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Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound

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Offline WiderGates

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Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« am: 17.05.2011 09:21 »
Hallo Beate,

Die Bassdrum lässt sich eigtl. in drei Frequenzbereiche aufsplitten, die wichtig sind. Einmal der Bereich bis etwa 100 Hz - das eigentliche Fundament. Für den "Kick" der Bassdrum ist hingegen eher der Bereich von etwa 2,5-5kHz verantwortlich. Dazu dann noch ein Bereich um etwa 10kHz, um dem Klang eine gewisse Lebendigkeit zu verleihen. Da es unter 100Hz schnell matschig wird oder dröhnt, sollte man in dem Bereich eigentlich allgemein vorsichtig sein.
Für die Bassdrum "unwichtig" ist der Bereich dazwischen, also 100Hz - 2kHz. Da klingt die nicht. Hebt man den Bereich probehalber mit dem EQ an, so erhält man nur ein matschiges Knetmasse-Plop mit merkwürdig viel Sustain (klingt dann eher nach tiefer undefinierter Tom). Das ist dann der Bereich, in dem sich alle anderen Instrumente nach Vorliebe austoben können.

Für den Bass wären also praktisch die Frequenzen von etwa 100-300 Hz "reserviert", Anschlagton liegt irgendwo um die 1kHz und die wichtigsten Obertöne um die 2,5-5kHz

Da gehen die Probleme leider erst los. Die menschliche Stimme hat den wichtigsten Grundtonbereich zwischen 120 und 300 Hz, für die Erkennbarkeit aber den Bereich von 2,5-5kHz
Gitarre geht bei 80 Hz etwa los (unwichtig), mit Hauptaugenmerk auf 250-500 Hz und "Presencebereich", also wichtig für Artikulation bei 2,5-5kHz (jep, schon wieder).


Rein für Live würde ich persönlich die Bass-Box auf eben den Bereich von 100-300 Hz abstimmen, eventuell leicht tiefer. Falls es sich dann noch mit der Bassdrum beisst, eben die Bässe und Subbässe per EQ etwas reduzieren. Der wirklich komplizierte Bereich von 2,5-5kHz regelt sich live von selbst, da unser Gehört dabei sehr gut die einzelnen Signalquellen unterscheiden kann, sonst wäre es praktisch unmöglich die Instrumente und Stimmen nebeneinander unterzubringen. Was über die PA kommt ist Problem des Mischers ;)


just my 0.02 EUR ;)

Grüße,

Sybille

Hallo Sybille, mM ist dieser Gedankengang (PA-Sound ist rein Problem des Mischers) das größte Problem, weil:

Die PA kann nur das wiedergeben was auf der Bühne produziert wird, auch wenn es auf der Bühne nicht so drastisch klingt wie im Saal. Bestens Anzeichen dafür: "Hey Mischer ich kann mich nicht hören."
Kommt dieser Spruch stimmt der Bandsound nicht. Die einzelnen Instrumente wildern in den Frequenzen der anderen.
Das hast Du ja auch beschrieben.

Wie oft habe ich folgendes Szenario infernale als Saalmischer für diverse Bands von 1979 -1991 erlebt? Zu oft.
Die Bassdrum muss wumsen.
Die Snare muss durchknallen.
Meinen Bass muss ich im Magen spüren.
Ich brauche einen oberfetten Gitarrensound (meist sind das auch die Marschallturmisten).
Mein Piano.....
Die armen Sänger können dann nur bis zur Feedbackgrenze lauter gemacht werden.

Und das oft auf zusammgeschraubten, schwingenden Bühnen.



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Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline Tube_S_Cream

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #1 am: 17.05.2011 10:22 »
Auf der Bühne komme ich am besten mit meiner kleinen TT 1x12" zurecht . Die strahlt mich direkt an. Tiefbass gibt eh mehr als genug von der PA. Wer unbedingt gefühltes Bassfeedback braucht und nicht groß auf der Bühne rumrennt, sollte mal eine "Rüttelplatte" mit Bodyshakern oder "Buttkicker" probieren. Sowas wurde hier im Forum ja auch schon erfolgreich konstruiert und gebaut. Im Proberaum benutze ich die TT einfach als Hocker und habe das gleiche Ergebnis  :devil:. Man fühlt den Bass und müllt die Bühne nicht zu.
Man muß immer bedenken, daß man den Sound, den man sich einstellt, wenn man allein auf dem Bass herumzupft, überhaupt nicht in einer Live-Situation gebrauchen kann. Das würde in dröhnenden Bassgewummer , fehlenden Mitten und plärrigen Höhen enden.
Frequenzen unter 80Hz sind auf der Bühne eher störend wegen Interferenzen mit der BD. Den Bereich um 200-300Hz etwas boosten. 500Hz etwas zurück und bei Bedarf 2-3KHz etwas boosten, wenn die Box es nicht schon von alleine tut.
Den ganzen Subbass-Schub sollte man dem FOH-Mixer überlassen, damit er das Verhältnis abstimmt, aber auf der Bühne stört es eher, wenn man einen einigermassen transparenten Sound haben möchte.

Aber es gibt ja auch immer noch Kollegen, die unter 120db/A auf der Bühne nichtin Fahrt kommen können  :devil:

Gruß
Stefan

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Offline WiderGates

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #2 am: 17.05.2011 10:45 »
Hallo Stefan,
dieser Meinung kann ich mich nur anschließen.
Den Tiefbass einer PA im Raum hörst Du nämlich auch auf der Bühne!
OpenAir ist da natürlich etwas anders.
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline WiderGates

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #3 am: 17.05.2011 10:58 »
Auf der Bühne komme ich am besten mit meiner kleinen TT 1x12" zurecht . Die strahlt mich direkt an.
Gruß
Stefan

Welche TT?
Welcher Speaker?



Sorry & Danke Stefan, ich frag' Dir grad 'ne Reflexöffnung in die Box  ;D
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline Tube_S_Cream

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #4 am: 17.05.2011 12:11 »
TT XB12 Classic mit Eminence Deltalite2512...

Gruß
Stefan

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Offline Serena Fate

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #5 am: 17.05.2011 22:50 »
Hallo,

erstmal volle Zustimmung :)

Hallo Sybille, mM ist dieser Gedankengang (PA-Sound ist rein Problem des Mischers) das größte Problem, weil:

Ich bezog mich mit dieser Aussage eigentlich nur auf den Präsenzbereich von 2,5kHz - 5kHz, von welchem alle Instrumente und auch das Instrument "Stimme" ein Stückchen abhaben wollen, was bei diesem recht schmalbandigen Bereich eigentlich nur zufriedenstellend möglich ist, weil unser Gehör da sehr gut unterschiedliche Signalquellen unterscheiden kann, v.a. eben in Kombination mit den charakteristischen Frequenzen der einzelnen Instrumente. Stimmt das schonmal, also dass sich jeder in etwa an seinen Frequenzbereich hält, dann passts auf der Bühne eigentlich auch im Präsenzbereich, solange nicht irgendwer zu laut ist (meistens die 4x12er ;D) oder gar alle. Ab einem gewissen Pegel kann es eigentlich nicht mehr funktionieren, da schliesslich dann die Frequenzsensibilität unseres Gehörs breitbandiger wird. Es matscht also schon mal aus physiologischen Gründen. Kommt dann noch einer auf den Trichter "Ich hör mich nicht, ich mach lauter" ists ganz aus.

Ich persönlich bevorzuge auf der Bühne eigentlich so was wie gehobene Zimmerlautstärke - also dass man sich gerade nicht mehr unterhalten kann, aber die Polizei zumindest noch nicht mit einer Hundertschaft anrücken würde, drehte man zu Hause so weit auf - und sag dem Mischer vorher, was ich nicht oder nur leise aufm Monitor brauch. Falls der Luxus eines eigenen Monitor-EQ vorhanden ist, dann eben noch ein paar mehr Mitten auf meine Gitarre und dann passt das eigentlich auch schon, hab ja meine Box auch noch. Je nach Größe und Akustik der Lokalität kann das ja trotzdem schonmal voll aufgerissene Endstufen bedeuten.
Aber wenn nachm Soundcheck ein Gitarrist einer anderen Band auf mich zukommt und meint, meine Rack-Endstufe sei Mist, weil sein Top sei ja viel lauter, fehlen mir eigentlich die Worte.

Meine persönliche Live-Misch-Erfahrung lässt sich eigentlich an einer Hand abzählen und da hab ichs auch nur gemacht, weil sonst niemand da war. Regelmässig würde ichs nicht machen wollen, da fehlt mir die Geduld zu. Ich durfte bei diesen wenigen Gelegenheiten auch erfahren, dass gerade die "Marschallturmisten" (geiler Ausdruck) es sehr persönlich nehmen, wenn man ihnen an en Kopf wirft, dass sie gar nicht auf die PA kommen, wenn sie nicht endlich die [böses Wort] Bässe an ihrem [böses Wort] Verstärker runterdrehen  :devil:
Ich durfte auch in meiner eigenen Bandvergangenheit erfahren, was passiert, wenn uneinsichtiger Gitarrist auf unerfahrenen Mischer trifft und das Ganze noch mit richtig schlechter PA gepaart wird. Das Konzert war klasse, wir hatten eineinhalb Stunden Dröhnen in dem alles andere unterging. Aber da er nicht einsehen wollte, dass er a) leiser und b) weniger Bässe machen soll, wurde er eben ganz dezent im Anschluss aus der Band entfernt ... wie schon gesagt, viel Geduld hab ich in der Hinsicht nicht ;)


So hatte ich auch das mit der Abstimmung einer Bass-Box gemeint. Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass die (als BR) so hoch abgestimmt sein sollte, sondern dass für ein Live-Setup dieser Bereich besonders sauber wiedergegeben werden sollte.


Viele Grüße,

Sybille


P.S.: Bleibt noch das Mysterium, warum am Ende eines Konzertes alle Verstärker lauter sind, als zu Beginn ... man sollte vielleicht mal Galileo Mystery informieren

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Stone

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #6 am: 20.05.2011 20:17 »
Hi

Also ich schließe mich der Meinung "der Sound auf der Bühne muss stimmen, sonst kommt vorn auch nur Müll" voll und ganz an. Warum? Recht einfach. Nach ein paar Jahren des Einstiegs / Aufstiegs haben wir uns als Band hingesetzt und überlegt, wie wir z.B. technisch unsere Instrumente vernünftig zum FOH bringen. Dabei kam dann der Einsatz von DI-Boxen, Emulatoren usw. heraus.

Im Verlauf der Zeit wurden die Bühnen und Jobs größer und als wir an dem Punkt waren, einen PA Verleih regelmäßig beauftragen zu können, sank mit zunehmender Professionalität schon beim Soundcheck und Equipment der Zeitaufwand, bis schließlich der Soundcheck sich bei 15 Minuten plus 1 Stück spielen einpendelte.

Kürzer geht, sicher, aber länger auf jeden Fall auch.

Ich spiele live zwei 4x12", lasse diese aber von der Seite in die Bühne strahlen und verzichte sowohl selbst auf Monitor, wie auch darauf, dass die Gitarre auf den Monitor gelegt wird - in der Regel nahm nur unser Drumer noch etwas Gitarre mit auf den Monitor. Dabei bin ich eigentlich nie zu laut gewesen, wahrscheinlich auch, weil ich die Boxen selbst mit der Powerbrake wieder dämpfe, trotz halb bis dreiviertel aufgedrehter Amps.

Das Signal nach vorn ist dabei von der Lautstärke immer unverändert, weil ich eben nicht am Amp (Mastervolume) schraube.

Sicher haben auch die Techniker ihre eigenen Gewohnheiten und Praktiken, aber ich habe in der Vergangenheit immer wieder ein "Oh Gott - zwei 4x12" ...?! Da wollen wir mal sehen, wann Du eine davon wieder ausstöpselst." und ein wenig späteres "Hätte ich ja nicht gedacht - tut super." gehört.

Wichtig ist, wie schon erwähnt wurde, aus meiner Sicht, sich selbst ordentlich am Riemen zu reissen und im Zaum zu halten, damit der Bühnensound relativ leise bleibt und damit automatisch differenzierter ist.

Gruß, Stone

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Offline darkbluemurder

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #7 am: 25.05.2011 17:04 »

... lasse diese aber von der Seite in die Bühne strahlen und verzichte sowohl selbst auf Monitor, wie auch darauf, dass die Gitarre auf den Monitor gelegt wird - in der Regel nahm nur unser Drumer noch etwas Gitarre mit auf den Monitor.
Gruß, Stone

Hallo Stone,

ich habe das ähnlich gemacht und meine Erfahrungen waren ähnlich gut. In der Tat ist Kontrolle der Frequenzen und Lautstärke innerhalb der Band sowie das Vermeiden überfrachteter Arrangements der Schlüssel zu transparentem Livesound. Wir hatten leider keinen festen Techniker, aber die wenigen Male, bei denen wir mit professionellen Bühnentechnikern gearbeitet haben, dauerte der Soundcheck ca. 15-20 Minuten vom ersten Kick-Bumms bis zum gemeinsam gespielten Stück. Kommentar der Soundmänner: "Mit Euch habe ich keine Arbeit".

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Stone

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Re:Bass-Sound, BassDrum-Sound, Band-Sound
« Antwort #8 am: 25.05.2011 17:20 »
[...]Wir hatten leider keinen festen Techniker, [...] Kommentar der Soundmänner: "Mit Euch habe ich keine Arbeit".

Das ist das Resultat dessen, was ich im Kopf habe / hatte. Es bedarf eigentlich keiner großen Mühe und nicht unbedingt eines riesigen technischen Aufwandes, um als Band einen guten Sound "nach vorn" zu liefern. DI Boxen kosten nun wirklich nicht die Welt und auch Speaker Emulatoren sind nicht mehr so teuer, wie z.B. mal die SE100 von Marshall.

Mit etwas Disziplin erreicht man auch einen Bühnensound, der wirklich gut ist, ohne dabei mehr als eben Disziplin investieren zu müssen.

Gruß, Stone