Hallo Jochen, hallo Matthias
Ich hab noch einmal in meiner Erinnerung gekramt:
Der neuralgische Punkt bei den Sockeln, die ich ausgetauscht habe, war immer die Entwicklung einer Kriechstromspur zwischen Pin 3 (Anode) und Pin 2 (Heizung). Diese entstand am häufigsten bei Sockeln aus Bakelit.
Wie kann das entstehen?
Die Röhre sitzt nicht luftdicht auf dem Sockel, und Spannungen von 400-500V ziehen Staub an (Pin3). Wenn jetzt noch Feuchtigkeit dazukommt, kann es irgendwann zum Kriechstrom und dann zum Ausbrennen kommen. In manchen Fällen war auch das Bakelit im Fuß der Endröhre der Auslöser. Zu meinen Studentenzeiten hab ich dann das Bakelit zwischen Pin 2 und 3 entfernt - für eine Endröhre fehlte mir meistens das Geld.
Ich hab gestern nacht noch 2 Tests gemacht an meine 200 Watt Endstufe mit Sinusansteuerung und Ubersteuerung bis zu einem starken Trapez
8 Ohm an 4 Ohm Ausgang: kaum ein sichtbarer Unterschied bei den Anodenwechselspannungen
100 Ohm an 4 Ohm Ausgang: starker Anstieg bei den Anodenwechselspannungen, auch ins Negative gehend.
Ich erkläre mir die negative Anodenspannung über den Ultralineartransformator. Selbst wenn die Anode voll durchgesteuert ist, kann bei geringer Last das Gitter (40% Anodenabgriff) noch näher an Null Volt kommen. Diese Spannung wird dann über die Anodenwicklung hochtransformiert. Ich werd noch mal einen Versuch mit einer Standardendstufe durchführen., um zu sehen, ob meine Erklärung schlüssig ist.
Passiert ist übrigens nichts - kein Defekt.
Gruß Hans- Georg