Moinmoin zusammmen,
ein wenig ausführlicher, ich hoffe, das nimmt mir keiner übel:
In einem HiFi-Forum las ich über die auch im Imperator verbauten 70er-Jahre-Transistoren (die 4 kleinen schwarzen Teile mit drei Beinchen, auf denen "BC147" steht, man erkennt sie an der eher eckigen Form und den Anschlussfahnen / Blech statt Anschlussdrähten / rund). Die sollen intern mit der Zeit losrappeln, was solche ab und an auftretenden Geräusche verursacht. In meinem Imperator habe ich alle Transistoren gegen BC550B getauscht.
Es muss nicht daran liegen, tatsächlich vermute ich den Fehler nach deiner Beschreibung jedenfalls auch in der Vorstufe. Sollte er da nicht liegen, brauchst du professionelle Hilfe! Die angesprochenen Potis (für die Ruhestromeinstellung) in der Endstufe sind OK, wenn die dicken Röhren in der Mitte des Gehäuses beim normalen Betrieb keine von außen sichtbaren roten (also glühenden) Bleche bekommen. Im Inneren der Röhren darf es feist leuchten. Auch die Sicherungshalter sind besser als ihr Ruf, vom Zerbröseln derselben habe ich bisher nur gelesen, nichts gesehen! Die Elkos bitte NUR tauschen, wenn es nötig ist, das hört man am Brummen im Lautsprecher (Netzteilelkos) bzw. bei stark eingeschränktem Frequenzgang (Koppelelkos). Elkotausch wird immer wieder empfohlen, ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass man bei alten Schätzen minimal-invasiv vorgehen und nur das tun soll, was wirklich nötig ist. Nicht wegen Vintage, sondern wegen des Risikos, was kaputt zu machen, was noch tut.
Lass also die Endstufe in Ruhe.
Mach vielmehr folgendes:
Imperator nach längerer Spielpause (!!! die Siebelkos der Endstufenversorgung entladen sich nur sehr langsam !!!) aufschrauben: Papp-Rückwand ab, Gummifüße ab, dann die innere Kassette nach vorne rausnehmen. Es hilft beim Hantieren, die Plastikgitter oben und unten abzunehmen. Dazu die drei Metallklammern in diesen Deckeln nach innen verschieben. Ist extra ein Loch für nen kleinen Schraubenzieher drin. Alle silbernen Knöpfe einfach abziehen, Blechfedern an den Ecken der Frontplatte abnehmen und die Plastikblende und die Pappe dahinter abnehmen, zur Seite legen. Ist schade, wenn da was drankommt.
Kabel in die 5-polige "Steuerausgang" Buchse stecken. Früher gab es solche Kabel noch, heute nimmt man wenn überhaupt 5-polige DIN-Kabel die auch in einen Recorder/Tonband kommen. Ans andere Ende einen Verstärker (ggf. Recorder/Tonband mit Abhörkontrolle, Recorder so einstellen, als würde man beim Aufnehmen geleich mithören). Wenn du einen Adapter bauen kannst, umso besser.
Nur ein Netzkabel in den Imperator, kein Instrument, keinen Lautsprecher.
Nur den Netzschalter einschalten, NICHT der StandBy, davon die Finger !!!
Während der "Steuerausgang" abgehört wird, mit einem Plastik-Filzstift (Kappe kann draufbleiben ;-) ) auf die Transistoren klopfen. Die sind auf dr Platine mit den drei Potis, die durch die Frontplatte lugen. Zum Klopfen passende Geräusche? -> dann Austauschen!
Keine Geräusche? Weitersuchen, mit dem Filzstift vorsichtig alle weiteren Teile des Vorverstärkers - auch die grauen Leitungen, die da hin und weg führen - abklopfen. Wo gibt es zum Klopfen passende Geräusche?
Wenn meine Vermutung mit dem Vorverstärker richtig ist, hast du jetzt den Fehler eingekreist. Beim Reparieren bitte unbedingt beachten:
Wenn der StandBy AN war, immer lange warten, ich habe mir mit meiner Ungeduld regelmäßig beim entladen der Elkos einen gezogen. Ist lange nicht so gefährlich wie das Anfassen bei laufendem Amp (das kann dich umbringen!), aber äußerst unangenehm! Ab einer guten Stunde beginnt lange! (Wenn du weißt, wie man Ekos schonend entlädt, findest du meine Beschreibung eh zu lang ;-) )
Die oben genannten grauen Leitungenl sind abgeschirmte Leitungen. Der Imperator wurde bei seinem Bau so zusammengebaut, dass diese so kurz wie möglich sind. Das ist gut wegen Minimieren der Störanfälligkeit, aber schlecht für den Reparateur!
Diese Leitugen brechen zu leicht, wenn man z.B. die Frontseite der inneren Kassette abnimmt. Mir hat das extremen Ärger gemacht, ich musste da nachträglich noch mal ran...
Auf jeden Fall den oben genannten Test (ohne Endstufe) vor dem endgültigen Zusammenbau wiederholen.
Zusammenbauen geht umgekehrt wie Auseinanderbauen, hättest du aber selber gewusst :-)
Falls das alles zu kompliziert für dich ist, gib den Amp zur Reparatur. Nimm NICHT den klasse Musikladen dafür, sondern einen Radio- und fernseh-Raparateur, der mindestens 50 Jahre alt ist. Dieser Tip ist Ernst gemeint!
HTH
Martin
PS: Sag deinem Basser auch folgendes:
1.) Immer den Gitarreneingang benutzen: Der hat tatsächich einen weiter nach unten reichenden Frequernzgang. Man wollte dunnemals wohl die Bassboxen schonen...
2.) Wer einen seit den 80ern üblichen Sound will, nimmt einen aktiven Bass. Für passive Bässe ist der Imperator nur für 60er und frühe 70er Jahre Sounds geeignet, seine Eingangsimpedanz ist zu niedrig und bedämpft den Pickup.
3.) Er soll sich den Gefallen tun, die Netzbuchse durch eine moderne (Kaltgeräte) zu ersetzen und das Metallchassis erden.
4.) Das ist ein verdammt geiles Teil, was er da hat :!: