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Dynacord B1000, 4xEL34, 150Watt: Endstufenröhren wechsel! Welche Röhren?

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Ich sag mal so, was man nicht weiss kann man lernen! Mit hohen Spannungen zu arbeiten ist mir nicht fremd.

Würde für den Bias abgleich en Multimeter reichen?

Der versuch es über Dirks Matching service zu machen ist natürlich der einfachste weg.

Was ist beim Class-B-betrieb das man die Röhren nicht mehr ausmessen kann?


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Offline Showitevent

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Was ist beim Class-B-betrieb das man die Röhren nicht mehr ausmessen kann?



Nee das will ich nicht sagen. Ich denke nur, dass die alle sehr arg gelitten haben in den letzten jahren. Class B verlang den kolben doch schon recht viel ab. Immerhin zauberst du damit 150 Watt wo andere gerade mal an die 100 kommen, meist nur 90, manchmal 110 Watt. Zumal ja vielleicht auch nicht klar ist, ob sie alle gleich abgenutzt sind. Ich weiss nicht welche verfahren Dirk da auffährt. Sicherlich lässt sich ein geeigneter vergleich dafür besorgen und sicher ist aber auch, dass die röhren eventuell nicht die originalbestückung sind. Wer weiss was da mal rein gesteckt wurde. Steht denn noch ein lable auf den kolben?

Gruß

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Das sind Valvo Röhren aus Deutschland (Phillips), also laut Hersteller die Orginale.

Die Röhren sehen nicht im geringsten schwarz aus.
« Letzte Änderung: 22.11.2011 23:23 von Bö »

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Offline Showitevent

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Klingt nach "kaum gelaufen"!

Der einfachste weg wäre wirklich der zu einem Techniker. Wenn die Röhren so taufrisch aussehen und der Amp a bissl muddy klingt kann es sein, dass er auch einfach zu kalt läuft. Stichwort Bias.

Joe

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Anfangs Klang der richtig müde und verzerrt dann hab ich aber gesehen das mein vorgänger den auf 240V geschalten hatte.
Hab den einfach auf 220V umgeschlatet und dann klang er erstmal wieder normal.
Ich Kann denn MV bis anschlag drehen ohne das mir das Gehirn platzt. Er fängt dann nur anzuzerren (was glaube ich normal ist)
Ich erwarte eigentlich von einem solch starkem Amp mehr Lautstärke. Liegt es eventeull an der Treiberröhre (ECC81)?

Meine Ideen:

-Trieber Röhre wechseln oder gegen eine ECC83 taschen (mehr Lautstärke)

-Die Aktuelle Bias messen ggf.: nachstellen (heißer)

Mach das sinn?
« Letzte Änderung: 23.11.2011 00:10 von Bö »

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bea

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Das Gerät besitzt (weitestgehend) die gleiche Endstufe wie der Dynacord Gigant (I und II), der G-2000, der G-2002 und noch ein paar andere Geräte.

Über die extremen Spannungen ist schon viel geschrieben worden.

Schaltpläne und Infos zur Endstufe finden sich z.B. hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14959.0.html

Bei einem Gerät diesen Alters kann man davon ausgehen, dass die Elkos komplett getauscht werden müssen. Bei diesen Geräten außerdem als anfällig berüchtigt sind die Trimmer zum Einstellen der Arbeitspunkte. Diese sollten ebenfalls getauscht werden.  Danach natürlich Arbeitspunkte sorgfältig einstellen. (Steht mir alles noch bevor.)
Bei einem anderen, nur wenige Jahre älteren kleineren Artverwandten (Bassking 1) sind übrigens beide Sicherungshalter zerbröselt. Auch da könnte ein vorbeugender Ersatz Sinn machen.

Solange das nicht geschehen ist, macht es keinen Sinn, über neue Röhren nachzudenken.

An der "Treiberröhre" solltest Du erstmal nicht rumdrehen. Bei dieser handelt es sich übrigens um die Phasenumkehrstufe.

Mein Rat: geh entweder zu einem Techniker, die für Dich die geschilderten Arbeiten ausführt oder nimm Dich komplett zurück und bau Dein Wissen systematisch auf. Röhrentausch ist bei Verstärkern seltener notwendig als gemeinhin angenommen. Lehrgeld, das vor Jahren auch ich schon mal gezahlt habe, nämlich in Form von vier gematchten EL84 als nicht notwendigen Ersatz für 4 Endröhren BJ 1963.

Was Fabrikate anlangt, so gibt es wohl auch von JJ eine speziell selektierte Serie, die in der Endstufe eingesetzt werden kann.

Was man zum Arbeiten an diesen Endstufen neben den Meßgeräten unbedingt benötigt, sind Lastwiderstände, die die hohe Leistung dieser Geräte mit Reserven aushalten können. Also mindestens 300 W, und das schliesst ausreichende Kühlung ein.

Ansonsten viel Spaß mit dem Teil.

Beate

PS: die empfundene Lautstärke hängt nur relativ schwach von der Leistung ab. Eine Verdopplung der Verstärkerleistung bewirkt einen ähnlichen Lautstärkesprung wie den Unterschied zwischen einem und zwei Chassis. Der Wirkungsgrad der Lautsprecher hat einen weitaus größeren Einfluss.

PSS: Du solltest das Gerät besser in der 240-V-Stellung betreiben und die Arbeitspunkte genau einstellen.
« Letzte Änderung: 23.11.2011 00:14 von bea »

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Offline Showitevent

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Eine ECC83 als PI zu verbauen macht aus vielerlei hinsicht keinen sinn.
Zum einen (auch wenn man mich jetzt schlagen möchte) ist sie keine gute PI Röhre.
Zum anderen ist die Dimensionierung der Bauteile drum herum von entscheidender Bedeutung. Nutzen würde dir das nur, wenn die Beschaltung auch ECC83 Konform ist, was ich leider nicht im kopf habe. Dann allerdings auch nur, wenn das Zerren aus der Vorstufe kommt. Dann hast du am ende eventuelle 3 bis 4 db gewinn gemacht vorausgesetzt, die EL34 fängt nicht an zu blocken.
Handelt es sich um einen Longtail PI wie es in den meisten Amps der Fall ist, ist der Pegelgewinn fast 0 gegenüber der handelsüblichen ECC81. Also schlechte Idee.

Besser wäre es an dieser Stelle mal zu definieren, was Lautstärke eigentlich ist. Der reine unverzerrte (sagen wir semiunverzerrt da class B) Bereich von 150 Watt unterscheidet sich kaum von den Leistungs/Lautstärkebildern einer Transistorendstufe. Bei Röhren nimmt man die Verzerrung allerdings nicht so arg wahr wie bei transistoren.
Ich benutze gern die Worte Distortion und Sättigung. Distortion (Zerstörung) für Transen, Sättigung für Röhren. Röhren fangen einfach viel später an ein kaputtes abbild des klanges wiederzugeben. Subjektiv meint man, 150 Röhrenwatt sind soooo viel lauter.
Dabei gilt eine ganz einfache Regel:
150 Watt = 150 Watt

Im Class A/B Betrieb ist der "weiche" zerrbereich um einiges größer als es bei Class B der Fall ist.
Nicht zuletzt weil im A/B die Röhren mehr Headroom haben.

Finden wir also heraus wo das Zerren entsteht.

Signalgenerator an den Eingang und fröhlich mit dem Scope durchs Gerät messen :-)
Wenns dir dazu an technischem Gerät fehlt wirds schwer.

Gruß

PS: Bias misst man toller Weise mit einem von Dirks messadaptern. Da sollte jedes handelsübliche Meßgerät >50 Euro funktionieren. Eine Anleitung hat er auf seiner Seite.


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Gut also ECC81 ggf.: nur tauschen.

Mit verzerren meine ich das was ein Transistor amp auch macht wenns einfach zu viel des guten ist. (MV naschlag)
Das sehe ich nicht als wirkliche problem an.

Ich erwarte mir nur von einem 150W Amp nur mehr leistung als von meinem 50W Engl und nicht weniger. (Clean ohne verzerrung)
Bei dem Engl Straight hat der Endröhren wechsel übrigens Wunder gewirkt.

Zur Info ich bin Live-tontechniker. Ich denke das ich einschätzen kann wie ein Amp klingen sollte.  ;)


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Offline Showitevent

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Zur Info ich bin Live-tontechniker.



Me Too!  :bier:

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bea

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Mit verzerren meine ich das was ein Transistor amp auch macht wenns einfach zu viel des guten ist. (MV naschlag)

Der B-1000 ist ja auch ein Transistor-Amp, jedenfalls in der Vorstufe.

Zitat
Ich erwarte mir nur von einem 150W Amp nur mehr leistung als von meinem 50W Engl und nicht weniger. (Clean ohne verzerrung)

Das kann aber gut an der Einstellung liegen. Ohne jetzt DEINEN Amp zu kennen: der G-2000 besitzt eine Leistungsbegrenzung. Wird in meinem Tread angesprochen.

Bei Eminent und Bassking (Röhren-PAs, vulgo "Powerixer"n) wird die Aussteuerung der Endstufe einjustiert - vor dem PI - und es gibt einen Begrenzer in Form von zwei Dioden. Ohne die Schaltplan des B-1000 wird das Projekt wohl zur zur wilden Spekulationsorgie.

Was spricht denn dagegen, wenn Du Dich zunächst mal bei Dynacord freundlich nach einem Schaltplan erkundigst? Die besitzen sowas nämlich im Archiv. Dann müsstest Du nicht mehr im Dunkeln stochern.

Des weiteren möchte ich Dir vor irgendwelchen Röhrentauschorgien wirklich dringendst ans Herz legen, die von mir erwähnten sicherlich notwendigen Restaurationsarbeiten durchführen zu lassen (oder sicherzustellen, dass sie nicht vielleicht durchgeführt worden sind, könnte ja sein...)

Ganz ehrlich: meinen G-2000 habe ich seit einem kurzen Probelauf beim Verkäufer nicht mehr eingeschaltet, weil ganz klar ist, dass da erst mal einige Komponenten getauscht werden müssen.

Was hast Du denn davon, wenn Du Dein neues teuer bezahltes Quartett Endrohre mal forderst, der Schleifer eines der alten Trimmer verliert den Kontakt und himmelt die Endstufe? Dann hast Du einiges an Geld in den Sand gesetzt. Aber wenn Du  es riskieren magst, dann tu es doch - wir können und wollen hier nur anraten. Verantwortlich bist Du selbst.


Zitat
Bei dem Engl Straight hat der Endröhren wechsel übrigens Wunder gewirkt.

Der ist allerdings auch um einiges jünger und somit ohne altersschwach gewordenen Bauteile.

Zitat
Zur Info ich bin Live-tontechniker. Ich denke das ich einschätzen kann wie ein Amp klingen sollte.  ;)

Fein, da hast Du natürlich eine Vorstellung vom Wunschsound. Und was hilft  Dir das? Hier ist zunächst mal eine technisch fundierte systematische Vorgehensweise gefragt, die sich mehr oder weniger aus dem schieren Alter des Geräts ergibt. Um so mehr, je weniger Erfahrung man in der Röhrentechnik hat.

So, jetzt wünsch ich Euch gute Nacht.

Beate
« Letzte Änderung: 23.11.2011 10:05 von bea »

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Bei meinem Engl waren die Endröhren ja auch fertig. Und der ist 20Jahre jünger. Der B1000 ist bis auf die Vorstufe identisch mit demG2000 .

Wie schon bemerkt ist der Amp wenig gelaufen. Vielleicht muss er nur mal wieder richtig durchheizen.

Ich werde mal noch paar Tests machen. Vielleicht entspricht die Vorstufe nicht den heutig Hörgewohnheiten.

Und ich werde das über die gute alte D3000 Box von Dynacord machen die hat mehr Eier als die kleine Hohner Box dich zu Anfang verwandt habe. B-)

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Offline Bierschinken

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Hallo,

vonwegen Verzerrung...

Diese Amps neigen im Kleinsignalbetrieb zu Übernahmeverzerrungen, ich denke das ist das weas du als Transistorzerre bezeichnest. Da hilft nur Bias mittels Oszilloskop einstellen.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier ein Techniker wie schon von mehreren Seiten angeraten sinnvoll ist.

Grüße,
Swen

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Offline Dirk

  • Dirk M.
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Der Amp in dem das läuft (jetzt derzeit mit EL34) hat UA 460 Volt UG2 440 Volt und -Ug liegt bei ca. -55 Volt. Wenn ich in richtung -60 Volt gehe fangen einige von den Kolben an zu knistern, in einigen hats bereits überschläge gegeben.
Das war nicht nur in meinem Amp so.
Ich hab neulich versucht die viecher in nem Twin Reverb einzubauen. Da hats gleich beim einschalten des Amps trotz stand by eine 5881 zerlegt.
Ich war erst ratlos.
Hab dann bei Dirk mal die neueren mit dem fetteren Sockel geordert. Mit denen spielt es alles einwandfrei. Ich mag die 5881 sehr gern weil sie ein gewisses eigenleben hat.

Solche Probleme mit Sovtek / Russia 5881 sind mir nicht bekannt. Wenn alle Röhren so wenig Probleme machen würden wie diese, dann wäre das richtig super.

Daher stellt sich die Frage, ob das Problem nicht vor der Röhre sitzt  ;D

Gruß, Dirk
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Offline Showitevent

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Das hast du aber lieb gesagt  ;D

Nee Dirk,

das dachte ich auch erst und hab beim ersten Amp nischt drauf gegeben. Beim 2ten wars so: "Naja, sollte man mal genauer beobachten".
Als ich aber beim dritten war kam mir dann in den Sinn mal ALLE RÖHREN (das war der Grund für die riesen matching aktion hier) mal mA technisch zu erfassen. Wobei ich dabei auch mehr geschludert hab als ein richtiges Matching zu betreiben. Genauer habe ich für mich nur zueinanderpassende Röhren herausgefiltert.
Es gab durchweg immer wieder 5881 dazwischen, die von vorn herein recht viel Ströme gezogen haben. Genauer gesagt waren die Bedingungen immer die Gleichen. In der Regel lag der Großteil der Röhren um die 40 mA. Zwischendurch immer mal wieder eine die knapp 60 Zog, das Limit lag bei 80, die habe ich gleich weggekantet. Ich muss aber dazu sagen, dass mir nicht klar ist, ob die hohen ströme über das Schrimgitter zustande kamen oder über die Anode. SG wirds wohl nicht sein denke ich.

Nun ist mir nicht bekannt, in wie Weit Röhren aus gleicher Produktion solche Phänomene (Wenns überhaupt eins ist) aufweisen sollten.

Ich Poste mal ein Foto der Verpackungen. Die sind halt schon recht alt. Sie stammen allesamt aus einer Auflösung.

Grüße

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bea

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Bö, nochmal, wenn Du unbedingt zuerst die Röhren tauschen willst, dann mach das. Aber beklage Dich bitte später nicht.

Das Gerät hat 40 Jahre auf dem Buckel. Einige seiner Bauteile unterliegen einem Verschleiss durch Alterung, auch oder vielleicht gerade, wenn sie nicht benutzt werden. Das ist wie Ölwechsel bei einem Auto mit langer Standzeit.
Den Bass-King habe ich auch eine Weile mit den original alten Elkos betrieben (im Bewusstsein des Risikos) - bis mir einer um die Ohren geflogen ist.

Ich weiss, dass das Arbeit ist. Aber man kann gerade den Elko-Tausch mit gehöriger Vorsicht auch als röhren-unerfahrener Bastler selbst machen und das Ding dann einem Fachmann geben.

Diese Amps neigen im Kleinsignalbetrieb zu Übernahmeverzerrungen, ich denke das ist das weas du als Transistorzerre bezeichnest.

Klar. Das dürfte auch erklären, wieso das Vergrößern der Betriebsspannungen (und damit des Bias) so viel Einfluss hat.