Hallo Joe,
ich werde aus deinen Fragen nicht ganz schlau, wir brauchen es schon etwas präziser:
Welche Schaltung legt Du bei Deinen Ausführungen zugrunde: DC gekoppelte Kathodenfolger a la Marshall, Übersteuerung einer Triode in Kathodenbasisschaltung, DC gekoppelt oder mit Kondensator getrennt?
Versuchen wir es trotzdem:
Du möchtest den Gitterstrom auf dem Oszi darstellen. Auf dem Oszi sehen wir Spannungen, kein Strom - ok, weiß jeder -. Willst Du also den Strom darstellen, mußt Du ihn an einem Widerstand messen. Das geht bei der Kathodenbasisschaltung und einem vorhandenen Gridstopper, indem Du mit einem guten Zweikanaloszi die Differenzspannung mißt. Diese Differenzspannung wird sehr klein sein. Um diese zu sehen mußt Du die Empfindlichkeit des Oszi stark erhöhen (mV Bereich). Das Ansteuerungssignal wird dagegen im V Bereich liegen, sonst kriegst Du keinen Gitterstrom. Je nach Übersteuerungsfestigkeit des Oszi kannst Du nun den Strom als Spannungsabfall sehen - oder auch nicht, weil wegen der Übersteuerung der Eingangsstufen des Oszis die Anzeige schlichtweg "Quatsch" anzeigt.
Diese Methode funktioniert nicht immer bei DC gekoppelten Kathodenfolger, da hier auf dem Signal 100-150V Gleichspannung liegen. Auch wenn der Oszi jetzt auf AC Kopplung steht, kann Unsinniges angezeigt werden, das hängt von der Eingangsschaltung im Oszi ab.
OK , jetzt haben wir den Gitterstrom gemessen. Was willst Du damit anfangen? Aus dem Gitterstom Oszi Bild auf den Klang der Verzerrung zu schließen - aus meiner Sicht no way.
Ich persönlich schaue mir das Ausgangssignal an - im Zeit und noch wichtiger im Frequenzbereich - um einen Eindruck der erzeugten Oberwellen zu bekommen. Daraus aber systematisch auf den entstandenen Klang zu schließen - ich habs bisher noch nicht geschafft. Da befrag ich dann eher die Natur - anschließen und testen - und wenn Du Dir die Diskussionen im Forum zum Thema Zerrsound anschaust, scheint das der Weg zu sein, der zum Erfolg führt.
Womit mir bei deiner Frage nach dem idealen Verzerrer sind: ich kenne keinen idealen, ich kenne viele gute, und sie klingen unterschiedlich
Deine letzte Frage läßt sich ohne Kontext nicht beantworten.
Gruß Hans- Georg