Hallo,
die 1959er und Derivate holen ihren Klang wie oben schon geschrieben wurde aus dem Mix aus Vorstufen-, PI- und Endstufenverzerrung. Das ist nichts für High Gain oder sogar noch mehr, hat aber seinen ganz eigenen "atmenden" Charme. Dazu brauchts aber schon gute Ohren und ein bischen Mumm, um das zu spielen.
Die ganzen modernen Highgainer arbeiten dagegen fast ausnahmslos mit Vorstufenverzerrung und einer cleanen Endstufe. Das gibt einen ganz anderen Sound und ist auch passend, da eine Endstufenverzerrung hier nur zu Matsch führen würde. Aber wer hat schonmal einen 2203 gespielt, wenn die Endstufe noch nicht richtig verzerrt, aber so schön das singen anfängt? Das gibt viel mehr Tiefe als bei den Highgain-Konstruktionen.
Ein anderer Vorteil dagegen ist auch, dass man hier mit sehr wenig Teilen im Signalweg auskommt. Auch das hilft beim Sound ungemein. Und hier wird es bei Highgain schwierig. Naturgemäß braucht man mehr Stufen und damit mehr Bauteile (=Phasenschweinereien). Die Kunst ist es nun den gewünschten Sound mit so wenig wie möglich Bauteilen hinzubekommen. Es soll ja Hersteller geben, die zwischen den Stufen massiv den Sound hinbiegen, was man imho auch im Endeffekt hört.
Ein PPIMV ist auch nur eine Krücke, wenn auch eine ganz gute wenn man es nicht unter 50% dreht. Das ganze ist auch schon recht alt, "Lar" hat noch die beiden 2M2 dazugebaut und "Mar" das ganze in ein paar Amps getestet.
Für einen Plexi ist das imho ok, ich hab das auch schon ein paar mal verbaut. Besser ist aber immernoch ein aufgerissener Amp und eine gute Powersoak dahinter.
Viele Grüße,
Marc