Hallo zusammen,
danke für eure Antworten, wenn sie für mich auch mehr Verwirrung stiften, als Klarheit schaffen.
@Peter:
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Schade, dass nach deiner Berechnung doch nur 80mA übrigbleiben. Wo kann man sich denn diese Grundlagen reinschaffen? Ich hab schon im Netz gesucht, um mir Grundlagen über Netztrafos und Gleichrichtung reinzuziehen, bin aber nicht fündig geworden. Vielleicht hab ich auch nach den falschen Begriffen gesucht. Hast du da evtl. einen Link?
@Nils:
Zitat: "... weswegen diese Art der Gleichrichtung schrecklich ineffektiv ist."
Aber trotzdem wird sie in vielen Amps auch ohne Gleichrichterröhre eingesetzt, z.B. JCM800 / 2204. Vielleicht weil sie laut Hammond Guide einen hohen Strom liefert?
Zur 6L6: Ich habe ein Datenblatt der 6L6GC, in dem es eine AB-Beschaltungs-Variante mit 360V Anodenspannung, Raa 6,6k, Power Output 26,5Watt gibt, die einen max. Strom von 132mA zieht. Dafür würden 160mA reichen.
@Jochen:
Die Heizwicklung mit 1 Ampere ist mit Sicherheit für eine Gleichrichterröhre gedacht. 2x6L6 bei einer Belastbarkeit von 80mA zu betreiben war auch nie meine Absicht.
Das ganze Thema scheint nicht so eindeutig zu sein. Die Meinungen hier sind zum Teil doch recht widersprüchlich. Nach meinem Gefühl (das hat zwar überhaupt nichts zu sagen, ich will's aber trotzdem loswerden) hielt ich den Trafo für recht leistungsfähig. Deshalb ja auch meine Anfrage hier.
Begründung für mein Gefühl:
Der Engel N80/2 war in einem SE-Amp mit 1xEF86, 2xECC, 1xEL84 eingebaut, es wurde nur eine Hälfte (250-0) der Sekundärwicklung benutzt, danach ein Brückengleichrichter mit Siebkette. Im Ruhezustand flossen ca. 50mA, am ersten Kondensator lagen 320V, an der Anode der Endröhre 300V an. Der Trafo wurde im Dauerbetrieb handwarm. Also: 50mA aus einer Wicklung, ohne dass die Spannung eingebrochen wäre, und ohne erkennbare Überhitzung.
Ich möchte eure Fachkenntnisse in keiner Weise anzweifeln (wie auch, ich hab auf dem Trafosektor null Ahnung), aber nach der Berechnung von Peter wäre mit Brückengleichrichtung einer Wicklung die Belastbarkeit nur 22,4 mA. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Der Hammond Design Guide scheint mir auch nicht der Weisheit letzter Schluß zu sein. Manche Angaben stimmen einfach nicht mit der praktischen Erfahrung überein. Die Marshall 18W Trafos, die z.B. bei Dirk angeboten werden, sind mit 126mA Anodenstrom angegeben (Zitat: "Sec 1: 300-0-300 V @ 0,126 A (red-green/white-blue)") und für Zweiweg-Mittelpunktgleichrichung vorgesehen. Nach dem Hammond Guide bekäme man da
V(peak)DC = 0,71x300=213V
V(avg)DC = 0,45x300=135V
I DC = 1,0x126mA=126mA
raus.
Der Strom wäre okay, aber die Spannungen??? Oder hab ich was falsch verstanden? Kann das vielleicht jemand erklären?
Noch ne Frage zu dem Hammond Guide:
Wann habe ich hinter der Gleichrichtung eine "Resistive Load", wann eine "Capacitor Input Load"?
Wenn ich nach der Gleichrichtung einen Elko habe und von da aus über den AÜ zu den Anoden der Endstufe gehe, ist das dann "Capacitive" oder "Resistive"?
Wenn ich mit Choke arbeite und nicht wie im Hammond Guide nur hinter dem Choke sondern auch davor einen Elko habe, ist das dann "capacitive" oder "choke input"?
Gemäß Hammond hat das alles ja massive Auswirkungen auf die zur Verfügung stehende Spannung und den entnehmbaren Strom.
Fragen über Fragen! Ich hoffe auf das Licht der Erkenntnis.
Viele Grüße,
Axel