Hi,
also ich versuche mich einmal mit Antworten:
mir ist in einigen Schaltplänen aufgefallen, dass zwischen letzter Vorstufenröhre und der Kathodenfolger geschalteten Röhre, die die Einleitung für die Klangregelstufe darstellt, kein Koppelkondensator geschaltet ist. Ist das korrekt und wenn ja, warum wird der nicht benötigt?
-> Es werden dann die Kondensatoren der Klangregelstufe zum Abkoppeln der Anodengleichspannung verwendet, die aber dann eine entsprechende Spannungsfestigkeit besitzen müssen. Ist der "normale" Koppelkondensator vorhanden, können die Klangregel-C eine geringere Spannungsfestigkeit besitzen.
Nach welchen Kriterien bestimme ich die Ableitwiderstände nach Masse?
-> Diese Widerstände bestimmen die Gleichspannungs-Gegenkopplung, sie sind daher oft auch mit einem parallelen C zusammen anzutreffen -für Wechselstrom wird durch den Kondensator die Gegenkopplung reduziert. Gleichzeitig kann durch den Wert von R und C der Klang beeinflusst werden.
In den meisten Netzteilen erkennt man vor der eigentlichen Drossel 2 Elkos und 2 Widerstände, die parallel geschaltet werden. Dahinter befindet sich der Standby-Schalter und dann geht es mit der eigentlichen Drossel los. Welche Funktion erfüllen die parallel geschalteten Elkos und Widerstände?
-> das macht man, wenn keine Kondensatoren mit ausreichender Spannungsfestigkeit zur Verfügung stehen, z.B. Spannung 600V aus dem Netzteil. Durch das in Reihe schalten der Kondensatoren liegen an jedem C dann nur noch z.B. 300V an. Um sicherzustellen, daß sich nicht erst ein einzelner C voll auflädt und der andere noch "leer" ist , wodurch dann 600V an einem einzigen C anliegen würden, setzt man den Spannungsteiler ein, der dafür sorgt daß beide C's genau die halbe Spannung abbekommen. Da die höchste Spannung eben am Eingang des Netzteils zu erwarten ist, findet man hier diesen "Trick" am häufigsten. Durch die Reihenschaltung der C's ergibt sich als Kapazität dieser Schaltung die halbe Kapazität eines einzelnen Kondensators.
Und zu guter letzt: Ist es möglich an der Sekundärseite des Ausgangsüberträgers auch einen Line-Ausgang zu schalten, an dem man theoretisch! einen Kopfhörer anschließen könnte oder eventuell in die PA gehen kann? muss dann trotzdem eine Box mit dem Verstärker verbunden sein?
-> Ein Line Ausgang geht. Der Line Ausgang oder Kopfhörerausgang alleine ist aber zu hochohmig (der hat ja keine 4 oder 8 Ohm), man muß daher zusätzlich entweder noch einen Lautsprecher anschließen oder einen Power Soak vorsehen und damit für eine korrekte Last sorgen . Da der Lautsprecher auch zum "guten Ton" beiträgt, klingt das direkte Signal aus dem Verstärker in eine PA nicht. Man braucht also normalerweise noch eine Speaker-Emulation oder versucht es am Mischpult zu richten...
Ich hoffe das stimmt alles so und ist verständlich.
Viele Grüße,
Fozzy