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Schutzdioden am Ausgangübertrager

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Offline 12stringbassman

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Schutzdioden am Ausgangübertrager
« am: 15.06.2011 21:51 »
An mehreren Schaltplänen hier aus dem Forum und anderswo finde ich immer wieder mal Dioden von Masse zu den Enden der Primärwicklung des AÜ. Warum?

Ich weiß, dass das Thema hier vor ein paar Jahren schon mehrfach durchgekaut wurde. Ich habe die SuFu des Forums benutzt und leider keine wirklich erschöpfenden Erklärungen gefunden.

Wogegen  genau sollen diese Dioden schützen und wie sollten sie dimensioniert sein? Ich finde immer wieder den Typen BY269, eine schnelle 1600V Diode. Ich hätte einen Sack 1N5408 rumliegen (1000V 3A Silizium-Diode). Täten die das auch? Evt. zwei in Reihe geschaltet? An einen Schaltplan kann ich mich erinnern, da waren drei 1N4007 in Reihe mit einem Kondensator dazu parallel.

(Mir geht's wirklich nicht um die paar 10Ct. für andere Dioden. Ich habe die 1N5408 halt rumliegen und will aber nix reinlöten, was evt. gar nicht hilft).
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline mceldi

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #1 am: 15.06.2011 22:00 »
Im "The Rocker" aus der Elrad - den ich wahrlich nicht als Referenz anführen will - sind drei 1N4007 parallel zu nem 10nF. Die Begründung war, die Gegenspannung abzuleiten, um Überschläge an den Sockeln zu vermeiden. Der "Rocker" arbeitet mit 750V, da kann die Gegenspannung schonmal hoch werden.

Ich hab allerdings ein ungeklärtes Problem mit meinem AÜ, da führt der Kondensator zu Höhenverlust, deswegen hab ich das alles wieder ausgebaut. Übergeschlagen ist da nie was; ich hab das Ding aber auch nur in kurzen (ein paar Minuten) Tests voll ausgepegelt.

Ciao
 John

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Offline sixpounder

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Offline Bierschinken

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #3 am: 15.06.2011 22:33 »
Hallo,

das sind Freilaufdioden um die Induktionsspitzen der Trafowicklung abzufangen bei fehlender Last.
Wichtig ist, dass diese Dioden schnell sind und Spannungsmäßig üppig ausgelegt. (min. 2x Ua)

Auch wichtig ist der Ort an dem die Dioden hängen, am besten direkt am OT, sonst an die Fassung, nicht auf einem Board o.ä.

Grüße,
Swen

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Offline 12stringbassman

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #4 am: 16.06.2011 06:27 »
@Sixpunder:
Danke, das war genau der Fredd den ich gesucht, aber nicht gefunden hatte ;)
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Offline jacob

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #5 am: 16.06.2011 07:14 »
Hi,

eine ideale Universal- Diode für diesen Zweck ist m.E. z.B. die R5000F.
Dioden- Reihenschaltungen sollte man lieber vermeiden.

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline 12stringbassman

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #6 am: 16.06.2011 08:22 »
5000V  :o Ist das nicht ein bissi übertrieben? Mein Amp läft mit knapp 500V an der Anode. Da müsste doch eine 1600V-Diode langen?

Und zu kaufen sind die auch sicher nicht an jeder Tankstelle.

Grüße

Matthias
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Offline es345 (†)

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #7 am: 16.06.2011 09:13 »
Nimm die BY1600 oder die BY2000 (gibst bei distrelec dot de), die sollte langen. Der Preis ist deutlich unter 1 Euro.

... auch Pfingsturlaub?  ;D

Gruß Hans- Georg

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Offline cca88

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #8 am: 16.06.2011 09:26 »
5000V  :o Ist das nicht ein bissi übertrieben? Mein Amp läft mit knapp 500V an der Anode. Da müsste doch eine 1600V-Diode langen?

Und zu kaufen sind die auch sicher nicht an jeder Tankstelle.

Grüße

Matthias

Hallo Matthias,

...des "einsteins" post waren zwar immer ganz putzig, aber mit dem was er in o.g. Thread geschrieben hat, erzeugt er den Eindruck, daß die Spannung zwischen Anode und Heizung NIE größer werden kann, als 2*U_b

Dem ist nicht so

zum Einen: wenn Du aus irgendwelchen Gründen keine Last am Ausgang hast, geht deutlich mehr
zum Anderen: wenn die Endstufe klippt können die "Spikes" auch an induktiver Last deutlich größer werden.

Gerade bei einem Bassamp würde ich das "Clippen" in jedem Fall in betracht ziehen. Es passiert einfach.

Auf A.G.A hat sich vor Jahren einer intensiv damit beschäftigt und Tests durchgeführt. Er kam bei einem Sovtek auf gemessene Spikes größer als 2KV. Leider finde ich von Chris Mohrbacher nichts mehr.

Die Serienlösungen bei Industrieamps spielen sich eigentlich immer in der Ecke um 2-3KV ab. Im 400PS haben die "SnubberCaps" auch einen Wert von 3KV.

Wenn Du schon an der Stelle etwas installierst - ich würde da nicht sparen.... Eine durchgeschlagen Diode auf der Hochspannung.....


Grüße

Jochen

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Offline jacob

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #9 am: 16.06.2011 10:29 »
Die R5000F liegt bei ca. 90Cent/ Stück, ist aber bei uns anscheinend nicht so einfach zu bekommen  ::)

BTW: z.B. ein 10er- Pack aus den USA kostet 9,09 € inclusive Versandkosten.

Edit: da man ja aber nur 2 Stück pro Amp benötigt, ist der Preis IMHO aktzeptabel. Ohne Dioden kann's ggf. viiiiiiiiiiiiel teurer werden  :devil:

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 16.06.2011 10:34 von jacob »
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Offline Ron55555

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #10 am: 16.06.2011 10:50 »
Hallo Jacob, Matthias

oder einfach die BY269 von Dirk aus dem Shop kosten 60 Cent  ;)

Gruß Ronald

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Offline jacob

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #11 am: 16.06.2011 10:56 »
Hi Ron,

klar, als deutsches Sparbrötchen hätte man dadurch zwar satte 60 Cent gespart, aber dafür machen die BY269 auch nur 1800V PIV mit  ;)

Andererseits: "No risk, no fun"  ;)

Gruß

Jacob
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Offline Ron55555

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #12 am: 16.06.2011 11:19 »
ich denke aber dass sollte langen, und sie sind schnell mit bestellt bei der wöchentlichen Bestellung  :)

Gruß Ronald

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Offline jacob

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #13 am: 16.06.2011 11:32 »
Hi Ronald,

ich will mal so sagen: die gemachten Erfahrungen und das "Sicherheitsbedürfnis" sind halt bei jedem Bastler unterschiedlich  :-[

"Denken" ist zwar nie verkehrt, aber definitive Gewissheit bringt doch meist erst ein "worst case"- Praxistest  8)

Trau Dich halt einfach und probier's mal aus  :angel:

Gruß

Jacob
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Offline 12stringbassman

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Re:Schutzdioden am Ausgangübertrager
« Antwort #14 am: 16.06.2011 12:32 »
Bei R+S habe ich eine 4000V-Diode gefunden: GP02-40-E3
Die ist lieferbar und bezahlbar. Oder muss die unbedingt superschnell sein?

Mir ist das inzwischen klar, dass der OneStone in dem Fredd damals nicht Recht haben kann mit seiner Behauptung, dass die Spannung niemals mehr als 2x Ub sein könne.

So ein Eisenbrocken von AÜ im Format eines Hammond 1650T oder Ingos SLO100 hat eine mords-Induktion. Da kann beim Abschalten genau so wie in einer Relais-Spule eine Spannungsspitze mit einem Vielfachen der Betriebsspannung entstehen.

Nur das mit der Entstehung von Spikes bei clippender Endstufe habe ich nicht so ganz verstanden. Entstehen durch die Rechtecksignale beim Polaritätswechsel auch so hohe Spannungsspitzen im AÜ, auch mit Last? Wieso funktionieren dann abertausende  in die Begrenzung gefahrene Gitarren- und Bass-Ämps seit Jahrzehnten ohne solche Schutzdioden?
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