Hallo,
erstmal vielen Dank für euer Interesse, der regen Beteiligung, den vielen Tips und Schaltungsvorschlägen!
Bevor jetzt hier ne mords Diskussion über Sinn und Unsinn solcher Schaltungen in Röhrenamps entfacht möcht ich kurz die Hintergründe beleuchten. Ich bau nur an dem Amp, weil ich Spass daran hab mich mit der Elektronik auseinanderzusetzen, Schaltungen zu "entwerfen", das ganze zusammenzubraten und zu schaun was passiert. Und natürlich freu ich mich auch jedesmal wie ein Schneekönig wenn die Schaltung auch noch so funktioniert wie ichs mir vorgestellt hab. Aber ich bin auf den Verstärker nicht angewiesen. Er muss nicht roadtauglich, nicht zuverlässig, nicht wartungsarm, nicht schön, nicht teuer oder billig sein. Er muss nicht einmal gut klingen oder funktionieren. Zum Üben zuhause hab ich noch meinen alten H&K TourReverb Volltranse rumstehn, der reicht zum klampfen bei Zimmerlautstärke völlig. Meistens spiel ich jedoch über eine externe Asio-Soundkarte direkt in den PC. Und wenn ichs mal krachen lassen will, geh ich in den Proberaum und werf den Powerball an.
Mir gehts bei der Schaltung nicht um das Brummen. Sondern darum die Betriebsspannung für die DC-gekoppelten Treiber festzunageln. Den Schaltplan der Enstufe findet ihr hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=15621.0;attach=27976Die Schaltung funktioniert soweit. Spasseshalber hab ich dann einen schaltbaren "Sag"-Widerstand ins Netzteil eingebaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Arbeitspunkt der Treiber, und somit der Endröhren sehr empfindlich auf Änderungen in der Anodenspannung reagiert. Also den Arbeitspunkt neu eingestellt und probegespielt.
Wenn ich den "Sag"-Widerstand jetzt überbrücke,bzw "ausschalte" steigt die Betriebsspannung im ganzen Amp. Ich bräuchte also eine negativere (komisches Wort
) Gitterspannung an den Endröhren um den Ruhestrom zu senken. Aber dadurch, dass die Anodenspannung der Treiber auch steigt
passiert genau das Gegenteil. Die Gitterspannung wird positiver und die Endrohre bekommen rote Backen.
Meine Idee war jetzt die Betriebsspannung, also die +200 und -125V der Treiber mittels Spannungsregler einfach festzunageln.
Ich weiss, über Nutzen und Aufwand dieses Vorhabens lässt sich sicher streiten. Ich könnte auch die Treiber AC-koppeln und auf das standart fixed Bias umstellen. Hatt ich aber schon!
Nen Shuntregler möcht ich nicht unbedingt verbauen. Es handelt sich hier um nen orginal Marshall Trafo aus nem JCM800. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wieviel Strom die Wicklung wirklich macht. Hab aber gesehen dass die Hammond-Nachbauten 50mA bringen. Bin einfach davon ausgegangen, dass die Marshalls das dann auch können. Aber ich würd lieber auf Nummer sicher gehn und so wenig wie möglich Strom verbraten.
Bei der Diskussion über die Z-Dioden kann ich beide Varianten nachvollziehen.
Die Ungenauigkeit der Zenerspannung, wenn die Dioden mit zu wenig Strom betrieben werden lässt sich ja mit dem Trimmpoti ausregeln. Ich frag mich nur was passiert wenn sich die Netzspannung ändert, dann ändert sich doch auch der Strom durch die Dioden und somit auch wieder die Zenerspannung.
Auf der anderen Seite wärs natürlich toll, wenn ich nicht die halbe Trafoleistung an den Dioden verbraten müsste. Ich hab in meiner Schaltung den Strom durch die Dioden glaub auf 5mA dimensioniert. Hab dabei 2 Fehler gemacht. 1. Nicht ins Datenblatt geschaut und 2. +/-10% Netzschwankung nicht bedacht.
Nochmals Danke für die Beteiligung, ist echt super wenn man gleich ein paar Meinungen von Leuten mit Ahnung bekommt. Auch wenn sie sich nicht immer einig sind
Gruss Casim