseits aber gerade nicht in Konflikt mit der Bassdrum gelangt?

Beate

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Offline Serena Fate

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Re:Knurriger Rock-Bass-Sound ?
« Antwort #14 am: 17.05.2011 02:23 »
Hallo Beate,

Wie müßte man eigentlich eine Bassbox abstimmen, damit sie einerseits voll und "tief" klingt, andererseits aber gerade nicht in Konflikt mit der Bassdrum gelangt?

Die Bassdrum lässt sich eigtl. in drei Frequenzbereiche aufsplitten, die wichtig sind. Einmal der Bereich bis etwa 100 Hz - das eigentliche Fundament. Für den "Kick" der Bassdrum ist hingegen eher der Bereich von etwa 2,5-5kHz verantwortlich. Dazu dann noch ein Bereich um etwa 10kHz, um dem Klang eine gewisse Lebendigkeit zu verleihen. Da es unter 100Hz schnell matschig wird oder dröhnt, sollte man in dem Bereich eigentlich allgemein vorsichtig sein.
Für die Bassdrum "unwichtig" ist der Bereich dazwischen, also 100Hz - 2kHz. Da klingt die nicht. Hebt man den Bereich probehalber mit dem EQ an, so erhält man nur ein matschiges Knetmasse-Plop mit merkwürdig viel Sustain (klingt dann eher nach tiefer undefinierter Tom). Das ist dann der Bereich, in dem sich alle anderen Instrumente nach Vorliebe austoben können.

Für den Bass wären also praktisch die Frequenzen von etwa 100-300 Hz "reserviert", Anschlagton liegt irgendwo um die 1kHz und die wichtigsten Obertöne um die 2,5-5kHz

Da gehen die Probleme leider erst los. Die menschliche Stimme hat den wichtigsten Grundtonbereich zwischen 120 und 300 Hz, für die Erkennbarkeit aber den Bereich von 2,5-5kHz
Gitarre geht bei 80 Hz etwa los (unwichtig), mit Hauptaugenmerk auf 250-500 Hz und "Presencebereich", also wichtig für Artikulation bei 2,5-5kHz (jep, schon wieder).


Rein für Live würde ich persönlich die Bass-Box auf eben den Bereich von 100-300 Hz abstimmen, eventuell leicht tiefer. Falls es sich dann noch mit der Bassdrum beisst, eben die Bässe und Subbässe per EQ etwas reduzieren. Der wirklich komplizierte Bereich von 2,5-5kHz regelt sich live von selbst, da unser Gehört dabei sehr gut die einzelnen Signalquellen unterscheiden kann, sonst wäre es praktisch unmöglich die Instrumente und Stimmen nebeneinander unterzubringen. Was über die PA kommt ist Problem des Mischers ;)


just my 0.02 EUR ;)

Grüße,

Sybille
« Letzte Änderung: 17.05.2011 02:25 von Serena Fate »