Hallo
es steht zwar noch nicht ganz fest, welchen LS ich verwenden werde, aber die Wahl kann sich dadurch vereinfachen, dass die anderen Rahmenbedingungen bestimmte Exemplare ausschließen. Die anderen Rahmenbedingungen sind das Gewicht und die Größe der Box.
Ich hätte die Box gerne leichter als 20kg und will sie auch treppauf mit einem Arm alleine Tragen können. Daraus ergibt sich schon sehr viel.
1. Man trägt gerne etwas, das am ausgestreckten Arm baumelt und ungern etwas mit angewinkeltem Arm. Wenn die Box deutlich mehr als 45 cm unter dem Henkel hat, würde mir die untere Ecke beim Treppesteigen an den Stufen zerdengeln.
2. Die Box sollte auch nach vorne nicht zu lang sein. Inkomensurable Verhältnisse zwischen den Seiten verhindern stehende Wellen und damit dröhnen bei bestimmten Frequenzen. 45*Wurzel(2)=ca.63cm.
3. Die Tiefe sollte nicht zu groß sein. 35cm sollen das Maximum sein, sonst ballert mir die Box in die Knie.
Das sind ziemlich radikale Maße für eine Bassbox. Aber es ist zu bedenken, dass ich schon eine sehr gut klingende unhandliche Box besitze. Die Daseinsberechtigung dieser Box wird ihre Handlichkeit sein. Deswegen werde ich hier auch wenig Kompromisse eingehen.
Damit können wir auch das Volumen abschätzen, wir nehmen die geschätzten Innenmaße und rechnen: 4,2x6x3,2=80Liter
Das ist für eine Bassbox nicht allzu viel.
Nun noch zu Gehäusevarianten:
1. Horn: Ein gefaltetes Horn ist für den Bass machbar, aber nicht mit dieser Größe.
2. Geschlossene Box: Geschlossene Boxen fallen im Bassbereich eher langsam ab. Zudem muss der Lautsprecher großen Hub machen können.Geschlossene Bassboxen können gerade für sehr cleanen und tief gehenden Bassound sorgen. Nicht meine Zielstellung.
3. Bassreflex: Wahrscheinlich läuft es genau darauf hinaus. Vorteil ist zudem, dass die Membran im bassbereich weniger Hub machen muss, als bei geschlossenen Boxen. das macht die Box belastbarer. Ein anderer Vorteil ist, dass eine Abstimmung in einen recht weitem Bereich durch den Port möglich ist, ohne etwas am Volumen zu ändern.
4. Halboffen: Eigentlich eine typische Gitarrenboxform. Aber sie kann auch mit dem Bass erfolgreich angewendet werden und sie passt zum erhofften Sound. Die Überlegung hinter der halboffenen Box, ist dass der Übergang zwischen einer Bassreflexbox und einer offenen Schallwand fließend ist. Machen wir den BR-Port immer größer, dann erhalten wir irgendwann eine offene Box. Lautsprecher mit einem hohem Qts können auch in so einer Box Bass liefern. In meiner Kühlschrankbox ist genau das der Fall. Der war eigentlich für 1x15" gedacht. Ich habe dann irgendwann einen zweiten 15"er bekommen. Damit die beiden nicht dröhnen habe ich die Rückwand Streifenweise gekürzt, bis sich ein guter Sound einstellte. Ein Schlitz von 60x12cm ist kein Bassreflexport, aber auch keine ganz offene Box. Funktionieren tut dieses Konzept, weil Lautsprecher mit sehr hohem Qts von "Natur" aus zum Dröhnen neigen. Der Qts sagt nämlich, wie schwingfähig bzw. wie wenig gedämpft ein Lautsprecher ist. Ist der Qts groß, dann dröhnt der Lautsprecher bei seiner Resonanzfrequenz die meisten so bei 50...10Hz liegt. Dieses Konzept wurde übrigens früher in allen Röhrenradios eingesetzt. Daher der warme bassige Ton, dieser Kisten. Leo Fender als Radioelektroniker hat das dann im Fender Bassman in groß umgesetzt.
Viele Grüße
Martin