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Verständnisfrage Klangregelung Tube Factor Vergleich mit Marshall Plexi

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline onsons

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Grundsätzlich bin ich mit meinem Tube Factor (TF) zufrieden. Nur das einzige Poti zur Klangregelung (Voicing-Poti Dual-Poti 2x 50K) ist manchmal etwas wenig. Abhängig vom verwendeten Setup wären gezielte Höhen- und Bass-Einstellmöglichkeit wünschenswert.

Darum habe ich mal die Klangregelung vom TF mit der Klangregelung eines Marshall Plexi Superlite verglichen.

Im Prinzip sind beide Schaltungen fast identisch. Anstelle der Potis beim Plexi hat der TF Festwiderstände.

R28/R28 entspricht Treble Poti in Mittelstellung beim Plexi
R37 entspricht Bass Poti Maximalstellung beim Plexi
P3 50K Poti parallel mit R29 entspricht Middle-Poti beim Plexi

Wenn ich genügend Platz im Gehäuse finde kann ich natürlich R26/28 und R37 gegen ein Poti tauschen und hab zusätzlich ein Treble- und Bass-Poti.


Nun meine Fragen:

1) Welche Funktion der C19 (47nF), der ist beim Plexi nicht vorhanden?

2) Der TF hat einen 680pF im Tonestack, der Plexi einen 250pF. Wie wirkt sich das im Höhenverhalten aus?

3) Beim TF liegt parallel auf dem Ausgang vom Tonestack der zweite Teil des Dual-Potis P3 über C24/R38 auf Masse. Was wird hier zusätzlich zur Middle-Regelung (Dual-Poti Teil 1) geregelt?

Freue mich über ein paar Antworten und wünsche schöne Osterfeiertage.


Edit: oops, hatte vergessen die Schmatics der Tonestacks anzuhängen.
« Letzte Änderung: 8.04.2012 12:15 von onsons »

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Offline Fody

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Hallo,

Zitat
1) Welche Funktion der C19 (47nF), der ist beim Plexi nicht vorhanden?

C19 ist ein Koppelkondensator. Dieser blockt nur die Gleichspannung von der Stufe davor ab.
Diesen könnte man genausogut weglassen, jedoch müsste man die Kondensatoren im Tonestack durch welche mit höherer Spannungsfestigkeit tauschen. Wieso H&K das so gemacht hat versteh ich nicht ganz. Vielleicht hat es wirtschaftliche oder sicherheitstechnische Gründe.

Zitat
2) Der TF hat einen 680pF im Tonestack, der Plexi einen 250pF. Wie wirkt sich das im Höhenverhalten aus?

schau dir doch mal Duncans Tone Stack Calculator an.
www.duncanamps.com/tsc/

Zitat
3) Beim TF liegt parallel auf dem Ausgang vom Tonestack der zweite Teil des Dual-Potis P3 über C24/R38 auf Masse. Was wird hier zusätzlich zur Middle-Regelung (Dual-Poti Teil 1) geregelt?

Mir scheint das rein schaltungstechnisch entweder eine Höhendämpfung oder eine Bassanhebung zu sein. Den genauen Frequenzgang dieses Schaltungsteil kannst du recht einfach in Excel errechnen. Ich denke an dieser Teilschaltung kannst du wirkungsvoll Soundtuning betreiben.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline Alex78

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Hallo onsons!

zu 1.: C19 hat wahrscheinlich die Aufgabe, die hohe Anodenspannung von den weiteren Bauteilen fernzuhalten, so müssen diese keine so hohe Spannungsfestigkeit haben. allerdings gehört nach klassischem verständnis dann noch ein Ableitwiderstand (vom C nach Masse) dazu.

zu 2.: Ein größerer Treble C im Tonestack bewirkt, dass das Treble Poti tiefer ansetzt, aslo dass mit den Höhen noch oberer Mitten mit angehoben werden. Spätere Marshalls hatten 470pF.

zu3.: das sieht für mich wie eine Höhenblende aus. Je näher der Schleifer am C, desto mehr Höhen werden gegen Masse abgeleitet.

Grüße
Alex

EDIT: Ich war mal wieder zu langsam.
« Letzte Änderung: 8.04.2012 15:41 von Alex78 »

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Offline onsons

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Hallo Casim und Alex,
vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.

Punkt 1) leuchtet ein, H&K sieht das wohl vom rein wirtschaftlichen Aspekt. Höhere Spannungsfeste C's waren ihnen vermutlich zu teuer

Punkt 2) Der TSC zeigt die Änderungen sofort an - super Tool.

Punkt 3) Ich denke der zweite Teil vom Dual-Poti beeinflusst die Höhen. Je mehr Mitten desto weniger Höhen und umgekehrt. Da muss ich mal ein bisschen suchen, wie ich das berechnen kann. Hab zwar Kalkulatoren für Hoch- bzw. Tiefpass gefunden, aber die Schaltung ist dort anders erklärt. Im Signalfluß hängt ein R und danach ein C auf Masse (Tiefpass) bzw. im Signalfluß hängt ein C und ein R auf Masse (Hochpass). Aber beim TF am Ausgang des Tonestacks geht ja es ja direkt über einen C und nachgeschalteten R's auf Masse.

Vielleicht sollte man das Dual-Poti einfach in zwei separate Poti's ändern?
Ein interessanter Ansatz wäre dann sicher auch, die nachgeschaltete Klangregelung vom Dual-Poti nach dem Tonestack mit einem Mini-Switch schaltbar zu machen, oder?

Viele Grüße
Andi

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Offline Fody

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Hallo Andi,

Kommt drauf an was du erreichen willst...
Was passt den mit dem Sound bzw den Einstellmöglichkeiten nicht?
Was soll sie denn deiner Meinung nach können? Möglichkeiten gibts einige.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline onsons

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Hallo Andi,

Kommt drauf an was du erreichen willst...
Was passt den mit dem Sound bzw den Einstellmöglichkeiten nicht?
Was soll sie denn deiner Meinung nach können? Möglichkeiten gibts einige.

Gruss Casim

Also, ich habe ein festes zweites Setup. Hier müsste ich die Bässe am TF zurücknehmen und die Höhen anheben können. Sinnvoll wäre dann swohl statt den Festwiderständen jeweils ein Poti für Treble und Bass zu installieren. Stellt sich noch die Frage, ob nicht auch ein Bass-Poti reicht. Wenn die Behauptung stimmt, dass beim zweiten Teil des Dual-Potis (3,3 nF über R's auf Masse) die Höhen bedämpft werden, können ich diesen Signalweg einfach mit einem Mini-Switch auftrennen und mir würde dann auch ein Bass-Poti reichen.

Trail and error - Versuch macht Kluch?

Möchte ungern an meinem jetzigen TF rumlöten. Das Beste wird sein, dass ich mir einen gebrauchten abgerockten für günstiges Geld zum Testen suche.

Freue mich über ein paar Gedanken dazu.

Gruß
Andi

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Offline Fody

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Hallo Andi,

Wenn du Bedenken hast an dem Gerät rumzulöten, lass es lieber. Beim Abstimmen wirst du sicher recht oft ein und auslöten müssen. Wie gut das die Platine verträgt kann ich dir leider nicht sagen. Ansonsten hast du einige Möglichkeiten. Du könntest die Festwiderstände durch Potis ersetzen und ne vollwertige 3-Band-Klangregelung aufbauen. Oder das vorhande Netzwerk neu abstimmen, damit du es mit beiden Sets spielen kannst. Oder per Schalter zwei verschiedene Abstimmungen schalten. Oder den vorhandenen Tone-Regler splitten. Oder einen brückbaren kleinen Koppel-C einzubauen für eine Bassabsenkung. Oder den Tone-Regler so verschalten dass er Höhen und Bässe regelt und die Mitten fest einstellen. Oder eine Kombination aus mehreren Sachen. Im Prinzip hängt es nur davon ab was du haben willst und wieviel Platz du hast das Zeug unterzubringen.
Wenn du genau weisst was es "machen" soll, wird dir hier bestimmt bei der Auslegung geholfen.

Gruss Casim
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Offline onsons

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Hallo Andi,

Wenn du Bedenken hast an dem Gerät rumzulöten, lass es lieber. Beim Abstimmen wirst du sicher recht oft ein und auslöten müssen. Wie gut das die Platine verträgt kann ich dir leider nicht sagen. Ansonsten hast du einige Möglichkeiten. Du könntest die Festwiderstände durch Potis ersetzen und ne vollwertige 3-Band-Klangregelung aufbauen. Oder das vorhande Netzwerk neu abstimmen, damit du es mit beiden Sets spielen kannst. Oder per Schalter zwei verschiedene Abstimmungen schalten. Oder den vorhandenen Tone-Regler splitten. Oder einen brückbaren kleinen Koppel-C einzubauen für eine Bassabsenkung. Oder den Tone-Regler so verschalten dass er Höhen und Bässe regelt und die Mitten fest einstellen. Oder eine Kombination aus mehreren Sachen. Im Prinzip hängt es nur davon ab was du haben willst und wieviel Platz du hast das Zeug unterzubringen.
Wenn du genau weisst was es "machen" soll, wird dir hier bestimmt bei der Auslegung geholfen.

Gruss Casim

'n Abend Casim,
Bedenken hab ich keine daran rumzulöten. Geht halt nur, wenn man es nicht ständig in Benutzung hat. Mittlerweile hab ich einen anderen Proband zum Löten. Abhängig von der genauen Funktion des Vocing Potis (ich werde es herausfinden, wenn ich daraus zwei einzelne Potis mache, was der zweite Teil des Voicing Potis genau macht) werde ich sehen/hören was notwendig ist.

Melde mich bald wieder.

Dank + Gruß, Andi

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Offline onsons

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Hab schon mal etwas gelötet. Wenn ich das Dual-Poti auf zwei einzelne 50k Potis splitte, kann ich mit einem Poti die Mitten und mit dem anderen Poti die Höhen regeln. Ich muss das mal in Bandlautstärke testen. Da schneidet man sich dann vermutlich gekonnt durch den Bandbrei und hat einen durchsetzungsfähigeren Ton.
Hier kommt man schon in die Regionen eines Fuzz - das brezelt schon gewaltig.

Wenn man die Höhenregelung mit einem Switch aus der Schaltung trennt, kommt nochmal ein gehöriger Lautstärkesprung zustande.

Nächster Step ist das Ersetzen der zwei 120K R's durch ein Treble-Poti und das Ersetzen des 470K R durch ein Bass-Poti.

Dann wird man sehen und hören, welche Regler Sinn machen.



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Offline LeadMkII

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Sehr ähnlich: Mesa Dual Recto Red Channel  P3/Teil2 = Presence
« Letzte Änderung: 27.04.2012 00:05 von LeadMkII »
Hauptsach es is gut