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Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager

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Offline Janigut

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Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« am: 21.02.2012 19:59 »
Hallo,
ich habe letztens ein altes Röhrenradio bekommen, welches mit 2x EL95 im Gegentakt bestückt ist.
Nun habe ich alles bis auf die Trafos und Röhrensockel rausgeschmissen, weil ich mir einen kleinen Gitarrenverstärker bauen will.
Die Vorstufe will ich mit einer ECC83 und die Phasenumker mit einer EC92 realisieren.
So, nun stehe ich vor dem Problem, dass ich am Ausgangsübertrager primärseitig 2 Anschlüsse zuviel finde.
Ich habe:
2x weiß zusammen auf einer Lötleiste direkt am Trafo, wo die Anodenspannung draufging
1x blau für die eine Röhre
1x rot für die andere
2x schwarz, welche die blaue Leitung unterbrechen
Zwischen rot und weiß mess ich 314 Ohm.
Zwischen blau und weiß 297.
Zwischen rot und blau 611.
Zwischen schwarz und blau 121.
Zwischen schwarz und weiß 177.
Kommen die Werte hin?

Wofür sind die beiden schwarzen?
Die waren verbunden und über einen Kondensator und Widerstand auf G2 beider Endröhren gelegt. Ist das vielleicht sowas wie eine Rückkopplung?

Sekundärseitig habe ich einmal 0,5 Ohm zwischen schwarz und grün und einmal 0,2 Ohm zwischen grau und grün. Zwischen grau und schwarz 0,7 Ohm.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass grün die gemeinsame Masse ist und grau und schwarz Anschlüsse für Lautsprecher verschiedener Impedanzen sind. Wenn ja, welche Leitung müsste ich für einen 4- bzw. 8 Ohm-Lautsprecher nehmen?

Ich bin bald fertig und wollte dann schonmal einen Funktionstest ohne Röhren machen und die Spannungen messen.
Ich würde dabei einen 8Ohm-Lautsprecher an den hochohmigeren Ausgang des AÜ hängen.
Vielen Dank schonmal für hilfreiche Antworten.


MfG Jan

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #1 am: 21.02.2012 20:34 »
Hallo Jan

Das sollten Anzapfungen für Ultralinearbetrieb sein, bei dieser Variante hängen die Schirmgitter (G2) an den Anzapfungen der Primärwicklung, Du kannst ja ausprobieren wie Dir der Sound besser gefällt eben normalbetrieb mit Schirmgittern direkt am Netzteil oder eben an den Anzapfungen, könnte man auch schaltbar machen.

Wenn Du nach Ultralinear googelst findest sicher auch was drüber, was es technisch genau bewirkt können andere sicher besser erklären, in Jogis Röhrenbude findest Du sicher auch Schaltungen von Amps mit UL Betrieb

Die Angabe Deiner Messwerte sollten so stimmen, rot und blau für die Anoden, weiss ist plus vom Netzteil, wenn Du Ultralinearbetrieb bauen möchtest pass aber auf dass die Schirmgitteranzapfung auf der richtigen Röhre ist, was passiert wenn man die verwechselt weiss ich nicht, ich möchte es auch nicht ausprobieren, kann man ja leicht ausmessen, dann würde ich halt die zwei schwarzen mit isoband zumindest einen mit rot oder blau markieren um Verwechslung zu vermeiden

Gruß Franz

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Offline silverface

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #2 am: 21.02.2012 22:32 »
pass aber auf dass die Schirmgitteranzapfung auf der richtigen Röhre ist, was passiert wenn man die verwechselt weiss ich nicht

Hab das einmal probiert, weil bei legendären McIntosh Verstärkern in den PP-Endstufen die Schirmgitter mit der Anode des Gegenübers (über Induktivitäten) zusammen arbeiten. In der primitiven Variante - also nur mit vertauschten Schirmgitteranschlüssen - klang es ultra-nichtlinear.

Gernot

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Offline Janigut

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #3 am: 21.02.2012 22:42 »
vielen Dank für die Antworten!
Ich habe das Gerät jetzt erstmal technisch bis auf die geplante Klangregelung fertiggebaut.
Beim Testen messe ich so 250V für die ECC83 und EC92 und 330V für die beiden EL95.
Die Heizspannung ist unbelastet bei nur 5,8V. Ist das sehr tragisch? Meines Wissens reagieren röhren ja empfindlich auf Unterheizung. Ich weiß nicht, ob die Spannung unter Last dann noch weiter in die Knie geht.
Aber andererseits hat das Radio früher ja sogar an nur 220V funktioniert und die Heizspannung wird noch geringer gewesen sein ???

Ich will jetzt erstmal mit dem Test mit eingesetzten Röhren warten, bis ich das genau weiß, weil es mir zu schade wär, die Röhren zu versauen.



MfG Jan

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #4 am: 21.02.2012 22:50 »
Hallo Jan

Steck doch die Röhren mal rein und dreh auf, dann misst Du die Heizspannung, wenn das nur ein paar Minuten ist spielt das keine Rolle, aber 5,8 ohne Röhren ist zuwenig, das geht mit Röhren sicher noch weiter runter.

Was Gernot zu den verkehrt angeschlossenen Schirmgittern schreibt ist mir neu und ich habe in 40 Jahren vieles gesehen, das nicht, klingt schon sehr merkwürdig beim lesen.

Gruß Franz

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Offline Janigut

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #5 am: 21.02.2012 23:32 »
Soo, habe den verstärker jetzt am Laufen. Mit Röhren messe ich immernoch 5,8V.
Ok, sind ja auch nur 850mA Heizstrom. Original waren ja 9 Röhren verbaut statt jetzt 4. Kommen später allerdings noch 2 Birnchen mit je 50mA hinzu aber das packt der schon.
Und zu meiner Überraschung hat alles auf Anhieb funktioniert  :) :o :bier:
Ist nur sehr leise. Kann das daran liegen, dass ich eine normale Lautsprecherbox angeschlossen habe? Mit Hoch-, Mittel- und Tieftöner. Also wenn ich Gain und Master voll aufdreh, hört man immernoch mehr die Gitarre als den Verstärker.
Ich vermute aber eher, dass das an falschen Werten in meiner Schaltung liegt. Hab die aus 2 Schaltplänen zusammengeschustert und werde gleich mal einen Richtigen erstellen und hier hochladen.
Die Spannung für die ECC83 und EC92 liegt allerdings doch bei 300V :o Soll ich den Widerstand noch weiter anpassen, dass ich auf die 250V kommen, die inder Schaltung angegeben sind?
Und die 330V Anodenspannung find ich auch recht viel, wo doch die EL95 mit Va max=300V angegeben ist.
Da auchnoch einen Vorwiderstand setzen? Kann natürlich auch daran liegen, dass sie zu wenig Ruhestrom ziehen aber das werd ich heute nichtmehr messen.
Naja, jedenfalls bin ich tierisch erfreut, dass es sofort geklappt hat. War bisher nicht oft so bei elektronischen Schaltungen.

MfG Jan

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #6 am: 21.02.2012 23:51 »
Hallo Jan

Freut mich dass der Amp auf Anhieb mal überhaupt funzt.
Das mit Lautstärke wird wohl an der Schaltung liegen, vermutlich wirkt da etwas als Bremse, mit Schaltplan kommen da sicher ein paar Tipps.

Die Spannung der Anoden ist nicht so tragisch, es gibt genügend Amps von namhaften Herstellern die noch weit höhere Spannungen gegenüber den Herstellerangaben einsetzen, nur die Heizung kommt mir schon sehr niedrig vor, die Gefahr dabei ist dass sich bei einer Kathode die gerade warm genug ist um schon ein wenig Elekronen auszusenden gerne einen Belag bildet, am oberen Limit der Spannung besteht diese Gefahr nicht, da Du meinst es waren ursprünglich mehr Röhren im Einsatz würde ich vorschlagen die Heizung Gleichzurichten dann wird es ein bisschen mehr Spannung, sollte dann ein wenig mehr Spannung sein, der Trafo müsste das ohne weiteres liefern können, wäre schade wenn deshalb die Röhren leiden.

Gruß Franz

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Offline kugelblitz

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #7 am: 22.02.2012 00:20 »
Hallo Jan,

Ist nur sehr leise. Kann das daran liegen, dass ich eine normale Lautsprecherbox angeschlossen habe? Mit Hoch-, Mittel- und Tieftöner. Also wenn ich Gain und Master voll aufdreh, hört man immernoch mehr die Gitarre als den Verstärker.

Der Wirkungsgrad einer Hifibox dürfte weit niedriger als der einer Gitarrenbox sein somit wird es ziemlich sicher leiser sein. Ich glaube aber nicht daß der Unterschied so stark ausfallen sollte.

Hast Du das Endstufendesign geändert und betreibst Du vielleicht die Endstufe grob fehlangepasst?
Mit anderen Worten ist die Primärimpedanz die sich auf Grund der Last (Box) einstellt noch passend für die Endstufenröhren?

Gruß,
Sepp

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Offline Janigut

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #8 am: 22.02.2012 01:26 »
Soo, hier mal der versprochende Schaltplan. Ich hoffe, man erkennts, hab zurzeit leider kein anständiges Programm zur Hand.
http://250kb.de/FJwwg8E
Wie man sieht, ist die Vorstufe vom TT-Sam von Tubetown übernommen und den Phasendreher samt Endstufe hatte ich vor einiger Zeit mal auf Festplatte gespeichert und war sogar für die EL95. Find den Link leider nichtmehr wieder. Allerdings wurde dort 1/2 ECC83 als Phasendreher verwendet. Bis auf eine höhere Steilheit und max. Ia bei der EC92 tun sie sich nicht viel spannungsmäßig gesehen.

Mit dem Gleichrichten probier ich morgen mal. Vielen Dank für den Tipp.

MfG Jan


Edit:
Ich habe hier noch Lautsprecher aus einer alten Musiktruhe vom Sperrmüll, wären die vielleicht besser geeignet? Die sind noch mit fester Membran, wie sie anscheinend für Gitarrenboxen immernoch verwendet werden. Also nicht so eine Gummiaufhängung.
Das ganze soll ja sowieso in ein schönes Gehäuse.
« Letzte Änderung: 22.02.2012 01:28 von Janigut »

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Offline current

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #9 am: 22.02.2012 09:58 »
Vom Schaltplan her sollte es eigentlich funktionieren. Am besten misst du mal folgende Spannungen und trägst sie in den Schaltplan ein:

1. Spannung an den Anoden und Kathoden der beiden Vorstufenröhren. Die Kathoden sollten irgendwo bei 1-2 Volt sein, die Anoden so ca. bei 150 Volt.

2. Spannung, die über den 2,7k beim Phasendreher abfällt. Das sollten auch 1-2 Volt sein.

3. Spannung an den Anoden und Schirmgittern der Endstufenröhren. Das sollte dein B+ sein.

4. Spannung über dem Poti für den Endstufen-Bias - das sollten ca. 14 Volt sein.

Was mir an deinem Schaltplan noch auffällt ist, dass die Schirmgitter direkt an B+ hängen. Normalerweise sind die noch über ein RC-Glied entkoppelt. Das erklärt aber wohl nicht, warum das Ding leise ist - es sollte ja 5 bis 10 Watt liefern, und das ist deutlich mehr als Zimmerlautstärke...


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Offline _peter

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #10 am: 22.02.2012 10:51 »
Hallo,

- was ist das für ein Poti an den Kathoden der Endstufe - so ein Hochlastteil?
- Hast du den Ausgang richtig verkabelt? Vielleicht geht das Signal irgendwo auf Masse
- den 2 x 470k Spannungsteiler kannst du dir eigentlich schenken und nur einen R
  vor das Gain-Poti setzen oder gleich ein kleineres Gain-Poti nehmen..

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline silverface

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #11 am: 22.02.2012 11:27 »
Hallo Jan,

verstehe ich das richtig, dass  beide schwarzen Anschlüsse auf der "blauen" Seite der Primärwicklung liegen? Wenn ja, sollten sie dann miteinander verbunden sein?

Noch eine Kleinigkeit: Der 1 M Widerstand am Eingang sitzt üblicherweise vor dem 68 k. In deiner Variante bilden die beiden einen Spannungsteiler, der die kostbare Eingangsspannung um ca. 8% reduziert. Das ist zwar nicht tragisch, aber unelegant.

Gruß, Gernot

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Offline Janigut

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #12 am: 22.02.2012 13:21 »
Ich habe jetzt mal gemessen:

1. Spannung an den Anoden und Kathoden der beiden Vorstufenröhren. Die Kathoden sind bei 1,5V, die Anoden bei 210V.

2. Spannung, die über den 2,7k beim Phasendreher abfällt. Das sind 0,22V.

3. Spannung an den Anoden und Schirmgittern der Endstufenröhren. Ist B+. Bis auf die Anode mit der blauen Leitung dran, die ist bei 226, während die andere bei 330 (B+) ist.

4. Spannung über dem Poti für den Endstufen-Bias - das sind 4,7V.


Mit dem Gleichrichten habe ich probiert, die Spannung geht allerdings laut DMM um weitere 0,02V runter. Also 5,78V.
Plötzlich kommt allerdings viel mehr Lautstärke raus. Habe allerdings gleichzeitig den 0,nix-Draht, den ich zur Sicherheit genommen habe, damit ich mir die Box nicht zerschieß gegen Lautsprecherkabel ausgetauscht. Könnte es auch daran liegen?
Gain ist jetzt allerdings zu wenig, zerrt kein bisschen. Und wenn ich bei vollem Gain das Lautstärkepoti über ca. 2/3 drehe, fängt es an zu fiepen. Ich schätze mal, dass das eine Rückkoplung von irgendwo ist.

Das Poti ist ein 200Ohm (andere gabs gerade nicht) 0,5W Spindeldrahtpotentiometer mit 25 Gängen und ein 100Ohm-2W-Widerstand in Reihe. Eingestellt auf die angegebenen 230Ohm.

MfG JAn

Ich habe jetzt 12,7k-Ohm vor den Elko für die Anodenspannung der ECC83 und EC92 gehängt aber die Spannung bleibt immernoch immernoch bei 210V. Soll ich noch einen größeren Widerstand probieren?
« Letzte Änderung: 22.02.2012 14:26 von Janigut »

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Offline Janigut

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #13 am: 22.02.2012 15:20 »
Ich habe jetzt noch eine Leitung gefunden, auf der 1,5V gegen Masse anliegen. Ist auch so ein dickes Kabel wie das der Heizung. Wenn ich zwischen den beiden Leitungen messe, erhalte ich 7,3V. Wäre das schonwieder zuviel für die Röhren?

Ich habe jetzt einen 100k-Widerstand vom Elko nach Masse gelegt. Damit bekomme ich B+ auf ca. 273V runter und die Spannung an den Anoden der ECC83 auf 190.
An der Anode der EC92 liegen allerdings immernoch 263V an. am 2,7k an der Kathode fallen immernoch nur 0,2V ab. Es kommt mir vor, als wenn die zu wenig Ruhestrom zieht?!

MfG Jan

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Re: Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
« Antwort #14 am: 22.02.2012 15:44 »
Hallo Jan,

dein Problem liegt - glaube ich - in der Endstufe. Der Bias ist mit knapp 5 Volt falsch. Und die beiden Anoden sollten auf gleichem Potenzial (also Spannung) liegen. Ich denke mal, der AÜ ist noch nicht richtig angeschlossen. So ist es Murks...

Viele Grüße


-Thorsten