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Twin Reverb 135 Watt Ultralinear auf minimum Brumm einstellen

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Offline bitbrain2101

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Hallo,

ich hatte das Glück, einen unverbastelten 74er Twin Reverb 135 Watt günstig kaufen zu können und habe mich intensiv mit der Schaltung beschäftigt. Über die von Fender gebauten Amps mit der 135 Watt Ultralinear Schaltung findet man ja eine Menge im Netz. Aber keiner schreibt, wie die beiden Potis "Output Tubes Matching" und "Hum Balance" in der richtigen Reihenfolge eingestellt werden. Zuerst stellt man bei zugedrehtem Mastervolume mit dem Poti "Output Tubes Matching" den Brumm nach Gehör auf Minimum, dann Mastervolume voll auf und das Volumepoti vom Reverb Kanal soweit aufdrehen, daß man Brumm gut hören kann und mit dem Poti "Hum Balance" wieder nach Gehör auf Minimum Brumm einstellen. Es wird ja oft zum Umbau der Bias Schaltung geraten, mir ist beim Studium der Ultralinear Schaltung aber klar geworden, daß das "Output Tubes Matching" Poti durchaus seine Berechtigung hat. Die Ultralinear Schaltung arbeitet nämlich ohne Netzdrossel in der Versorgungsspannung der Schirmgitter. Diese Aufgabe übernimmt der Ultralinear Ausgangsübertrager mit seinen Schirmgitter Anzapfungen. Das ganze funktioniert aber nur richtig, wenn durch beide Seiten der Primärwicklung der gleiche Strom fließt und genau das wird mit dem Poti "Output Tubes Matching" eingestellt. Also sollte man bei der Ultralinear Schaltung ein zusätzliches Poti einbauen, wenn man einen einstellbaren Bias haben will.

MfG, bitbrain2101
Geithain, da wo die Götter Musik hören

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Offline trial and error

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Hallo,

genau die beschriebenen Erfahrungen habe ich seinerzeit mit der "Herkules" - Endstufe von RIM gehabt (4xEL34, Ultralinear, keine Drossel). Die Schaltung war so aufgebaut, dass mit einem Poti die negative Gittervorspannung eingestellt wird, und dann mit dem anderen Poti der Ausgleich der beiden Zweige vorgenommen wird. Und da wird nach Gehör auf minimalen Brumm abgeglichen. Beim Messen der Spannung an den einzelnen Röhren ergaben sich da durchaus geringfügige Differenzen - es sind halt nicht alle Röhren absolut gleich. Deshalb bringt es auch nichts, für jede einzelne Röhre ein Poti einzusetzen und dann auf genau gleiche Spannungswerte einzustellen. Wer es ganz genau haben will, der muss direkt den Anodenstrom messen. (Wie das gemacht wird, steht auch in der Baumappe von RIM). Ist jedenfalls nicht ungefährlich!

MfG Bernd

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Offline Dirk

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Deshalb bringt es auch nichts, für jede einzelne Röhre ein Poti einzusetzen und dann auf genau gleiche Spannungswerte einzustellen. Wer es ganz genau haben will, der muss direkt den Anodenstrom messen.

Ich muss Dir hier widersprechen.
Ein Bias-Poti pro Röhre ist sinnvoll und mit dem Bias wird nicht die Spannung sondern der Ruhestrom eingestellt. Wenn jede Röhre auf den gleichen Ruhestrom eingestellt wird, dann hat man am Ende genau das von Dir erwartetet Ergebnis. Man stellt mit dem Bias-Poti von daher eigentlich KEINE Spannung ein. Die Spanung ist nur das Mittel zum Zweck.
Ferner ist zu beachten, dass mit dem Bias-Poti NICHT der Strom über die Schrimgitter eingestellt wird. Die Gitter werden bei UL über einen Übertrager-Abgriff - in der Regel bei 42%, der Wert der kleinsten Verzerrung - angesteuert. Die Bias-Einstellung hat zwar logischerweise einen indirekten Einfluss auf die Schrimgitterströme aber keinen richtig kontrollierten. Weiterhin ist zu beachten, dass die Schrimgitter ebenfalls sehr stark streuen können. Unterschiede von 25% sind keine Seltenheit wie unsere Messungen immer wieder zeigen. Und das führt zu einer nächsten, möglichen Fehlerquelle: misst man den Ruhestrom im Kathodenpfad, so misst man die Summe aus Anoden und Schrimgitterstrom. Da der Schrimgitterstrom aber um mehrere mA von Röhre zu Röhre abweichen kann, kann es hier zu deutlichen Messfehlern und Fehlinterpretationen kommen, sowie zu einer fehlerhaften Biaseinstellung.

Gruß, Dirk
« Letzte Änderung: 9.11.2011 09:11 von Dirk »
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Offline trial and error

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Hallo Dirk,

da hätte ich wohl doch besser gleich geschrieben, wie die "exakte" Ruhestromeinstellung bei RIM gedacht war: nämlich durch Einschleifen eines mA- Messgeräts in die Anodenleitung, und dann die Einstellung des geforderten Werts des Ruhestroms mittels Poti (BIAS). Diese Prozedur ist wohl eher etwas für die Herrschaften in den Laboren. Klar, das Einstellen über die Spannung (Kathoden - Widerstand) ist nur Mittel zum Zweck für eine einfachere Methode. Das Röhrenwerte heutzutage so stark streuen können, habe ich nicht gewußt, sorry. Da wundert es mich, dass die "alten Kisten" (Vintage) da noch mitmachen. Vor 30 Jahren mit Röhren von Siemens etc. ging's noch ohne "matched quartett" ohne Probleme, wenn die Ruhestromeinstellung nicht gar zu weit vom Sollwert abwich.

Danke für die Information.

Gruß Bernd

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Offline Dirk

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da hätte ich wohl doch besser gleich geschrieben, wie die "exakte" Ruhestromeinstellung bei RIM gedacht war: nämlich durch Einschleifen eines mA- Messgeräts in die Anodenleitung, und dann die Einstellung des geforderten Werts des Ruhestroms mittels Poti (BIAS). Diese Prozedur ist wohl eher etwas für die Herrschaften in den Laboren.

Da muss ich nochmal wiedersprechen. Zum Einen würde ich kein Messgerät in den Strompfad hängen wollen, da dies zu Instabilitäten des Verstärkers führen kann und zum Anderen gibt es Messadapter mit denen man problemlos den Ruhestrom messen kann.
Einen davon ist auch im Shop zu finden und andere Anbieter führen ähnliche Produkte. Mit Labor hat das recht wenig zu tun, wobei aber ganz klar eine gewisse Vorsicht sehr angebracht ist.

Gruß, Dirk
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Offline bitbrain2101

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Hallo Dirk,

wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, legt man den 1 Ohm Widerstand beim Bias- Meßadapter in die Anoden- und nicht in die Kathoden- Leitung ?

MfG, bitbrain2101
Geithain, da wo die Götter Musik hören

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Offline mc_guitar

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Hallo,

Nein!! Der 1Ohm kommt definitiv in die Kathodenleitung. Die Anodenspannungen will man nicht aus dem Amp rausführen, auch nicht durch Adapter. Des weiteren will man unbedingt Einstreuungen etc vermeiden.
Ich empfehle zum Thema nochmals  die BiasAnleitung in der DIY Rubrik ... http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf
Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Dirk

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wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, legt man den 1 Ohm Widerstand beim Bias- Meßadapter in die Anoden- und nicht in die Kathoden- Leitung ?

In der Regel liegt er in der Kathodenleitung, da hier die Summe aus Anoden und Schirmgitterstrom gemessen wird. In der Anodenleitung würde man nur den Anodenstrom messen, was grundsätzlich natürlich auch geht und am Ende zum gleichen Ergebnis führen sollte.

Gruß, Dirk
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Offline bitbrain2101

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Danke für die Klarstellung, meine Zweifel kamen durch diese Aussage zustande

Zitat
Fehlerquelle: misst man den Ruhestrom im Kathodenpfad, so misst man die Summer aus Anoden und Schrimgitterstrom. Da der Schrimgitterstrom aber um mehrere mA von Röhre zu Röhre abweichen kann, kann es hier zu deutlichen Messfehlern und Fehlinterpretationen kommen, sowie zu einer fehlerhaften Biaseinstellung.

MfG, bitbrain2101
Geithain, da wo die Götter Musik hören

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Offline Dirk

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Ich sehe gerade, dass es natürlich "Summe" und nicht "Summer" lauten soll. Einen Summer misst man normalerweise nicht.

Gruß, Dirk
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Offline meraklis

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Hallo,

also unter Bias-Einstellung verstehe ich etwas anderes. Beim dem 135er Twin Reverb ich kann nur (z.B. mit Messadaptern, Gehör) die zwei Seiten abgleichen, also Balancieren so, dass bei beide Seiten den gleichen mV (bzw. mA bei 1Ohm) Wert angezeigt bekomme.

Und erst jetzt könnte der Bias eingestellt bzw. verändert werden, nachdem den balancierten Wert z.B. 30mA  mit einen zusätzlichen Poti (Bias-Poti) je nach Wunsch, erhöht oder gesenkt werde. Der Balance verändert sich ja dabei nicht.

Welches Verfahren für die 135er UL's noch nicht etwickelt wurde (zumindest konnte selber noch nicht finden), aber für die 100W Versionen vorhanden ist (Bias-Kit) und sehr sinnvoll sogar für den individualismus.

Grüße

Aristidis

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Offline cca88

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Hallo,

also unter Bias-Einstellung verstehe ich etwas anderes. Beim dem 135er Twin Reverb ich kann nur (z.B. mit Messadaptern, Gehör) die zwei Seiten abgleichen, also Balancieren so, dass bei beide Seiten den gleichen mV (bzw. mA bei 1Ohm) Wert angezeigt bekomme.

Und erst jetzt könnte der Bias eingestellt bzw. verändert werden, nachdem den balancierten Wert z.B. 30mA  mit einen zusätzlichen Poti (Bias-Poti) je nach Wunsch, erhöht oder gesenkt werde. Der Balance verändert sich ja dabei nicht.

Welches Verfahren für die 135er UL's noch nicht etwickelt wurde (zumindest konnte selber noch nicht finden), aber für die 100W Versionen vorhanden ist (Bias-Kit) und sehr sinnvoll sogar für den individualismus.

Grüße

Aristidis

HAllo Aristidis,
für die 135er gilt im Prinzip das gleiche Verfahren wie bei allen anderen "fixed" Bias (feste Gittervosrspannung) auch. Nur, daß man - wie bei den MESAs auch - die Vorspannung ohne Lötarbeiten nicht direkt einstellen kann.

Ich verwende dazu beispielsweise die Adapter, ein Poti das ich über den vorhandenen Widerstand klippse. Damit den Ruhestrom und die Balance erstmal einstellen - Potiwiderstand messen - Festwiderstand einlöten - Balance nochmal abgleichen - fertig

Grüße

Jochen

PS. geht natürlich nur, wenn der Ruhestrom nicht gleich zu hoch ist; dann muß der vorhandene Balastwiderstand gegen einen größeren ausgetauscht werden

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Offline mceldi

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Ich habe in meinem UL-Bassman den 33k rausgeschmissen und durch einen Widerstand 4k7 in Reihe mit einem 50k Trimmer ersetzt. Ich habe noch nicht nachgemessen, aber der Widerling hätte bestimmt auch größer, und das Poti kleiner sein können. Pi mal Auge eben ;-)

Ciao
 John

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Offline dukesupersurf

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Hallo,
ich hatte den Bandmaster Reverb mit UL-AÜ und Symmetriepoti.Ich fands sehr praktisch und sinnvoller als ein Biaspoti.
Bias-Mystik lehen ich ab,aber ich achte schon drauf,daß es nicht zu kalt ist (zu wenig Leistung/Übernahmeverzerrungen),
oder zu heiß (schnelle Röhrenalterung).
Nun zur Symmetrie:
 man hört in der Tat bei der UL-Schaltung schon die kleinsten Abweichungen,ganz im Gegensatz zur Standardschaltung.
Diese Abweichungen treten schon auf,wenn die Röhren noch gut sind und noch lange halten.
Wer so einen Amp hat,muß während einen Endröhrenlebenszyklus mehrmals nachregeln für minimal Brumm.
tschüß,Thomas

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Offline meraklis

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Ich verwende dazu beispielsweise die Adapter, ein Poti das ich über den vorhandenen Widerstand klippse. Damit den Ruhestrom und die Balance erstmal einstellen - Potiwiderstand messen - Festwiderstand einlöten - Balance nochmal abgleichen - fertig

Hallo,

so eine ähnliche Prozedur hatte auf ein Englisch sprechenden Forum mal gelesen, ob beim UL-AÜ was ausmacht? 
Sehr interessant, so wie es sich anhört, man könnte ja den Poti fest drin lassen für nächstes mal.

Grüße

Aristidis