Moin,
Es ist ein Junge! Ich habe dem Amp gerade die ersten Schreie mit der Gitarre entlockt, und er schreit sehr männlich
. Ein paar Baustellen bleiben noch:
- Ich hab den Amp (bis auf eine Ausnahme, kommt gleich noch) noch überhaupt nicht auf Schwingneigung überprüft
- Ich habe - mal wieder - das Presence-Poti falsch rum angeschlossen
. Das ist mir bisher bei jedem Amp passiert...
- Das Send-Poti macht fiese Geräusche, wenn ich es ganz zu drehe. War ein altes Poti aus der Schublade, vermutlich die Kohlebahn am Ende nicht mehr so toll. Muss ich wohl austauschen.
- Jetzt die Ausnahme: Wenn ich im Kaskade-Mode beide Volumes voll aufdrehe, passiert erstmal noch nix, solange der Eingang kurzgeschlossen ist, wenn ich dann aber die Gitarre auch nur ein Stück aufdrehe, pfeifft's. Hab am Oszi aber noch nicht überprüft, was da los ist.
Zum Klang: Bisher konnte ich nur bei Zimmerlautstärke rumprobieren, und ich hab natürlich keine Erfahrungswerte mit einem Plexi-artigen Preamp.
Also erstmal Klangregelung auf 12 Uhr, Send und Master ein wenig auf, und dann mit dem Normal angefangen - mhhh, erstmal sehr muffig. Damit der Normal angenehm tönt, muss man Treble schon sehr weit aufdrehen, dann wird's aber schnell nervig. Der Sound ist sehr lange sehr clean, bei Rechtsanschlag gibt's dann mit Singlecoils etwas Rotz, mit dem Humbucker geht dann schon etwas mehr - Crunch mag ich es nicht nennen, da gibt's wieder Ärger mit Stone
. Ton würde ich als sehr klassisch bezeichnen, bei Vollgas setzt eine sehr weiche, runde Verzerrung mit reduziertem Attack ein - Stichwort "Women Tone".
Der Bright-Kanal alleine ist natürlich sehr dünn - alleine eigentlich unbrauchbar. Im Vergleich zum Normal ist er auch deutlich leiser, das mag aber eben daran liegen, dass er so viel dünner ist.
Wirklich Spaß macht es, die Kanäle zu mischen. Den Normal kann man prima entmuffen, ohne dass es, wie beim Aufdrehen des Treble, spitz und nervig wird. Bis ca. 12-14 Uhr lässt sich ein sehr schöner Cleansound mit etwas Biss und Rotz einstellen, dreht man weiter auf, ist man wieder in weichen Vintage-Gefilden.
Im Kaskade-Modus geht dann schon einiges mehr, beim Gain-Niveau bewegen wir uns logischerweise im 2203-Bereich, klanglich scheint es mir aber auch hier etwas weicher zu sein, ich müsste das im Proberaum mal mit meinem Duke vergleichen.
Mit dem Shape-Drehschalter muss ich noch warm werden, bisher schien mir die einzige gut klingende Einstellung die beiden 33k-Slopes zu sein, mit 500p hat's etwas mehr Fleisch als mit 250p. Der Shape wird wohl bei Bandlautstärke erst so richtig einschätzbar sein. Auch scheint mir der Amp im Bass recht schlank, dass kann aber zum einen auch an der Lautstärke liegen, zum anderen ist meine "gute" Strat im Proberaum, und die Saiten auf der Klampfe hier haben's auch schon hinter sich; insofern etwas unfair.
Thema Nebengeräusche: Keine! Kein wahrnehmbares Brummen oder Rauschen im normalen Modus, im Kaskade-Modus etwas Rauschen, aber vernachlässigbar.
Bisher bin ich noch ziemlich zufrieden, aber das oszilliert bei mir ja bekanntlich in den ersten Wochen von einem Extrem zum anderen.
Und jetzt spiele ich ihn erstmal noch ein wenig
.
Gruß, Nils
Edit: Ach ja, ich muss wohl für den Amp noch nach den richtigen Röhren suchen und mal neue Endröhren kaufen, im Preamp sind JJs und eine Ruby drin, die passen wohl eher nicht so richtig, und die Sovtek 6L6GC, die drin sind, sind dann doch knapp 10mA auseinander... brummen tut's aber trotzdem nicht, Crossover-Distortion konnte ich am Oszi auch nicht sehen. /Edit