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Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88

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Offline ThanksJim

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Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« am: 21.12.2011 15:59 »
Hallo Ihr Lieben,

ich habe noch nie einen Marshall mit Polarity Switch besessen, was sich aber demnächst ändern wird. Ich kannte diese Switches bisher nur bei US-Modellen und mir ist prinzipiell schon klar, welchen Zweck sie erfüllen sollten, aber ich bin nun doch ein bisschen verwirrt, da es sich nicht um einen 'alten' Marshall aus den USA handelt, sondern um ein 88er Reissue, das für den eurpäischen Markt gebaut wurde. Trotzdem hat es vier Lautsprecheranschlüsse und eben einen Polarity Switch.
Aber eben auch wieder einen dreipoligen Netzanschluss mit Schutzleiter und einen Spannungswahlschalter auf der Rückseite.

Einen Schaltplan, der vielleicht Aufschluss geben könnte, hab ich bisher nicht gefunden, vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp, wo es da einen gibt.

Mich würde vor der Inbetriebnahme interessieren, wie sich dieser Polarity-Schalter am deutschen Stromnetz verhält bzw. ob es eine Stellung gibt, in die man ihn bringen sollte, um irgendwelche Gefahren auszuschließen. Gibt es überhaupt irgendwelche Gefahren oder mache ich mir völlig unnötig ins Hemd? Was passiert z.B., wenn der geschaltete Kondensator nicht mehr fit ist? Phase aufs Gehäuse? Kein Strom mehr?
Oder ist der Switch einfach nur wirkungslos, wenn ein Schutzleiter vorhanden ist, bzw. es ist einfach nur egal, in welcher Stellung er sich befindet?

Warum hat der Polarity-Switch nicht zwei, sondern drei Stellungen? Was macht er denn jeweils in welcher Stellung?

Das möchte ich alles lieber nicht im Selbsttest rausfinden und würde mich freuen, wenn mich jemand aus der Runde ein bisschen erhellen könnte, bevor ich das gute Stück zum ersten Mal einschalte.

Viele Grüße

Maik

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Offline carlitz

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #1 am: 22.12.2011 09:50 »
Polarity Switches schalten einen Kondensator an eine Seite des Netzanschlusses gegen Erde.

Waren nie eine gute Idee und sind in Deutschland auch nicht zulässig.

Du kannst lieber den Netzstecker in der Steckdose rumdrehen, als den Schalter nutzen.
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline AmpGuru

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #2 am: 22.12.2011 14:20 »
Mhm....der Sinn ist mir auch nie klar geworden, aber dass das in Deutschland nicht zulässig ist, fällt mir schwer zu glauben.
Bei neueren Ampegs z.B. sind die Dinger auch drin.
Siehe Plan.

Grüße!
AG

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Offline Bierschinken

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #3 am: 22.12.2011 17:00 »
Jaein.... Es sind für solche Anwendungen spezielle Kondensatoren (Y-Typen) gefordert.

Grüße,
Swen

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Offline ThanksJim

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #4 am: 22.12.2011 21:00 »
Hi,
vielen Dank für eure Beiträge bis jetzt.

Offenbar sind wir uns alle einig, dass so ein Switch heutzutage weder notwendig noch sinnvoll ist, und dass wir beim Neubau eines Amps sowas nicht brauchen.
 ;)

Was mache ich aber, wenn in meinem Amp so ein Schalter eingebaut ist? Kann ich den Amp unabhängig von der Stellung des Polarity-Switches einschalten, oder muss ich ihn in eine bestimmte Stellung bringen, damit das Ganze gefahrlos funktioniert?

Es hat doch bestimmt jemand von euch einen alten Amp mit Polarity Switch. Wie macht ihr das denn? Einfach einschalten? Oder gibt es eine Stellung, die man beachten sollte?

Beste Grüße

Maik
« Letzte Änderung: 22.12.2011 21:02 von ThanksJim »

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Offline Bierschinken

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #5 am: 22.12.2011 21:03 »
Hallo Maik,

generell, Death-Caps bzw Groundswitches oder "Polarity-Switches" lahmlegen.
Amp auf, zapp, zapp, Kabel ab und gut. - Sollte man aber nur tun, wenn man weiss, wo man die Kabel abnimmt.

Grüße,
Swen

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Offline ThanksJim

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #6 am: 22.12.2011 21:30 »
Hi Swen,

danke für deine Antwort! Jap, das habe ich mittelfristig auch definitiv vor. Ich muss mir die Verdrahtung erstmal aus der Nähe ansehen, sobald ich den Amp in den Fingern habe (vielleicht hat das Ding ja auch schon jemand abgeklemmt, wer weiß).

Ich wollte es aber nicht sofort machen und eigentlich lieber erstmal ein bisschen mit dem Amp Musik machen, bevor ich an ihm rumlöte und zwicke, deswegen wäre es mir schon ganz lieb gewesen, ihn trotz dieses Schalters mit gutem Gefühl in Betrieb nehmen zu können. Das Ding ist ja schon 23 Jahre alt, und irgendwie muss es bis jetzt ja auch mit Polarity Switch gegangen sein ... ;) Der Vorbesitzer sagt dazu nur, dass er diesen Schalter nie angefasst hätte, weil er keine Ahnung hätte, was dann passiert ... Hm ... ???

Beste Grüße

Maik

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Offline ThanksJim

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #7 am: 1.03.2012 14:16 »
Hallo an alle!

Ich wollte eigentlich mit diesem Beitrag warten, bis meine Kamera wieder funktioniert, weil ich gerne direkt ein Foto mit reingepackt hätte, aber irgendwie komm ich nicht dazu, mich um sie zu kümmern, deswegen mach ich es mal ohne Bild, bevor der Thread noch ne Staubschicht ansetzt ...  ;)

Der Amp ist schon eine Weile bei mir, und wie ich es eigentlich auch erwartet hatte, ist auf die Jungs und Mädels in Milton Keynes offensichtlich Verlass!
Der Polarity-Schalter ist zwar tatsächlich angeschlossen, hat aber nur zwei Stellungen und ist NICHT als Ground Lift ausgelegt. Er imitiert im Prinzip tatsächlich das Herumdrehen eines Schuko-Steckers, ohne allerdings in irgendeiner Beziehung zum Schutzleiter zu stehen. Der ist sauber überall dort angeklemmt, wo man ihn gerne haben möchte, und sollte es im Amp wegen eines Defekts irgendwelche Spannungen aufs Gehäuse geben, ist er zur Stelle und macht seine Arbeit, ganz egal, in welcher Stellung der Polarity-Schalter ist.

Der Polarity-Switch ist vermutlich deswegen eingebaut, weil es sich bei dieser Reissue-Serie von 1988 offenbar um Nachbauten der amerikanischen Variante handelt, jedenfalls hat der Amp auch die dafür typischen vier Boxenanschlüsse. Ich hab aus dieser Reihe auch noch keinen ohne Polarity-Schalter und mit nur zwei Speaker-Ausgängen gesehen, das war wohl so gewollt ... Einen Voltage-Selector hat er zum Glück trotzdem.

Und weil es darum ja in erster Linie geht: Der Amp klingt unglaublich gut! Ich war und bin eigentlich immer noch total überrascht, was für einen tollen Amp ich da jetzt habe, und das, obwohl er ja eigentlich an einen (aggressiven, schrillen) '73er angelehnt sein soll. Tatsächlich klingt er aber warm, fett, luftig und unglaublich facettenreich. Zusammen mit meiner 71er pre-Rola-Box bin ich jetzt jedenfalls sehr viel näher an meinem erträumten Plexi-Sound, als ich das für möglich gehalten hätte.
Und wenn ich dann irgendwann mal ne Powersoak habe, kann ich ihn sogar innerhalb geschlossener Gebäude spielen ...  ;)

Beste Grüße und nochmal vielen Dank an alle, die mitüberlegt haben!

Maik
« Letzte Änderung: 1.03.2012 17:35 von ThanksJim »

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Offline _peter

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #8 am: 1.03.2012 15:22 »
Und... in welcher Stellung des polarity switch klingt der Amp besser?  ;D

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline ThanksJim

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #9 am: 1.03.2012 15:57 »
Hi Peter,

sehr gute Frage! Ich hatte mich bloß nicht getraut, dazu was zu sagen, weil das Thema ja immer heftig umstritten ist ...  8)
Die reine Wahrheit ist aber folgende: Da ich bei mir zu Hause natürlich schon seit einiger Zeit auf Öko-Strom umgestellt habe, kommt es bei der Schalterstellung natürlich extrem auf die Windrichtung an. Bei Westwind ganz klar Schalter oben, wenn der Wind aber aus Osten kommt, muss der Schalter runter. Das klappt auch prima, ich hab nur leider bisher noch keine gute Lösung für Nord- und Südwind gefunden, das klingt dann alles irgendwie komisch ... Aber das kommt ja zum Glück nicht so oft vor ...

Mir ist aber noch etwas Eigenartiges aufgefallen: Der Power-Schalter scheint für den Sound auch enorm wichtig zu sein ... Wenn ich so Sachen wie Hell's Bells oder Ain't talkin' bout Love spiele, dann klingt das am besten, wenn der Power-Schalter auf ON steht.
Als ich für einen Schüler neulich aber 'Ein bisschen Frieden' spielen sollte, ist mir aufgefallen, das sich das SEHR viel besser anhört, wenn er auf OFF steht!!! Und zwar total unabhängig von der Windrichtung!!!
Seltsam, oder?
 ;D

Cheers und beste Grüße :bier:

Maik
« Letzte Änderung: 1.03.2012 20:55 von ThanksJim »

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Offline _peter

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Re: Polarity Switch am Marshall 1959S Bj. 88
« Antwort #10 am: 1.03.2012 17:17 »
... Wenn ich so Sachen wie Hell's Bells oder Ain't talkin' bout Love spiele, dann klingt das am besten, wenn der Power-Schalter auf ON steht.

 ;D ;D ;D
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!