Hi,
ja, diese Nylondurchführungen hab ich natürlich aufm Trafo bzw. im Loch.
Aber wie schauts mit den Winkeln aus, die liegen ja direkt auf dem ersten Kernblech.
Ist das wirklich vernachlässigbar?
Grüße,
Swen
Guten Abend,
ja, ist definitiv zu vernachlässigen.
Wer irgendwann mal etwas über den Poyntingschen Vektor gelesen hat, wird höchstwahrscheinlich das Beispiel vom Draht mit vernachlässigbarem Durchmesser und hoher Leitfähigkeit kennen. Die Energie wird gemäß diesem Beispiel nicht durch den Draht transportiert sondern über das magnetische Wechselfeld um den Draht außenherum.
Das lässt sich auch auf Trafos übertragen:
Im idealen verlustlosen Kern wird die Energie nicht im Eisen übertragen sondern über das transversale elektrische Wechselfeld.
Soll heißen:
Es gibt also ein elektrisches "rotorbehaftetes" Wechselfeld (gedachte Feldlinien senkrecht um den Kern herum). Und wo elektrische Feldstärke ist, kann Spannung anliegen und somit Strom fließen.
Wenn die Metallwinkel die beiden äußeren Bleche berühren, entsteht noch lange keine leitfähige Schleife um den Kern herum (oder um Teilbereiche des Kerns herum).
Das ganze gilt für sauber gewickelte Kerne von Netztrafos. Praktisch muss ich allerdings einräumen, daß ich es noch nicht ausprobiert habe. Ich war eher froh, daß der Trafo durch die anliegenden Metallwinkel die Wärme abführen kann.
Was sicher Probleme machen würde (weil leitende Schleife um den Kern herum) wäre folgendes:
Angenommen jemand käme auf die Idee, innen und außen mit der Feile (Stirnseiten der Bleche) die Oberfläche zu egalisieren (die Seiten senkrecht zu den Flächen an denen die Metallwinkel anliegen). Dann hätte ich durch die über die Grate zwischen den Blechen mehr oder weniger leitfähig verbundenen Bleche eine Schleife in die Spannung induziert wird und somit Ströme fließen ... (aber wer macht das schon heutzutage)
So ich schlaf' erstmal 'ne Runde - und bleib dabei.
Die Metallwinkel tun nix - außer ein bischen Wärme zu übertragen.
Gute Nacht