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Lohnt sich ein Iso-Cab?

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Offline orange1969

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Guten morgen allerseits,

ich leide momentan an einer kleinen Entscheidungsschwäche:

Und zwar habe ich mir folgendes überlegt für Recording und üben mit dickem Kopfhörer:
1. 100W Amp -> Marshall SE100 mit 6dB Dämpfung -> Tube Town Tone Hound
                                              '--> und unkompensiert in das Torpedo cab von Two Notes
(Amp und Marshall SE100 besitze ich bereits, den Rest könnte ich mir zu Weihnachten schenken)

Aber ich habe mir Anfang dieses Jahres einen Celestion Lynchback zugelegt - und der gefällt mir hervorragend !
Somit wäre auch folgendes denkbar:
2. 100W  Amp -> Grossmann SG Box mit Lynchback und SM57 -> Mikrofonverstärker
(schwerer, größer, unhandlicher)

Von den Kosten her ist SG-Box+SM57 in etwa mit ToneHound+Torpedo cab vergleichbar.
Jetzt ist für mich die Frage:
schwere große SG-Box kaufen und wissen daß mein Lieblingsspeakersound eingefangen wird ? Oder Tone Hound und Torpedo cab kaufen und hoffen, daß eines der Boxenmodelle mich psychoakustisch genauso befriedigt ?

orange1969

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Offline Lupinello

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Re: Lohnt sich ein Iso-Cab?
« Antwort #16 am: 3.11.2012 22:13 »
Servus,

ich hab mir grad mal die Ergebnisse für die Speaker bei der Grossmann-Box angehört.
Klingt eigentlich recht ordentlich.
Mir gefällt hier der Greenback recht gut.
Da der Lynchback ein Derivat des Greenbacks sein soll:
Warum solltest Du es nicht riskieren, die Iso-Cab-Lösung zu wählen?
Der leichte Lautsprecherwechsel lädt zusätzlich dazu ein.

Ich habe selbst eine Iso-Box von Dirk (die Bassausführung mit allem möglichen Schnickschnack, das wir und damals ausgedacht hatten, z.B. zwei Mikro-Anschlüsse).
Dirk hat wie Grossmann ebenso einen Absorber eingebaut. Lediglich der Schallraum wurde nicht mit Noppenschaum voll ausgekleidet...nur am hinteren Ende.
Das kann ich noch nachrüsten...ebenso die Schnelllösung, den Lautsprecher zu wechseln...an 10-er-Scheiben u.a. auch für Bass-LS hatte Dirk damals schon gedacht!

100%-ig zufrieden war ich bisher nicht...ich hatte dann auch wieder andere Interessen und hab nicht mehr weiter gekümmert.
Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass das System ausbaufähig ist...
...Speakerwechsel...andere Mikrofone...usw.
Mein Ergebnis mit SM57 war tatsächlich etwas topfig.
Ich bin aber hier auch nur Anfänger des Mikrofonierens.
Dagegen ergab ein Großmembranmikrofon einen recht offenen Klang.
Beide Mikros gemischt fand ich gut für Experimente.

Wie gesagt: Ich hab das Testen abgeschlossen und wusste für mich, dass die Sache Zukunft hat.
Ich hatte leider dann zu wenig Zeit, da dann wieder Bandprojekte mit Üben im Vordergrund standen und derzeit stehen.
Ich pack das sicher wieder an, wenn ich Zeit hierzu habe.
Die Lösung mit Iso-Box bleibt zunächst mal mein Favorit.

Auch ordentliche Hardware-Ergebnisse für meinen Geschmack:
Quasi-Red-Box aus einem Tubeman+
ADA Ampulator, der per Vorstufen-Röhre alles Mögliche bei Endstufen simuliert, aber eine auch mal topfig klingende LS-Simulation z.B. bei 4x12 hat.
Eine gute Kombi war Red-Box und Endstufen-Simulation des ADA.

Olaf Krampe hat mit Palmer für mich recht gute Ergebnisse erzielt...meist verzerrt.

Ich kenne jetzt den Two Notes nicht, dennoch bin ich nicht überwältigt von den Sounds auf der Soundcloud...hier kommt mir Verzerrtes auch mal muffig vor und clean
auch mal ohne Plastizität...manches mag auch ganz gut sein...überzeugt bin ich nicht.

Mir gefallen ja die Sounds vom Kremper Modelling Amp recht gut ((neulich hab ich den sogar durchwegs bei den Toten Hosen (Argentinien-Pflicht-Termin) im Übungsset und bei einem der Spieler sogar im Life-Set gesehen)).
Mit welcher Speakersimulation die Sounds da ins Pult gespielt werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich bin  ja u.a. ein Greenback-Fan.
Erzähl bitte mal was über den Lynchback:
Wie klingt er clean (runder als der Greenback, mehr Bass)?
Wie ist er in der chrunchigen und high-gainigen Zerre?
Welcher Stil und mit welchem Amp?
Erzähl bitte einfach, was Dir an ihm so gut gefällt!...oder mach einfach dafür einen neuen Fred auf...auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen :)!

Wer etwas zum Creamback weiss, sollte auch berichten!

Mercie

Schönen Gruß
Woifi
« Letzte Änderung: 3.11.2012 22:52 von Lupinello »
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Offline Dirk

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Re: Lohnt sich ein Iso-Cab?
« Antwort #17 am: 4.11.2012 14:37 »
Hallo,

wir haben sehr viele Stunden mit den Iso-Cabs verbracht, zahlreiche Prototypen gebaut und auch etliche "echte" Iso-Cabs produziert und auch sehr viel Feedback von den Kunden bekommen und auf Basis dieser ganzen Daten bin ich zum Entschluss gekommen, dass eine Iso-Cab Lösung nie die Erwartungshaltung des Kunden erfüllen kann. Man beachte alleine schon den Einfluss des Boxenvolumens zum verwendeten Lautsprecher oder den Unterschied Open/Closed-Back. Die meisten Kunden gehen immer noch davon aus, dass rein der Lautsprecher das klangbestimmende Element ist und sie den LS X einfach nur durch LS Y austauschen müssen um einen anderen Sound zu bekommen, aber dem ist nicht so.
Es gibt noch viele weitere Punkte, die ich mir erspare.
Die Iso-Cab ist immer eine Kompromiss-Lösung für die Aufnahme von "echten" Gitarrensounds. Mindestens das gleiche, wenn nicht sogar ein viel besseres Ergebnis wird mit dem Tone-Hound erreicht. Alleine schon der Wegfall der Resonanzen die bei einer Iso-Cab Lösung zwangsweise irgendwo auftreten macht das Leben beim Recorning deutlich einfacher. Von daher sind Iso-Cabs für mich ganz klar Geschichte. Auch wenn weiterhin einen Nachfrage nach den Dingern besteht so werden wir diese Lösung nicht mehr produzieren.

Gruß, Dirk
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Offline Lupinello

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Re: Lohnt sich ein Iso-Cab?
« Antwort #18 am: 5.11.2012 20:21 »
Servus Dirk,

zumindest hat die Iso-Lösung den grundsätzlichen Charakter der Echtheit bei all den Problemen, die bei der Isolation und mit Resonanzen auftauchen...ich geb auch zu, dass die Lösung einen Kompromiss darstellt und halt auch etwas "boxxie" klingt.

Ich hab mir jetzt mal das Video von SPL hinsichtlich dem Transducer angehört:
Der Matador freut sich so richtig, wie er einen völlig künstlichen Sound in allen möglichen Variationen abliefert ;D….zugegeben: nach meinem Geschmack!

Die Sounds von Grossman sind dagegen gut und authentisch mit allen möglichen LS von der Stange.
Auch Bass überzeugt mich...insbes. mit dem BP102 (ich bin konservativer hinsichtlich der Höhen geworden).
Ebenso: Geschmacksache!

Ich hab mir nun auch ein Tube-Video von einem DIY angeschaut...einfach nur "Iso-Box DYI" googeln.
So etwas war damals eh mein Vorschlag: Ich wollte eigentlich eine Iso-Box, in die ich eine 1x12-Box stellen kann.
Da klingt auch alles authentisch mit zugegeben etwas Boxxie-Eigenschaft (Geschmacksache).
Zudem kann man so richtig hören, was geschieht, wenn die Mikroposition verändert wird.
Diese Option will ich nicht missen, da mir die Simulationsgeräte nichts entsprechendes bieten können außer irgendeinen aus der Luft gegriffenen Klangunterschied.
Der Ansatz mit der runden Abschlußmatte um Ecken und Kanten zu glätten, gefällt mir zunächst mal.

Mglw. muss auch Deine alleinige Kfz-Bitumenmattenlösung hinsichtlich der Minderung von Resonanzen noch überarbeitet werden.
Deine Iso-Box ist nach außen hin jedenfalls zu laut!
Das werde ich auf alle Fälle versuchen zu ändern.
Ich werde auch Material ausprobieren, das verspricht, den Klang zu verschönern.

Solange ich noch die Hoffnung habe, Deine Box auf Vordermann zu bringen, kommt mir jedenfalls kein neues LS-Simulationsgerät ins Haus.

Gruß
Woifi

PS: Ich muss zugeben, dass manche digitale Gesamtlösungen heute schon sehr elegant klingen, sodass sich für manche unsere Diskussion über diese oder jene globige analoge Lösung als überholt darstellt.
Dennoch bleib ich zunächst bei Iso, soweit ich neben Arbeit und Spielen dazukomme.
Zudem bestimmen eher Fußballspiele meines Sohnes mein privates Geschehen ;D
« Letzte Änderung: 5.11.2012 21:46 von Lupinello »
Sound is a chain gang