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Grüne Kraft

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Offline schocka

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Re: Grüne Kraft
« Antwort #15 am: 16.05.2012 22:25 »
So,

am Montag habe ich mir einen Invader geordert, heute nachmittag konnte ich ihn einbauen (halboffene 1x12 Box mit etwas größerem Volumen).

Den ersten Test habe ich mit der oben erwähnten Trace Elliot Velocette gemacht, zuhause bei etwas gehobener Zimmerlautstärke. Mir hat's gleich ein Grinsen ins Gesicht gezaubert, für mich ist das ein absoluter Wohlfühlspeaker. Der hat tatsächlich diesen rauhen Charme eines Greenbacks, klingt aber etwas größer und nervt überhaupt nicht.

Die Feuertaufe kam dann aber am frühen Abend. Bandprobe war angesagt, AC/DC - Tribute, ich spiele Malcolms Part, normalerweise IMMER über eine 4x12er. Weil ich den Invader aber auch etwas lauter als zuhause testen wollte, hatte ich die kleine Box im Gepäck und habe sie an den 2204, den ich bei den Proben dort meistens spiele, angeschlossen. Endresultat: Ich habe die ganze Probe mit der Kombi 2204 und 1x12 Invader gespielt und das hat sich prima mit dem JTM45/4x12 - Besteck von "Angus" vertragen. Meine Gitarre war prima zu orten, ohne dass sie in 1x12er - Manier Schneisen in den Bandsound gefräst hätte, keine nervenden Frequenzen und ausreichend Bässe zum Wohlfühlen.

Die 4x12er werde ich in der Combo bei Auftritten bestimmt nicht ersetzen, mir hat das aber heute abend soviel Spaß gemacht, dass ich ACDC demnächst häufiger mal mit dem Invader spielen werde :-)

Toller Lautsprecher!

Gruß,
Andreas 

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Offline Fwänk

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Re: Grüne Kraft
« Antwort #16 am: 1.02.2015 10:32 »
Hallo zusammen,
der Beitrag ist zwar schon älter, aber ich wollte noch mal meinen Eindruck zum Invader schreiben aus den letzten Aufnahmen die wir gemacht haben. Ich habe eine kleine 2x12 Marshall Slant mit nur einem Speaker bestückt, der andere Ausschnitt ist mit einem unbenutzten Speaker verschlossen.
Wir haben die Box zuerst mit einem 2203 betrieben. Hier klang der Speaker etwas nölig im Vergleich zum G12T75. Grundsätzlich haben wir den Sound abgenommen und über die Monitore gehört.
Mit meinem JTM45 Nachbau sah die Sache ganz anders aus. Dies ist für mich, wenn es um Crunch geht, eine gute Kombination. Und hier hat der Lautsprecher auch nicht zu wenig Höhen. Der Amp mit PPIMV (war ganz auf, Ton alles 17:00 Uhr) hat von sich aus schon leicht übersteuert. Der LS hat also ganz gut Leistung abbekommen. Es waren genug Höhen da die für mich den Sound sehr transparent gemacht haben. Mein Kollege wiederum mit 2203, Gretsch und G12T hatte noch mehr Höhen. Der Soundingenieur fand es gut, das sind Sounds mit denen er arbeiten konnte.
Viele Grüße
Frank
Holz ist!

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Offline kpt.maritim

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Re: Grüne Kraft
« Antwort #17 am: 3.03.2024 15:03 »
Hallo,

ganz am Anfang hat Dirk in seinem schönen Test erwähnt, man könne den Invader auch geschlossen in unter 50 Liter betreiben. Thiele Small Parameter sind zwar nur eingeschränkt aussagefähig, weil Gitarrenlautepsrecher nur sehr wenig linearen Hub machen und zudem Biegwellenschwingungen machen können (Cone Breakup). Ich habe das trotzdem mal eine Simulation probiert um wenigstens einen Anhaltspunkt zu bekommen. Die Grafik unten zeigt den Invader (blau) im Vergleich zu einem gleich großen  mittelpreisigen PA Chassis (weiß, Eminence Delta 12a) beide in einem geschlossenen Gehäuse mit 25 Litern.

Man sieht, dass der Invader in der Theorie mehr Bass machen kann. In der Praxis wäre es trotzdem umgekehrt, weil der Invader nur wenig linearen Hub machen kann. Oder anders gesagt, bei großen Pegeln würde der Invader den Bass nicht noch lauter sondern nur komprimierter bringen. Da wird das PA-Chassis dann doch fetter klingen.

Wie viel linearen Hub der Invader machen kann, weiß ich nicht. Ich nehme aber an, so +/-0,5...1,5mm. das wären jedenfalls für Gitarrenspeaker typische Werte. Wenn es in dem Bereich liegt, dann dürfte der Invader bei ca 10Watt beginnen, zu komprimieren.

Das zweite Diagramm zeigt den Wirkungsgrad und  ist interessant. Nach Simulation ist der Wirkungsgrad des Invaders viel geringer als vom Hersteller angegegeben. Ich glaube nicht, dass WGS schwindelt, sondern der Wirkungsgrad wird ja bei 1000Hz gemessen und da wird der Inavader wegen seiner leichten dünnen Membran schon Cone-Breakup aufweisen und wird zum Biegewellenwandler. Die Simulation geht dagegen von reinen Kolbenhubschwingungen aus. Wie genau der Frequenzgang über 500 Hz aussieht, gibt WGS aber nicht an.

Aber grau ist alle Teorie, darum die Frage an alle, die den Invader aus der Praxis kennen: Meint ihr, der Einsatz in einer geschlossenen 25 Liter Box, lohnt sich. Wenn ja, dann ist der Invader ideal für Drop Tunings und Baritone Gitarren, wenn es fett braten und auch mal matschen darf. Also eher für Sleep, Sunn und Crowbar nicht so für Djent oder Metalcore. Vielleicht ein guter Lautsprecher für böse alte Männer.

Viele Grüße
Martin