Wenn ich einen einfachen BIAS-Messpunkt schaffen will, so kann ich das mit einem 1 Ohm Widerstand von Katode Endstufenröhre zu Masse. In der Regel ist aber auch G3 der Röhre an Masse gelegt, in der Praxis sind Pin 1 und 8 einfach miteinander verlötet.
Messe ich nun den Spannungsfall über dem eingefügten 1 Ohm Widerstand, so erhalte ich als "Fehler" auch den Spannungsfall, den der Gitterstrom von G3 erzeugt, richtig?
Diesen Gitterstrom kann man aus 'm Datenblatt (hin und wieder) ablesen oder mit 5 mA annehmen, sodass man die Abweichung und den eigentlichen, durch die Katode fließenden Strom, ermitteln kann.
Kann ich aber auch den 1 Ohm in den Zweig Katoden zu Masse einfügen und G3 weiterhin direkt an Masse legen? Immerhin habe ich dann ja zwischen Katode und G3 einen Potentialunterschied, wenn auch nur sehr klein.
Ich glaube, den Grund der Verwirrung erkannt zu haben.
@Stone:
Kann es sein, dass Du bei der Annahme eines Gitterstromes das Bremsgitter g3 mit dem Schirmgitter g2 verwechselt hast? Durch letzteres fließt laut Datenblatt der EL34 (Philips 1969) bei Vb=500V, Va=495V und Vg1=-36V ein Ruhestrom von 4mA. Ein Strom durch g3 konnte ich in keinem mir bekannten Datenblätter der EL34 und EL84 finden.
Ich glaube, die Methode das Bremsgitter direkt auf Masse und zwischen Masse und Kathode den Messwiderstand zu löten hat rein praktische Gründe, die sich aus der Belegung der Anschlusstifte ergibt:
Durch Pin 1 wird durch alle Röhren ein Draht gezogen und auf Masse gelegt, die Messwiderstände werden direkt von Pin 8 auf diesen Draht gelötet. Würde man g3 direkt mit der Kathode verbinden, müsste man irgendwo einen Befestigungspunkt für den Massedraht schaffen, oder die Messwiderstände würden ähnlich den Vorwiderständen des Steuergitters fliegend verdrahtet werden müssen.