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Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern

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Offline basementmedia

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Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« am: 31.08.2011 11:20 »
Hi,

mal ne allgemeine Frage, die jedoch auch meinen Marshall 2204 Nachbau betrifft:
Welche Modifikationen kann man denn machen, um das Sustain des Tons zu beeinflussen?
Klar, man könnte ein Kompressorpedal vor den Amp hängen oder ne entsprechende Schaltung integrieren. Aber kann man auch mit den bereits bestehenden Komponenten an Kathode/Anode/Gitter Einfluss auf das Sustain-Verhalten erreichen?

Viele Grüße

Daniel
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Marshall JCM800 (Combo-Version)
2 x Urei 1176 Studio-Kompressor (FET)
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Stone

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #1 am: 31.08.2011 11:28 »
Hi

Ich würde sagen, die Erhöhung der Kompression des Signals sollte den gewünschten Effekt bringen - geht aber meist einher, mit der Erhöhrung der Anzahl der verstärkenden Stufen (siehe SLO100, PV5150, MB Recto usw).

Gruß, Stone

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Offline basementmedia

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #2 am: 31.08.2011 11:40 »
Hi

Ich würde sagen, die Erhöhung der Kompression des Signals sollte den gewünschten Effekt bringen - geht aber meist einher, mit der Erhöhrung der Anzahl der verstärkenden Stufen (siehe SLO100, PV5150, MB Recto usw).

Gruß, Stone

Hi,

aber wie erhöh ich die Kompression in einer "hundsgewöhnlichen" Vorstufe, ohne gleichzeitig die Verzerrung zu erhöhen?

Viele Grüße

Daniel
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Offline Han die Blume

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #3 am: 31.08.2011 11:48 »
Hi, du kannst R13 auf 47k erniedrigen, die Rgs der Endröhren auf 15k erhöhen, die Rsg der Endröhren auf 2k erhöhen und R12 teilen in zwei 47k und einen Kondensator (zb. 47n) zwischen Mitte R12 und Kathode Kothodenfolger löten - das gibt allerdings auch mehr Gain, so dass Du dein Master Volume auf 500k senken könntest, wenn Du weniger wolltest.

lg

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline Chryz

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #4 am: 31.08.2011 11:52 »
Moin Kai,
auf welchen Plan beziehst du dich mit den Werten?

Unabhängig von der technischen Umsetzung: Ich glaube es ist sinnvoll die Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten. Sustain ist m.E. das Ausklingverhalten des Instruments selbst und wird nicht durch den Amp hergestellt. Hängt also vom Schwingverhalten der Gitarre ab.
Diesen Effekt kann man durch den Amp oder ein Effektgerät verstärken, indem das leisere, ausklingende Signal proportional mehr verstärkt wird. Um das zu erreichen kann eine Kompressorschaltung helfen, den Frequenzbereich zunächst absenkt und dann die Absenkung langsam wegnimmt. Ergo entsteht bei gut gewählter Einstellung ein lang anhaltender Ton.

mfg

Chryz

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Offline Han die Blume

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #5 am: 31.08.2011 12:01 »
Moin Kai,
auf welchen Plan beziehst du dich mit den Werten?

Unabhängig von der technischen Umsetzung: Ich glaube es ist sinnvoll die Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten. Sustain ist m.E. das Ausklingverhalten des Instruments selbst und wird nicht durch den Amp hergestellt. Hängt also vom Schwingverhalten der Gitarre ab.
Diesen Effekt kann man durch den Amp oder ein Effektgerät verstärken, indem das leisere, ausklingende Signal proportional mehr verstärkt wird. Um das zu erreichen kann eine Kompressorschaltung helfen, den Frequenzbereich zunächst absenkt und dann die Absenkung langsam wegnimmt. Ergo entsteht bei gut gewählter Einstellung ein lang anhaltender Ton.

mfg

Chryz

Hi, ich bezieh mich da drauf:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=14352.0;attach=24449

und hoffe dass das der richtige Schaltplan ist..

lg

kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline _peter

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #6 am: 31.08.2011 12:29 »
Hallo,

Diesen Effekt kann man durch den Amp oder ein Effektgerät verstärken, indem das leisere, ausklingende Signal proportional mehr verstärkt wird. Um das zu erreichen kann eine Kompressorschaltung helfen, den Frequenzbereich zunächst absenkt und dann die Absenkung langsam wegnimmt. Ergo entsteht bei gut gewählter Einstellung ein lang anhaltender Ton.

Die von Kai beschriebenen Maßnahmen bewirken ja genau das.
Allerdings hätte er auch gleich den entsprechenden Link mitschicken können, damit
man/Daniel auch versteht, was er da macht  ;D
http://www.freewebs.com/valvewizard1/dccf.htm

Was dort nicht steht ist die erhöhung der Rg2 der Endröhren - das sorgt für sag durch
"gleitende" Schirmgitterspannungsversorgung. Und die Erhöhung der Rg1 dämpft das
Signal an den Endröhren bei einsetzendem Gitterstrom - also bei Endstufenzerre.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline basementmedia

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #7 am: 31.08.2011 14:09 »
Hi, du kannst R13 auf 47k erniedrigen, die Rgs der Endröhren auf 15k erhöhen, die Rsg der Endröhren auf 2k erhöhen und R12 teilen in zwei 47k und einen Kondensator (zb. 47n) zwischen Mitte R12 und Kathode Kothodenfolger löten - das gibt allerdings auch mehr Gain, so dass Du dein Master Volume auf 500k senken könntest, wenn Du weniger wolltest.

lg

Kai

Hi Kai,

erstmal danke für deine ausführliche Hilfe.

kannst du deine geschilderten Maßnahme auch begründen/näher erläutern - natürlich nur wenn du Zeit und Lust dazu hast. Denn dann könnte ich was draus lernen, *lechz*. Obs mir dann wirklich mit dem derzeitigen Wissensstand schon was sagt/bringt, steht in den Sternen, aber dann kann ichs irgendwann mal nachlesen ;-)

Viele Grüße

Daniel
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Offline raphrav

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #8 am: 31.08.2011 14:40 »
Hi Daniel,

der 2204 ist wie fast alle Einkanaler dieser Ära (und auch davor) ein grundehrlicher Amp, der andere Stärken hat als unsauberes Spiel zu kaschieren - aus der Kiste kommt einfach raus, was rein ging. Versteh mich bitte nicht falsch, die Erläuterung kommt weiter unten.

Desweiteren ist der Amp an sich da meistens die falsche Adresse. Vor allem die Tonestacksettings haben einen großen Anteil daran, der Speaker/die Box ebenfalls, die Gitarre, und eben nicht zuletzt deine Spielweise. Gerade wie sauber gegriffen wird ist entscheidend und darauf aufbauend kann ein dezentes Fingervibrato aus der Greifhand Welten bewegen, zumindest im Vergleich zu einem Ampmod. Musste ich damals auch erst einmal selbst kapieren. Früher war es eine Katastrophe, heute bekomme ich aus der Kombination Telecaster/Marshall 1974x mehr Sustain als ich je wollte...

Und wie gesagt, das Sustain aus dem Amp selbst geht immer mit dessen Kompression und Verzerrung einher, es gibt keine technische Möglichkeit, "Sustain zu verlängern" bei "sonst gleichem Sound".

Grüße,
Raph

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Offline basementmedia

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #9 am: 31.08.2011 14:52 »
Hi,

dass das Sustain natürlich auch enorm von der Spielweise abhängt und man durch Tricks wie Vibrato versuchen kann, das Sustain zu verlängern ist schon klar.
Wobei Vibrato in diesem Fall ja auch einen ganz bestimmten Klang erzeugt, der vielleicht nicht immer gewünscht ist.
Ich will auch keine Unsauberkeiten in der Spielweise kaschieren, da ich auch eher zu der Fraktion gehöre, die den Gain-Regler nach links und nicht nach rechts dreht und mir nicht alles it Verzerrung zumüllen will.

Mir gehts eher z.B. darum, dass mir der Amp - wenn ich nen einzelnen Akkord anschlag und über zwei Takte drüber klingen lassen will- zu schnell "abstirbt".
Können dafür die von Kai vorgeschlagenen Maßnahmen Abhilfe verschaffen? Wie gesat: Ich will auf keinen Fall mehr Gain (wobei ich in diesem Fall mit Gain Distortion meine), denn davon hab ich schon genug.

Viele Grüße


Daniel
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Stone

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #10 am: 31.08.2011 15:29 »
Hallo Daniel

Der von Dir beschriebene Effekt hat aus meiner Sicht nichts mit dem Amp, sondern der Gitarre zu tun; ferner ist das angesprochene Vibrato lediglich ein "die Saite am schwingen halten", sodass keine Frequenzveränderung eintritt, weil die Saite nicht gezogen wird, sondern lediglich "triggered", durch vibrieren des Greiffingers, vorzugsweise in der Längs- und eben nicht Querachse der Saite.

Die von Kai beschriebenen Maßnahmen, insbesondere der 47k am Katodenfolger, werden, wie auch meine prinzipielle Erwähnung der Schaltungsänderung, den Sound des Amp deutlich verändern.

Gruß, Stone

Edit: mehr Kompression geht - mMn - immer mit einer, zumindest pseudoakustischen, Zunahme der Verzerrung einher bzw der Sound wird ja komprimierter, was auch bei mehr Distortion passiert

Edit 2: der von Dir angesprochene Effekt läßt sich z.B mit unzähligen Liveaufnahmen von "Won't get fooled again" von The Who "widerlegen", indem man den am Anfang angeschlagenen A-Akkord mal nimmt (und "verfolgt"), in dem Wissen, dass da recht schwach verzerrende und wenig komprimierende HiWatt am Werke waren
« Letzte Änderung: 31.08.2011 15:32 von Stone »

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Offline Striker52

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #11 am: 31.08.2011 17:11 »
Hi Kai,

erstmal danke für deine ausführliche Hilfe.

kannst du deine geschilderten Maßnahme auch begründen/näher erläutern - ....

Warum folgst du nicht einfach dem Link von Peter? Dort steht das sauber beschrieben.
Gruß Axel

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Offline darkbluemurder

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #12 am: 31.08.2011 17:47 »
Hallo,

gerade meine Erfahrungen mit dem Rocca Lee (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14835.0.html) haben gezeigt, dass der Amp das Sustain deutlich beeinflussen kann, und zwar negativ. Es bringt nämlich nichts, für maximales Gain und maximale Kompression jede Stufe mit dem größtmöglichen Signal anzusteuern, weil das ggf. zu Blocking Distortion führt, die m.E. ziemlich ätzend klingt.

Ich hänge als Beispiel mal den Plan der Rocca-Mod an. Zwischen der ersten und zweiten Stufe ist ein Spannungsteiler von 68k/680k. Das ist m.E. Mist, weil es die zweite Stufe zu stark anfährt, den Sound bröselig macht und das "gefühlte" Sustain dadurch verkürzt. Ersetzt man den durch einen 220k/680k, klingt es "gefühlt" gleich viel sustainreicher, weil die zweite Stufe den Pegel jetzt einwandfrei verarbeiten kann.

Im 2204 finde ich die Beschaltung zwischen erster und zweiter Stufe nicht optimal. Bei niedrigeren Gain-Einstellungen ist der Ton sehr hell und dünn, bei höheren matscht es schnell. Ich würde den Bright-Cap am Gainregler rausschmeißen und mal probeweise einen 330k vom Ausgang des Gainreglers an die Masse löten. Das würde die Höhen und die Bässe im Zaum halten, so dass der Gainregler ohne Matschen weiter aufgedreht werden kann.  Die Sustainverlängerung sollte dadurch ebenfalls möglich sein.

Ich spreche bewusst von "gefühlt", denn das Sustain der Gitarre selbst ändert sich dadurch natürlich nicht. Ich würde auch mal nachsehen, ob nicht die Pickups zu nahe an den Saiten sind und die Saitenschwingung durch die Magnetkraft stören.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline michelchen

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #13 am: 31.08.2011 18:01 »
Zitat
Ich spreche bewusst von "gefühlt", denn das Sustain der Gitarre selbst ändert sich dadurch natürlich nicht. Ich würde auch mal nachsehen, ob nicht die Pickups zu nahe an den Saiten sind und die Saitenschwingung durch die Magnetkraft stören.

Viele Grüße
Stephan

Das ist nur der Fall, wenn er Single Coils spielt, Humbucker haben die Magente unter den Spulen liegen, so das
sie weit genug weg sind von den Seiten und keinen Einfluss haben sollten.Das Phänomen heißt ja auch Stratittis ;)
Zwischen meine Humbucker und Seiten passt gerade noch ein Plektron und um so näher die Humbucker an den Seiten ist, desto mehr Schub bekommst du auch.Was nun auch das Susatain verhalten verlängern kann, aber man muss sauberer spielen , da die Humbucker alles übertragen!!

Gruß Markus
Ich hätte gern ihr bestes Gericht gefüllt mit dem 2 besten. H.Simpson

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Offline Striker52

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Re: Sustain eines Amps beeinflussen/verlängern
« Antwort #14 am: 31.08.2011 18:50 »
Also meine Humbucker sind sehr wohl magnetisch auf der Saitenseite. Humbucker haben doch auch Pole Pieces, und die sind magnetisch leitend.
Die haben mir anfangs bei Dive-Bombs mit dem FR die lockeren Saiten angezogen, so dass die dann mit einem richtigen Knall auf die PUs geklatscht sind. Darauf hin hab ich den Abstand zu den Saiten erhöht, und damit hat sich spürbar auch das Sustain verlängert.
Gruß Axel