Hallo Nils,
habe zwischenzeitlich selbst nachgedacht. Der von Dir beschriebene Fehler tritt ein, wenn die Isolation zwischen Primär- und Sekundärwicklung(en) im Netztrafo Schaden nimmt. Ich habe bislang allerdings nur Verstärker mit Netztrafos gebaut, die ich explizit mit einer statischen Schutz- und Schirmwicklung zwischen primär und sekundär versehen ließ, die an PE angeschlossen wird. Ist das Problem durch diese Maßnahme evtl. entschärft?
Falls nicht, sollte ich darüber nachdenken, Schaltungsmasse und Chassis (= PE) ausschließlich über die nicht isoliert eingebaute Eingangsbuchse(n) miteinander zu verbinden.
Greez!
Moin,
eigentlich führt das vom ursprünglichen Thema weit weg, aber: Das Problem tritt auch auf, wenn ein Körperschluss von B+ ans Chassis auftritt. Sollte nicht passieren, kann aber. Ich hab in einem
älteren Thread (in dem Thread ging es um RCDs) mal folgende Skizze gepostet:
Der Körperschluss kann auch "partiell" sein, so dass nur ein geringerer Fehlerstrom fließt, der möglicherweise eine (schlecht dimensionierte - oder noch schlimmer nicht vorhandene) Anodensicherung gar nicht auslösen lässt. Wobei 100 Ohm noch "relativ" harmlos sind, ich hab auch schon Experten mit bis zu 1k gesehen - 100mA Fehlerstrom führen dann schon zu einem Potential von 100V an den Saiten. Anders sieht das aus, wenn man dem R zwei Dioden parallel schaltet, dann kann das Potential nicht über die Durchbruchspannung der Dioden ansteigen. Damit das sicher ist, müssen die Dioden aber erstens sehr schnell sein und zweitens eine hohe Strombelastung vertragen können.
Germy: Ich glaube nicht, dass das so, wie Du es beschreibst, VDE-konform ist. Die PE-Chassisverbindung darf für nichts anderes benutzt werden, auch nicht als Massestern für die Signal-/Versorgungsmasse. Die Masse gehört an eine eigene Verbindung ans Chassis, der Massestern ist dann über das Metallgehäuse mit dem PE-Stern verbunden; ob man hier noch eine extra Verbindung legen muss, weiß ich nicht, gesehen habe ich es noch nie. Die Verbindung Massestern-PE wird eigentlich immer über das Chassis hergestellt.
Sofern das mit dem Massekonzept ausgeht, ist eine nicht isolierte Eingangsbuchse hart auf dem Chassis immer eine gute idee. Ansonsten mache ich es (nach Blencowe) immer so, dass die Masseverbindung zum Chassis in der Nähe der Eingangsbuchse liegt, und die Masse der Eingangsbuchse kommt - abweichend vom Massekonozept - nicht an die Masse des V1-Elkos, sondern auch hart aufs Chassis.
Gruß, Nils