Für mich jedenfalls gibt es keinen nachvollziehbaren, vernünftigen Grund, auf einen ordentlichen AC- Standbyschalter zu verzichten...
Hallo Jacob,
dann hast Du Dich wahrscheinlich noch nicht richtig mit diesem Thema auseinandergesetzt.
Die allermeisten Standby-Schalter (-Schaltungen) die in unseren Amps werkeln sind schlicht falsch konstruiert.
Da wird lediglich die Anodenspannung abgeschaltet, ob vor oder nach dem Gleichrichter spielt keine Rolle, nutzen tuts gar nichts, wenn mans genauer betrachtet könnte das sogar dem Amp schaden.
Wer auf einen nutzlosen Schalter nicht verzichten kann sollte wenigstens einen Widerstand parallelschalten, 100K oder etwas weniger wäre ok.
Dann noch solch ein Schalter vor der Drossel, und jeder Schalter prellt, was dann die Drossel macht sollte jedem klar sein der meint auf solche von Fender abgekupferten "Notwendigkeiten" nicht verzichten zu können.
Der einzige wirkliche Sinn dieses Schalters liegt darin, dass man ihn erst nach etwa einer Minute Vorheizen einschaltet, jede weitere Bedienung ist eine Fehlbedienung.
Aber auch das geht ohne Weiteres elektronisch zu regeln, was viel besser wäre, aber wahrscheinlich muss ein Gitarrist der einen großen Amp hat einen solchen Schalter haben, schön mit Licht für zwölffuffzig.
Wem das Gebrumm und das Gerausche in der Pause auf die Nerven geht kann auch leise drehen, noch besser wäre ein Mute-Schalter der mit einer kleinen Elektronik schön geregelt die Gitter der Endröhren auf -50V oder mehr zieht, je nachdem.
Den einzigen Amp den ich kenne bei dem ein St.-By-Schalter wirklich Sinn machen würde ist der AC-30, der geht gerne durch wenn man
nicht auf ihm spielt, aber gerade der hat keinen.
Leider sind sehr viele Röhrenfreaks so etwas ähnliches wie Dschihadisten, einmal von etwas überzeugt zieht man sogar dafür in den Krieg, auch wenns noch so dumm und falsch ist.
Da hat man digitale Effektgeräte, Midi im Amp, Sender, In-Ear-Monitoring und was weiß ich noch alles, und dann schaltet man in einem Ruck die kompeltte Anodenspannung ab, und dann wieder zu wenn sie schön auf ihren absoluten Höchstwert angestiegen ist, passieren tut in den allermeisten Fällen nichts, aber auch nur weil die Röhren darauf ausgelegt sind.
Wer seine Amps selbst baut und nicht sicher ist ob er nach dem Einschalten eine Minute abwarten kann bis er loslegt sollte sich eine Automatik einbauen, mit einem Relais das nach dieser Zeit abfällt und der Ruhekontakt den Anodenstrom zuschaltet.
Gegen ein langsames Hochfahren der Heizung spricht auch nichts, aber gerade dann wäre eine solche Schaltung angebracht.
Schon gar kein Argument ist es "weils alle so machen", dann machen sie es eben alle falsch!
Gruß,
Georg