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Alte Potis, deren Werte und das Problem

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Offline ACY

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Alte Potis, deren Werte und das Problem
« am: 23.07.2011 16:38 »
Moin!
Wollte auch mal wieder was schreiben, und vielleicht kann ja der eine oder andere das hier auch mal gebrauchen, falls nicht schon bekannt.

Hatte einen Amp hier, ursprüngich ein 2203er, mit schaltbaren geklonten Gain und Master Potis. Die Klon-Potis waren diese alten Teile (Radiohm, Plastikachse....) , und der Klon-Kanal klang ziemlich bescheiden. Naja, bisschen gecheckt, und dann die Potis gemessen und getauscht.

Fazit: Beide Potis (1Mlog Potis laut Aufruck) hatten höhere Werte, der Gain Poti 1,5M, und der Master Poti 3,5M.

Nach dem Tausch klang´s wieder gut. Hatte ich noch nicht, daß Potiwerte so weggelaufen waren.

Gruß, ACY!
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fiestared

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Re:Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #1 am: 24.07.2011 10:35 »
hi, acy

...also potis haben a.) in der Regel eh größere Toleranzen - und b.) nutzt sich die leitende Schicht durch das "wo-ist-denn-nur-der-amtliche-Sound" gedrehe mit der zeit auch ab. -> weniger leitendes material -> höherer Potiwiderstandswert....

(Ein befreundeter Gitarrist hat 'ne echte 57'er Strat, welche verglichen mit meiner 82'er Vintage Strat (57'er Modell (Fullerton)) noch etwas "crisper" daher kam. Er führte es auf die gealterten Pickups zurück - naja die in meiner sind ja auch schon 30 Jahre alt - lag aber an dem Volume-Poti. Dies hatte sich nämlich im Laufe der Jahre schon auf > 400k "hochgeregelt". Eine Messung bei der 57'er Vintage Strat ergab immerhin schon einen Wert von knapp 300k.)

gruß aus kassel
axel   

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Offline ACY

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Re:Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #2 am: 24.07.2011 11:23 »
Moin!
Ich messe immer wieder alte Potis zb in Marshall Amps, und deren org. Potis sind eigentlich sehr stabil. Hier finde ich eher kleinere Werte bei den 1M Potis, der Rest paßt eiegtlich fast immer. Daß die Werte so hoch gingen, hatte ich bisher noch nicht, deswegen dieser Thread hier, falls jemand mal auf diese alten Potitypen treffen sollte.
Gruß, ACY!
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Offline dokter

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #3 am: 5.08.2011 15:18 »
Bei meinem 67 Superbass hatten alle Potis ungefähr die doppelten Werte. Die Klangregelung und Presence reagierten kaum noch. In den 80'ern ist der Netztrafo durchgebrannt. Weiß nicht, ob da ein Zusammenhang besteht. Ich hab ihn vorher nicht gehört. In meinem unwesentlich jüngeren Fender sind die Postis top. Ach ACY, ich hab mal meinen JCM900 mit DeOxid repariert. Das Zeug zieht so den Staub an, einen Monat später waren 10 neue Postis fällig. Hast du ähnliche Erfahrungen mit Repararturversuchen an Potis? Das Icar Poti vom Wahwah eines Freundes wird seit Jahren erfolgreich von Deoxid "zusammen gehalten" :-).

Tom   

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Offline ACY

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #4 am: 5.08.2011 15:30 »
Hallo Tom!
Welches Deoxit verwendest du, das Pumpspray mit 100%igem Wirkstoff, oder die einfachere Variante? Bei dem 100% Spray habe ich bislang noch keine neg. Erfahrungen gemacht, kann das was du schreibst so nicht bestätigen.

Gerade JCM 900 habe ich einige damit wiederbelebt, und die laufen heute noch, obwohl das bei einigen Amps schon ein paar Jahre her ist.

Hast du vorher ein anderes Mittel versucht, was dann vielleicht noch in den Potis war?

Gruß, ACY!
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Offline Duesentrieb

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #5 am: 5.08.2011 16:42 »
In meinem 1970er Superbass waren alle 1M Potis in der Region von 2M.

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Offline mac-alex_2003

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #6 am: 5.08.2011 20:55 »
Hallo,

die neuen Alphas schwanken allerdings auch ganz ordentlich, sowohl im Wert (1M = 850k bis 1,15M) als auch im Verlauf.
Habe gerade erst ein nigelnagelneues 1M Poti rausgeschmissen, weil das Mastervolume damit schier nicht regelbar ist,
Drehte man das Poti 1/4 auf gehen die normalen auf Werte von 45-50k Schleifer/GND, das ging bis 60k. Das klingt nicht
nach viel, führt aber dazu, dass man im leisen Bereich kaum regeln kann.

Nun werde ich also die Potis nicht nur nach Wert sortieren, sondern auch noch gleich nach Widerstandsverlauf ...

Viele Grüße,
Marc

P.S.: Auf die ganzen Allheilchemiemittel gebe ich nicht viel. Zuerst mit einem stink normalen Kontaktspray befüllen, drehen und dadurch den Schmutz lösen. Danach das ganze mit Isoprop durchspülen damit der Schmutz und das verklebende Kontaktspray rauskommt. Ist das Poti danach ok hält es in der Regel noch lange. Wenn nicht hilft nur noch der Tausch.
Das gleiche gilt auch für die (Gold-)Mittel die man für die Klinkenkontakte nutzen kann. In der Regel liegen die Probleme an einer Verschmutzung / Oxidation oder an den Kontaktkräften. Die Goldmittel bringen hier kaum Verbesserungen, wenn müsste man beide Partner mit belastbarem Steckergold beschichten, das würde dann auch halten. Die Switchcraftbuchsen messe ich daher vor dem Verbau ebenfalls auf den Kontaktwiderstand der Schaltkontakte durch. Alles über 1R bringt in der Regel nur Probleme mit sich, mit allem darunter fahre ich sehr gut. Nur trifft das halt nur auf 50% der Buchsen zu :-)

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Offline dokter

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #7 am: 6.08.2011 10:03 »
Hallo Acy!
Ich hatte das "normale" 5 prozentige Deoxit verwendet. Danke für den Tip. Nicht so leicht zu bekommen das 100 Prozentige.

Tom

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Offline jacob

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #8 am: 6.08.2011 13:39 »
Moin Tom,

stimmt, ACY scheint leider der einzige Händler zu sein, der dieses 100%ige DeoxIT in seinem Lieferprogramm hat.

Die Apotheke z.B. führt lediglich das 5%ige.
Banz*i führt ebenfalls das 5%ige, allerdings nur in dieser elendigen Pump- Version (das gibt immer eine mordsmäßige Sauerei!).

Dieses Zeug ist wirklich der absolute Hammer, aber es kostet halt ein Schweinegeld.
Die 32€- Investition rentiert sich m.E. nicht, wenn man nur alle paar Jahre mal versuchen will, ein paar Potis zu "entkruschpeln".

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline ACY

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #9 am: 6.08.2011 16:58 »
Moin!
Dem Marc widerspreche ich, nicht weil ich den Kram im Programm habe, sondern weil ich fast täglich damit arbeite mit sehr guten Ergebnissen. Das funzt richtig gut, und wenn man das Zeugs richtig einsetzt (das ist schon wichtig).

Toggle Schalter, einen feinen Pinsenstrick Pro Gold ran, und der Schalter funktioniert auf lange Sicht gesehen, Schaltkontakte an Buchsen, das gleiche, für angelaufende Klinkenstecker (die sehen dann auch recht matt aus, zum Spaß mal R messen  ;-)  ) nehme ich DeOxit 100% (nicht das Spray), das Spray nehme ich nur für Potis, und das Pumpspray hat den Vorteil, daß kein Treibgas entweichen kann, und das Zeugs damit lange genutzt werden kann.- Ach ja: Ich nehme immer ein Blatt Küchenpapier oder Klopapier, und pumpe einen kurzen Sprüher darein, dann ist die Dose sozusagen geladen, und ich kann in den Poti reinsprutzen. Oder aber gleich an den Potispalt ran halten, und ein paar mal abdrücken, bis es sich gut "anhört", denn wenn was kommt klingt das anders!

Wenn ich nun den Tausch eines Potis rechne, und dann den Einsatz des Sprays ....... erst gestern habe ich damit wieder 3 Potis eines 77er 2203er fit gemacht, also kein Tausch nötig, kein Poti, kein großer Arbeitsaufwand. So gesehen rechnet sich das schon. Wenn man noch ein paar Kumpels hat, die ab und an Probleme haben, und einen dann zu ner Pizza einladen, ..... mit freien Getränken!    ;D

Ich wollte aber eigentlich nur auf dieses Potiproblem aufmerksam machen, und keinen DeOxit Thread daraus machen.

Gruß, ACY!


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Offline jacob

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #10 am: 6.08.2011 20:06 »
Hi,

na ja, wenigstens kostet das Pumpspray anscheinend weniger als die Treibgas- Version  ;)

Gruß

Jacob
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Offline dokter

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #11 am: 6.08.2011 20:17 »
 :) ...freie Getränke. Das ist ja wie ein Blankocheck!
Das Thema war ursprünglich: Die Widerstandswerte (alter) Potis als Fehlerquelle nicht vergessen! Da ist man mit einem Bein schon beim Reparaturversuch derselben. Und manchmal gibt's keinen Ersatz. Vielen Dank an alle! Für mich waren das genau die richtigen Informationen.

Tom

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Offline bluesfreak

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #12 am: 7.08.2011 16:40 »
Das Problem mit den driftenden Werten nach oben kenn ich bislang nur aus meiner Arbeit, wir haben da spezielle Linear Encoder die wie ein Faderpoti arbeiten (und besch... auszuwechseln sind) und die driften im Alter immer(!) nach oben. DeOxid, Ausdrücken mit Pressluft und ein anschließend applizierter Schuss Caig Faderlube haben die aber immer wieder in den Rahmen der Messwerttoleranz zurückkommen lassen, also nicht nur reinigen sondern auch nachschmieren...

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Offline ACY

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #13 am: 29.12.2011 09:52 »
Moin!
Ab und zu werden bei ---- NOS Potis angeboten, ich habe mir mal ein paar 25k CTS schicken lassen, zu einem sehr günstigen Kurs, nicht wegen NOS, sondern weil ich 25klin CTS haben wollte, die nicht so leicht zu bekommen sind.

Fazit: Anfangs gemessene Werte von 20k bis 25k (bei 8 Stück), doch durch normales drehen der Potis gingen die Werte ruckzuck immer höher, bis auf über 50k usw. - ich habe dann aufgehört und entsorgt!    ;-)

Meine Meinung: NOS Potis sind Käse, und ich habe solche Potis schon in teuren neuen Amps gesehen ......

Gruß, ACY!
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Offline darkbluemurder

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Re: Alte Potis, deren Werte und das Problem
« Antwort #14 am: 3.01.2012 19:13 »
Hallo Acy,

erst mal vielen Dank für Deine Beobachtungen. Es kann also nicht schaden, sämtliche Potis durchzumessen. Ich habe selbst allerdings derart krasse Abweichungen noch nicht gehabt.

Viele Grüße
Stephan
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