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Netzbrummen in AC30 Nachbau

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Offline Grungeplunge

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Netzbrummen in AC30 Nachbau
« am: 4.10.2012 21:03 »
Guten Abend,

Bin neu im Forum und kurz vor meinem Abschluss an einer HTL und ich dachte mir dass es an der Zeit wäre  das (wenige) gelernte Elektronikwissen auch praktisch anzuwenden, also hab mich vor Kurzem entschlossen einen Röhrenverstärker zu bauen und nachdem das erste Modell (ein mini amp von Madamp) problemlos geklappt hat, wollte ich mich an ein größeres Projekt ranwagen.
Bin durch zufall auf der Webseite von Markus Breier ( http://www.unet.univie.ac.at/~a9525719/amp/index.html ) gelandet, der seinen Nachbau eines AC30 ziemlich detailliert beschrieben hat.

Beim Aufbau hab ich mich auch ziemlich genau an das Layout gehalten, die beiden Trafos hab ich bei welter-electronic.de gekauft:
einmal:  Ü16 30-40 Watt Übertrager - RAA: 3,8kΩ - Output 4+8+16Ω
und N7/AC30-DRG Prim 230V- Schirmwicklung -  Sek.: 275-250V-0-250V-275V 250mA - 5V 3A - 6,3V 5,8A

hab aber im fertigen Amp ein lästiges Netzbrummen, egal ob mit oder ohne Gitarre am Eingang. Ich kann den Verstärker zwar problemlos auf Zimmerlautstärke spielen (klingt auch ziemlich gut) ohne durchzudrehen aber ab 50% Lautstärke wird das ganze unerträglich.

Hab meinen Elektronikprofessor um Rat gefragt aber wirklich weiterhelfen hat er mir leider nicht können,
also habe versucht mich ein bisschen in die Materie einzulesen um das Brummen in den Griff zu kriegen.
Anschließend hab ich ein paar Sachen, die ich in anderen Foren aufgeschnappt habe, ausprobiert:

- Die Eingangsbuchsen sind nicht mit der Gehäusemasse verbunden.
- Den Verstärker hab ich an verschiedenen Steckdosen im Haus einzeln betrieben, brummt überall gleich.
 - Hab den Amp mit ins Labor genommen und die Netzteilelkos, welche die Batteriespannung
   der Röhren  liefern mit dem Oszilloskop überprüft. Diese glätten die Gleichspannung einwandfrei.
-  Die Masseführung hab ich versucht noch sternförmiger hinzubekommen, kalte Lötstellen hab ich
   auch keine im Verstärker.

Falls es irgendwas zur Sache tut, wenn ich die Lautstärke im Clean-Kanal fast ganz aufdrehe wird das Brummen deutlich geringer.

Kann mir jemand erklären wie man bei einer möglichen Masseschleife vorgeht, um potentielle Fehlerquellen sukszessive auszuschließen?
Hab auch irgendwo gelesen dass manche Trafos von Natur aus brummen, kann man in so einem Fall irgendetwas dagegen unternehmen?

Bin mit meinem Latein langsam am Ende und freue mich über jegliche Hilfe oder Feedback!

Mfg Max



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Offline Holzdruide

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #1 am: 4.10.2012 21:11 »
Hallo

verdrill mal die Leitungen der Gleichrichterröhre

Gruß Franz

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Offline Grungeplunge

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #2 am: 4.10.2012 21:22 »
Okay, hab die Leitungen jetzt verdrillt aber geholfen hats leider nicht.

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Offline franzoz

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #3 am: 4.10.2012 21:24 »
Hi Max

Wenn ich das richtig sehe, sind die beiden Trafos bei dir in der selben Richtung eingebaut. Versuch mal die beiden im rechten Winkel zueinander einzubauen. Außerdem würde ich dir wärmstens empfehlen, die Kondensatoren an den Volume Potis, die bei dir auf einer Seite frei in der luft zu hängen scheinen, zumindest zu isolieren.

Gruß, Cédric

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Offline franzoz

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #4 am: 4.10.2012 21:29 »
Ach ja...was ich eben noch vergaß:

Die Netzleitungen zum Netzschalter quer über die Verstärkerschaltung ist nicht gerade vorteilhaft. Wenn du das länger machst und entlang der Chassis-Kanten legst sollte das hoffentlich auch weniger einstreuen. ;)

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Offline Grungeplunge

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #5 am: 4.10.2012 21:36 »
Besteht die Möglichkeit dass ich zum testen den Ausgangsübertrager ausserhalb des Verstärkergehäuses platziere weil ich den Trafo nicht ohne weiteres drehen kann oder wird das wegen der Kabellänge wieder problematisch?

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Offline Holzdruide

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #6 am: 4.10.2012 21:52 »
Hallo

das sollte schon gehen, eigentlich ist aber der Abstand sehr gross.
aber sag mal wie sieht das beim Vorbild aus ? Die Heizung geht 1 1/2 mal quer über die ganze Schaltung, kommt von der Mitte zur Pilotlight und dann über alles zu den Vorstufenröhren.

die Pilotlight ist doch auf der Trafoseite erreichbar und die Vorstufenröhren würde ich von hinten bei der Endstufe verlegen.

Gruß Franz

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Offline Grungeplunge

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #7 am: 4.10.2012 21:57 »
stimmt, das hab ich gar nicht in betracht gezogen, hab im prinzip einfach nachgebaut ohne das design zu hinterfragen, dazu fehlt mir ja auch das knowhow :)

beim Original sieht das ganz so aus:

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Offline Grungeplunge

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #8 am: 4.10.2012 22:47 »
Hab den Ausgangsübertrager um 90° gedreht und die Röhrenheizungen so verlegt dass sie nicht mehr über die Platine verläuft. Leider hat sich am Brummen so gut wie gar nichts verändert.

Was meint ihr zu meiner Masseführung, könnte es daran liegen?

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Offline mceldi

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #9 am: 4.10.2012 22:59 »
Ist die Heizung symmetriert, bzw. auf ein definiertes Potential gelegt? Dein Trafo scheint keine Mittenanzapfung der Heizspannung zu haben, oder seh ich's nur nicht?
 John

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Offline Bierschinken

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #10 am: 5.10.2012 06:59 »
Hallo,

Wenn das Brummen varriert, je nach Stellung der Volumes, dann liegt für mich der Schluss nahe, dass da ein Masseführungsproblem vorliegt.
Hat der Amp ein striktes Stufenmassenprinzip zusammengefasst in einem Sternpunkt?

Check das mal...

Grüße,
Swen

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Offline Beano

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #11 am: 5.10.2012 11:30 »
Hi Max,

du kannst zwar absolut nix dafür, aber ich muss es trotzdem mal loswerden: die Anleitung zum Bau eines AC30 die du verlinkt hast, ist gut gemeint aber schlecht gemacht!
Das Layout ist grottenschlecht. Wenn ich die langen Zuleitungen zu den Vorstufenröhren schon sehe, muss ich automatisch an Oszillation denken. Und warum montiert man denn die Potis nicht andersrum, sodass man an die Lötösen gut rankommt? Das Massekonzept ist auch schlecht.

Wie dem auch sei, das Kind ist ja jetzt in den Brunnen gefallen...

Ich würde dir erstmal empfehlen, das Massekonzept zu überarbeiten. Wenn man schon mehrere Massepunkte ans Chassis macht, dann verbindet man diese nicht noch zusätzlich durch Kabel untereinander, da sie ja schon übers Chassis verbunden sind!
Die Sternmasse ist nach meinen Erfahrungen kein gutes Konzept, ich würde dir ein Multi-Star-Grounding oder eine zweigeteilte Masse empfehlen.

Also z.B. einen Massepunkt für die gesamte Vorstufe, denn du in der Nähe der Inputs machst und den zweiten für Endstufe/Netzteil in der Nähe der Endstufe. Diese beiden werden nur über das Chassis miteinander verbunden.

Alternativ für jeden Elko einen eigenen Massepunkt, das erfordert etwas mehr Überlegungen deinerseits.

Grüße
Mathias

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Offline Grungeplunge

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #12 am: 5.10.2012 18:01 »
Ist die Heizung symmetriert, bzw. auf ein definiertes Potential gelegt? Dein Trafo scheint keine Mittenanzapfung der Heizspannung zu haben, oder seh ich's nur nicht?
 John
Da ich nicht weiß was eine symmetrierte Heizung ist kann ich dir die Frage leider nicht beantworten, aber ich denke der Mittelanschluss der Heizung ist bei meinem Trafo der "Schirm" anschluss (der mittlere anschluss auf der linken trafoseite). naja reine vermutung.


Zu meiner Masseführung:
Hab mich jetzt für einen Massepunkt für die Vorstufe und einen für Netzteil und Ausgangsübertrager entschieden die miteinander über das Gehäuse verbunden werden.

hab jetzt einfach mal auf gut glück losgelötet und die Röhrenheizung anders verlegt. Den FX Loop hab  ich ausgebaut, was die Masseführung anbelangt hab ich aber keine Ahnung ob das jetzt ordentlich geführt, oder wieder nur die halbe Miete ist.

Habs gleich ausprobiert und hat wirklich ein wenig geholfen! Ganz verschwunden ist das brummen zwar noch nicht, vor allem im top boost kanal nervts ungemein aber ich hab langsam die Hoffnung wiedergewonnen das ich das vielleicht irgendwann ganz wegbekomm.

Habt ihr noch Ideen was ich noch optimieren könnte?



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Offline mceldi

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #13 am: 5.10.2012 18:59 »
ich denke der Mittelanschluss der Heizung ist bei meinem Trafo der "Schirm" anschluss (der mittlere anschluss auf der linken trafoseite). naja reine vermutung.
Falsche Vermutung.

Die Heizung darf nicht "in der Luft" hängen sondern braucht ein Bezugspotential. Das geht über verscheidene Wege. IMHO am besten ist eine 3,15-0-3,15V Wicklung. Da kommt dann die Mitte der Heizwicklung auf Masse. Hast Du das nicht, also "nur" eine 6,3V Wicklung, muß die Heizung "irgendwie" anders ein (Masse)Potential bekommen. Quasi-Standard ist, beide Anschlüsse der Heizwicklung über je einen 100 Ohm Widerstand (1W reicht) auf Masse zu legen.

Wenn in Deinem Amp sowas nicht drin ist, lege mal versuchsweise eine der beiden Leitungen der Heizung fest auf Masse. Wenn das schon etwas hilft, kommt die Geschichte mit den beiden Widerständen.

Ciao
 John

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Offline Grungeplunge

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Re: Netzbrummen in AC30 Nachbau
« Antwort #14 am: 6.10.2012 12:12 »
Spitzenmäßig!  :topjob:

Funktioniert prächtig, das mit der Röhrenheizung war wohl das Problem.
Vielen, vielen Dank für eure schnelle Hilfe!