Hallo Salossi,
Unüblich finde ich an diesem Verstärker auch die Gleichrichtung (zunächst mittels Brückengleichrichter - die Anodenspannung läuft dann später teils noch mal über eine Röhrendiode).
also die OC3 Röhre, die Du als Diode bezeichnest, ist eigentlich eine sogenannte Regulator-Röhre. Sie dient dazu, die Schirmgitterspannung der 6550 bei ca. 310V zu halten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Voltage-regulator_tubehttp://www.bentonelectronics.com/leslieamp147.htmlBei Deiner Beschreibung des Leslie Amps muss ich Dir auch widersprechen:
Sicher hat der Leslie122 eine PI. Das symmetrische Signal der Orgel geht eben hier einfach auf die Gitter der Trioden der 12AU7.
http://www.captain-foldback.com/Leslie_sub/Leslie_schematics/122.GIFAnsonsten schöne B3. Scheint eine sehr frühe zu sein, von daher kann 1955 hinkommen. Erkennt man unter anderem an der massiven "Start-Run"-Platte aus Messing und den Oil-Funnels. Hat sie auch hölzerne "Cheek-Blocks". Ist also ein 60HZ US Modell. Welchen Konverter habt ihr eingebaut, oder ist es ein Bertram-Umbau mit mechanischer Wandlung?
Wo Du gerade dabei bist die Orgel zu servicen, nimm unbedingt mal einen Frequenzgang des Generators auf, d.h. mit dem Oszi direkt am Generator abgreifen. Kon Zissis sammelt die Frequenzgänge in einer Liste
http://www.hammond-leslie.info/KonsTGandTaperingData/. Nach einem Recap des Generators (also wenn die Kondensatoren auf dem Generator total ihre Werte streuen, ist die List goldwert. Die Kalibrierung des Generators war so ziemlich das krasseste was ich bei meiner Hammond machen musst. Dabei wird die Magnetposition vor den sich drehenden Tonrädern verändert und damit die Höhe des Ausgangssignals verändert.
Bei dem AO-28 würde ich definitiv alle Widerstände und auch die Kondensatoren (ausser Keramik) tauschen. Am besten MPP (Xicon). Vergiss auch nicht den Widerstand im Matching-transformer der Manuale (unter der silbernen Haube). Der verändert auch gerne seinen Wert mit der Zeit.
Die Becherelkos gibt es bei Tonewheel General Clinic (Rick Prevallet)
http://www.tonewheelgeneral.com/build_page.php?category=Hammond+Organ+Parts&subcat=Parts+KitsAbsolut empfehlen kann ich auch das Bob Schleicher Relais (elektronisch) als Austausch gegen das elektro-mechanische Relais im Leslie Amp. Kein "Klacken" mehr und man hat auch eine Coast/Stop Funktion, d.h. die Rotoren im Leslie können abgestellt werden. Sehr lecker bei Jazz! Wird mittlerweile von TrekII hergestellt:
http://www.trekii.com/EIS122.htmlUnd zu guter Letzt noch eine Info für die ewige Diskussion, ob geringere Heizungsspannungen den Röhren schaden:
Bei allen Hammond Orgeln liegt die Heizspannung bei 6V, d.h. unterhalb der geforderten 6.3V. Alle Röhren, die mir bisher aus bis zu 60 Jahre alten Orgeln (hatte mal eine C2G von 1954) waren tadellos und klingen heute noch absolut Spitze! Eine Überspannung ist Gift, aber leichte Unterspannung eher vorteilhaft, wie Hammonds beweisen!
Viele grüße,
Dote