Hallo Frank,
ich würde die Vishay Dale RN65 an komplett für die erste Stufe nehmen. Solen Fast in der Endstufe, weil es dort nicht sehr sehr um die Soundfärbung geht, sondern darum, den Punch zu erhalten/zu maximieren. Wenn man an zu vielen Stellen klanglich färbt, beeinflussen sich die Effekte zu sehr gegenseitig und dann kann man nicht mehr systematisch optimieren. Ich habe einen einzigen TAD Mustard im Signalweg - ansonsten nur Solen Fast für maximale Transparenz. Schon ein Mallory Polyester Kondensator an gleicher Stelle "ruinierte" den Sound (matt, Detailverlust etc.). Ich würde zunächst nur zwei Koppelkondensatoren in der Vorstufe mit Sozo oder TAD Mustards testen (zum Vergleich auch mal Xicon PP) und ansonsten Solen Fast nehmen. Wenn Du dann meinst, dass Du dann noch mehr Vintage-Flair willst, tausche noch einen Koppel-Cap aus. Es lohnt sich auch, im Tonestack mit dem Treble-Condensator zu experimentieren (Keramik, Styroflex, Silver Mica - kleine PP Typen gibt es ja leider kaum noch in axialer Bauform. Zum Test verlängere mal die Beinchen eines spannungsfesten Wima MKP).
@Sven
Das sind "subjektive Erfahrungen". Ich möchte jetzt aber bitte nicht wieder in die Voodoo-Diskussion einsteigen. Der Klangeinfluß verschiedener Bauformen/Materialien von Bauteilen ist nun mehr als deutlich bestätigt. Es gibt auch sehr informative Messergebnisse dazu. Da der Einfluß sich primär auf die Transienten der Signale auswirkt, ist es wichtig, zu berücksichtigen, daß die Frequenzanalyse i.allg. auf der Fourier-Analyse beruht und die kann Transienten nur sehr begrenzt erfassen, da es sich ja um unvollständige Schwingungen handelt. Die Fourier-Analyse benötigt aber vollständige Schwingungen mit mehreren Zyklen, um die Frequenzen erfassen zu können. Umgekehrt kann man einzelne Impulse auf andere Weise erfassen, dann verliert man aber Information über die Frequenzverteilung.
Man muß sich also immer fragen, was die gerade angewendete Messmethodik (und das verwendete Messgerät) denn prinzipiell physikalisch erfassen kann. Letztlich gibt es aber auch Messverfahren, mit denen man den Unterschied in den Transienten hinreichend erfassen kann. Ich habe dazu schon Links hier im Forum hinterlegt. Damals ging es um den Einfluß verschiedener Kabelmaterialien.
Aber bitte: Nicht wieder diese sinnlosen Glaubenskriege. Wenn man genau hinschaut und etwas tiefer in die Physik einsteigt, sind die Materialeinflüsse plausibel und mit entsprechendem Laboraufwand auch grundsätzlich messbar. Natürlich gibt es auch Unterschiede im persönlichen Hörempfinden und im Geschmack.
Ich denke für Frank ist das eine ganz einfache, praktische Angelegenheit. Aus seinem ersten Projekt kennt er den Einfluß z.B. der Solen Fast Kondensatoren. Mit ein paar Hinweisen zur Charakteristik anderer Typen wie Sozo und TAD oder auch der Vishay-Dale Widerstände sollte es also rein empirisch gelingen, mit systematischen Tests zügig zum gewünschen Klang zu kommen. Ob man dann noch einen Messschrieb hat oder nicht ist - finde ich - eher sekundär.
@Frank: In diesem Sinne: Frohes Schaffen, gutes Gelingen und die Bitte um Feedback aus Deinen Erfahrungen.
Gruß,
DocBlues