Hallo liebe Röhrenampspezialisten!
Nachdem ich kürzlich eine neue Gitarre mit neuen Humbuckern versehen und eingestellt habe, sind mir beim genauen Hinhören bei meinem Vox Lil' Night Train einige merkwürdige Verzerrungseigenarten/Störgeräusche aufgefallen (die aber auch mit meiner alten Gitarre zu hören sind, habe ich vorher nur nicht so drauf geachtet).
Nach einigen Recherchen wurde mir klar, dass diese Probleme auch bei einigen Usern des größeren NT15H bekannt sind (englische Vox-Foren).
Bei den Störgeräuschen handelt es sich um ein rel. hohes Sirren, dass insbesondere im Crunch-Bereich bei Einzeltönen und bei den dickeren Saiten über dem eigentlichen Ton zu hören ist - ganz ähnlich wie in diesem Soundclip von einem User des NT15H:
http://www.soundclick.com/player/single_player.cfm?songid=7724269&q=hi&newref=1Das Auftreten dieser Störgeräusche hängt stark von der Inputstärke ab - ob Hals- oder Steg-Humbucker ist egal. Wenn man die Lautstärke an der Gitarre auf knapp vor "Aus" runterdreht, ist es weg. Im High-Gain-Betrieb geht es unter der restlichen Verzerrung unter.
Schlägt man im Crunch-Bereich bspw. die tiefe E-Saite an, sind die Störgeräusche anfangs relativ konstant, klingt die Saite aus, gehen sie kurz bevor sie weg sind, noch in eine Laut-Leiser-Schwingung über.
Aufgrund einiger Hinweise im Internet habe ich das Problem zunächst den günstigen Röhren zugeschrieben und neue von Tube-Town (alle 12ax7 V1 selektiert) gekauft.
Aufbau: 12ax7 - 12ax7 - 12au7
Standard: China - China - China
Test#1: China - China - Philips Jan5963 -> Störgeräusche unverändert
Test#2: Tung-Sol - China - Philips Jan5963 -> Störgeräusche tendenziell etwas geringer
Test#3: Tung-Sol - TT E83CC - Philips Jan5963 -> Störgeräusche präsenter als bei Test#2
Test#4: Tung-Sol - JJ Sel. Gold - Philips Jan5963 -> Störgeräusche wieder geringer als bei Test#3
Ich habe nicht alle Permutationen durchprobiert. Für mich ist aber klar, dass die Störgeräusche nicht durch Röhrentausch zu beheben sind. Das unterschiedliche Ausmaß der Störgeräusche würde ich jetzt mal hauptsächlich der unterschiedlichen Gain-Leistung der Röhren zuschreiben (wobei der dunkle Charakter der Tung-Sol vielleicht auch noch etwas mehr Abhilfe schafft).
Für mich stellt sich die Frage: Ergibt sich dieses Zerr-Störverhalten einfach aus dem Aufbaukonzept des NT2H (der ja an das Trainwreck-Konzept angelehnt ist), oder liegt da irgendein Fehler vor?
Ein ähnliches Problem wurde hier beschrieben:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14996.0.htmlAber ich hatte bei meinem Marshall-Combo Bau GENAU das gleich Problem.
Bei mir waren schlicht und einfach die Gitter-Leitungen, speziell die an V1 ungünstug verlegt. Die haben eine Wechselspannungsführende Leitung berührt.
Das Resultat war dann auch, dass leise gespielte Signale bzw. bei leiser Master-Poti Lautstärke alles ok war und ab einer gewissen Schwelle ein böses Knacken/Knistern/weißichwas zu hören war.
Liegt es vielleicht an ungünstig verlegten Kabeln? Ich bin leider noch relativ unbedarft was Röhrenverstärker angeht (keine Angst, ich habe nicht vor, dran rumzulöten - und mir ist klar, dass die großen Kondensatoren eine Gefahrenquelle sind), befürchte aber, dass da einige Stromversorgungs- und Signalleitungen sich etwas zu nahe kommen (s. Anhang).
Ich würde mich sehr über Tipps freuen! Danke!