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Bias an V5 nicht meßbar

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Bias an V5 nicht meßbar
« am: 6.10.2011 12:06 »
Hallo liebes Forum!

Mein erster Beitrag ist direkt eine Bitte um Hilfe bei folgendem Problem:

Gestern habe ich in meinen Engl Screamer Combo mit neuen Endstufenröhren versehen. Er stand leider eine lange Zeit ungenutzt herum, da mir das Geld fehlte die Röhren zu wechseln nachdem eine der beiden 6l6 anscheinend Luft gezogen hatte. Das Einmessen lief, dank der TT Anleitung + Octal Probe, ansich reibungslos, allerdings ließ sich in der Position V5 kein Bias messen. Beim Vertauschen der Röhren bestand das Problem weiter. Die Röhre wird zwar beheizt, glüht aber schwächer als die in V6. Zudem brummt der Verstärker recht laut, unabhängig vom Kanal, und knackt beim Einschalten aus dem Standby sehr laut. Der Sound ist besch....eiden und wenn man die Röhre herausnimmt ändert sich an der Symptomatik nichts. Scheint also als würde die jeweilige Röhre in der Position nur ein bisschen beheizt werden und ansonsten funktionslos bleiben. Ich habe schon gecheckt das die Röhre gut in der Fassung sitzt und auch alle Pins Kontakt haben, daran scheint es schonmal nicht zu liegen.
Ich befürchte ihr werdet wohl meine Sorge um einen Techniker nicht herum zu kommen zur Gewissheit machen, aber vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung. Ansonsten heißt's wohl wieder sparen statt shredden. :facepalm:

Liebe Grüße

Jost

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Offline Hostettler

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #1 am: 6.10.2011 13:00 »
Hallo Jost,

willkommen hier im Forum.

Kannst du mir erläutern, was du genau damit meinst mit "ließ sich in der Position V5 kein Bias messen"?
Misst du an einem Kathodenmesswiderstand oder am Steuergitter. Am Steuergitter ist es vemutlich nicht, weil sonst käme die Sicherung weil diese Röhre ohne Vorspannung (Bias) zuviel Strom ziehen würde.
Wenn du am Kathodenwiderstand misst, dann kann derselbige der Sünder sein (druchgebrannt) und die Röhre kann keinen Strom ziehen...und du misst 0.

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline Showitevent

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #2 am: 6.10.2011 13:11 »
Hallo,

wenn du die Röhren tauschst V5 nach V6 leuchtet dann immernoch die Selbe röhre Schwächer oder die jenige welche die in dem entsprechenden Sockel steckt?!

Das Brummen ist allerdings schon ein indiz für einen Fehler. Es mag daran liegen, dass die Röhre keinen Strom zieht. Das ist aber eher unwahrscheinlich denn wie du es beschreibst ist das Brummen ja recht laut.

Ich würde mich aber auch dafür interessieren was du mit Bias messen meinst. Bitte sei Vorsichtig an röhrenschaltungen!

Wenn dir die Grundlagen der Technik bekannt sind, Zieh mal die Röhren ab, miss am Sockel folgendes:

Pin 5 gegen Pin 8 auf alle fälle steht hier immer eine Negative Spannung von -38 bis -55 Volt Bei einer 6L6 werden es ca -45 bis - 53 Volt sein. Hier ist das Steuergitter!
Pin 4 gegen Pin 8 Schirmgitterspannung. Wird im Leerlauf ohne Röhren exakt so gross sein wie Pin 3
Pin 3 gegen Pin 8 Anondenkreis über den Trafo. Hier steht wie an pin 4 hohe spannung zwischen 400 und 500 Volt ca.

Bei beiden Sockeln müssen die Spannungen exakt gleich sein.

Vorsorglich nochmal prüfen ob zwischen pin 2 und pin 7 eine Wechselspannung von 6,3 Volt anliegt.

Gruß

Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #3 am: 6.10.2011 21:25 »
Danke für die raschen Antworten!

Entschuldigt bitte die schlechte Beschreibung. Ich hab den Ruhestrom (naja, genaugenommen ja die Spannung) mittels Kathodenmesswiderstand gemessen. Hab dazu den fertigen TT-Messadapter benutzt. Der Widerstand sollte also in Ordnung sein, V6 ließ sich ja problemlos messen.
Ich hab in beiden Fassungen die besagten Pins gemessen: in V5 war keine Schirmgitterspannung messbar!
Konkret sah's so aus:
5 gegen 8: -32V
4 gegen 8: 0V in V5, 444V in V6
3 gegen 8: 448V
2 gegen 7: 6,3V~

Liebe Grüße aus Wien

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Offline Showitevent

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #4 am: 6.10.2011 21:33 »
Scheint als ist dir dort ein Schirmgittervorwiderstand kaputt gegangen. Hast du die Schaltungsunterlagen zu der Kiste? Der sollte irgendwo in Sockelnähe sein und ca 470 Ohm bis 1 Kohm haben. Einer seiner beiden Anschlüsse gehen direkt an Pin 4 der andere kommt aus dem Netzteil.

-32 Volt finde ich sehr wenig. Ich weiss, das Engl mal vor jahren noch mit 2 Wicklungen vom Netztafo extra eine Schirmgitterspannung erzeugt hat. Die läge dann aber nicht bei 444 Volt sondern deutlich drunter. Das wäre eigentlich der einzige Grund warum der Amp dann mit -32 zurecht käme.

Fazit, im Moment Brummt er aus 2 Gründen.

Der Ruhestrom ist zu hoch da die negative Spannung zu klein ist. Das Sollte sich mittles Poti ändern lassen. Irgendwo intern. -50 Volt sollten für den Anfang ein akzeptabler Wert sein.

2tens Brummt er, weil ihm die 2te Endstufenröhre fehlt. Es findet keine Kompensation statt.

Bist du Fit genug das selbst zu machen?

Gruß

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Offline Dirk

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #5 am: 6.10.2011 21:37 »
Hallo,

Beitrag ins Engl Board verschoben.

Grundsätzlich würde ich auch auch auf einen Schirmgitterwiderstand tippen aber auch eine schlechte bzw. gebrochene Lötstelle nicht ausser acht lassen. Lässt sich aber ohmisch messen bzw. feststellen.

Gruß, Dirk
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Offline Showitevent

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #6 am: 6.10.2011 21:40 »
Yeah ^^ Lötstellen kommen tatsächlich in Frage :-)

Aber nochwas.

Wenn die Biasspannung an pin 5 nun so gering ist, ists echt kein Wunder, dass die Röhren irgendwann Luft gezogen haben. Die müssen ja sprichwörtlich hellrot geleuchtet haben zum Schluss.

Also entweder hat man das mit Absicht vergurkt oder du hast einen Ursprungsfehler in der Spannungserzeugung für das Steuergitter.

Gruß

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Offline Volka

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #7 am: 6.10.2011 21:55 »
Na sowas.... ist denn schon wieder Weihnachten?

Würde mich auch nicht wundern, wenn: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11505.msg105205.html#msg105205

Gruß und viel Erfolg bei der Felrehsuhce,

Volka

 :facepalm: Engl  :facepalm:

Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #8 am: 6.10.2011 22:41 »
Dank euch allen!

Werd mich morgen dann mal ins Epoxy stürzen und schauen was ich find.

Servus

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Offline Robinrockt

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #9 am: 6.10.2011 23:11 »
Bin schon sehr gespannt auf die Erfolgsmeldung:

Da ward er der Widerling, wie er klebrig am Epoxy hing :devil:
Hauptsache das Teil rockt bald wieder :guitar:

Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #10 am: 8.10.2011 23:21 »
Der Widerstand selbst ist noch ok, hatte sich aber aus einer Lötstelle gelöst. Rausgebrochen nehme ich mal an, vielleicht auch eine spontane, subtotale Selbstauslötung? ;D Das Problem ist jedenfalls behoben.
Der Ruhestrom ließ sich jetzt problemlos messen und einstellen. Habs jetzt bei 40mA bei einer Anodenspannung von 450V ohne bzw. 420V unter Last.
Muss ich mir wegen den -33V zwischen Pin 5 und 8 denn jetzt Sorgen machen? Die mess ich nämlich weiterhin...
Und dann noch eine Frage: Kann mir jemand sagen was sich mit dem Poti einstellen lässt, das sich auf der Platine zwischen V1 und V2 findet? Besagtes Poti hat einen recht seltsam geformten Schlitz, keinen Längsschlitz wie z.B. das Poti für den Ruhestrom der Endstufenröhren, falls das irgentwie bei der Identifikation hilft... :)
Ich hab übrigens auch einen Schaltplan des Verstärkers (und noch einiger weiterer) gefunden, damit könnt ihr sicher mehr anfangen als ich:
http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/tom/schematics.htm

Liebe Grüße

Jost

EDIT:
Ich hab jetzt nochmal in Ruhe alles gemessen, wobei das Poti für den Ruhestrom auf ganz "kalt" gestellt war:

- Zwischen Pin 5 und 8 liegt an beiden Fassungen -33V an
- Der Ruhestrom der einen Röhre lag bei ca 32mA, der der anderen bei ca 56mA!!
- Das ganze ist unabhängig von der Fassung, die jeweilige Röhre hat den gleichen Ruhestrom in beiden Fassungen. Es liegt also wohl an den Röhren und nicht an der Fassung
- Die gemessene Stromstärke fällt langsam, wenn man etwas länger misst. So ca. 0,1 mA alle paar Sekunden, wobei die Geschwindigkeit mit der die Stromstärke fällt mit der Zeit abzunehmen scheint. Das war bei beiden Röhren zu beobachten, bei der mit dem höheren Ruhestrom gings etwas schneller. Könnte das daran liegen das die Röhren brand neu sind?

Ich hab alle Messungen durchgeführt nachdem der Amp ca. 30sek-1min. Zeit zum Vorglühen hatte. Die Röhren sind zwei ganz neue, gematchte 6l6gc hier von Tube Town. Da dürfte der Ruhestrom doch niemals so weit auseinander liegen, oder? Ich blick garnicht mehr durch.???
-
« Letzte Änderung: 9.10.2011 10:38 von WillShredForFood »

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Offline Showitevent

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #11 am: 9.10.2011 13:48 »
Moin. Erstmal schön dass hier schonmal ein Fehler gefunden wurde.

das mit den -33 volt kann aber eigentlich nicht sein. Laut schaltplan hast du dort mindestens eine Range bis -55 volt.

Vorsicht bitte bei auseinanderliegenden Ruheströmen. Der Weitere Ansatz wäre jetzt erstmal folgendes zu tun:

Amp aussschalten, vergewissern, dass die Ladeelkos keine Spannung mehr führen.

Schritt 1:
Messen der Dioden D5 und D6. Das sind Schutzdionden direkt am Sockel irgendwo. Sie müssen in einer Richtung hochohmig sein und in die andere Richtung einen Widerstand haben von x Ohm oder auch megaohm. Auf alle Fälle in Sperrichtung kein widerstand zu messen. Dazu sollte der Standby Schalter auf off sein. Sonst ist die Messung falsch.

Sind die Dioden Okay:

Dann Ohmisch messen zwischen Pin 3 von V5  und Plus vom CE8 im Netzteil.
Das gleiche nochmal zwischen Pin 3 von V6 gegen Plus vom CE8.

Die beiden Werte sollten sich maximal um 5 bis 10 Ohm unterscheiden. Das ist je nach Wickeltechnik des Trafos unterschiedlich.

Als Anhaltspunkt:

Die Ruheströme sind im Idealfall, und so sollte es bei frischen Röhren der Fall sein, absolut gleich.
Normale Range liegt bei 2 bis 8 mA bedingt durch Übergangswiderstände, Röhrengüte und Abweichungen der Schirmgitterwiderstände sowie des Ausgangstrafos.

Sei bitte sehr Vorsichtig bei deinen Messungen. Und vergewissere dich, dass die Spannung an CE8 vor dem Ohmischen Messen auf unter 10 Volt gesunken ist. Andernfalls zerstörst du vielleicht dein Multimeter, im Zweifel auch dich selbst.

Dass die Ströme allerdigns auf die jeweilige Röhre zurück zu führen sind, ist sehr komisch.
Entweder hat eine Tube jetzt schon einen mitbekommen weil Sie aus den Rudern gelaufen ist oder eine von beiden "Kippt" ein bissl komisch (was nicht abnormal) ist für zu geringe Gittervorspannung.

Poste doch bitte mal, welche Spannung bei Linksanschlag von TR1 an pin 5 steht und welche Spannung bei rechtsanschlag an Pin 5 steht.

Grüsse


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Offline Dirk

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #12 am: 9.10.2011 14:22 »
- Zwischen Pin 5 und 8 liegt an beiden Fassungen -33V an
- Der Ruhestrom der einen Röhre lag bei ca 32mA, der der anderen bei ca 56mA!!

Das ist zu viel, wenn es wirklich so ist und der Verstärker müsst hierbei deutlich brummen. Um Messfehler oder einen Röhrendefekt auszuschliessen wäre es am einfachsten mit einem anderen Satz Röhren zu testet um zu sehen wie die sich verhalten.
Da aber der Fehler mit den Röhren zu wandern scheint wie Du schon selbst festgestellt hast, befürchte ich, dass eine der Röhren ein Problem hat. Die waren schon in dem Verstärker in Betrieb als der Fehler noch nicht behoben war ?

Gruß, Dirk
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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #13 am: 9.10.2011 16:12 »
Zitat
Die waren schon in dem Verstärker in Betrieb als der Fehler noch nicht behoben war ?
Ja, leider.
Zitat
Das ist zu viel, wenn es wirklich so ist und der Verstärker müsst hierbei deutlich brummen.
Er brummt auch immernoch, zwar leiser als vorher aber doch deutlich.

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Offline Dirk

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Re: Bias an V5 nicht meßbar
« Antwort #14 am: 9.10.2011 22:35 »
Daher besser noch mit einem anderen Satz prüfen aber erst wnen sicher gestellt ist, dass der Verstärker grundlegend wieder normal arbeitet.

Der Widerstand hat sich ausgelötet ? Wieso ? Wir dieser zu heiss und ist zu klein ausgelegt ?

Gruß, Dirk
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