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Mini mit ECC82-Endstufe

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Offline Striker52

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Mini mit ECC82-Endstufe
« am: 6.01.2013 00:43 »
Hallo zusammen,
ich möchte euch mein neuestes Baby vorstellen, den "Axeman Baby M". Die Idee dazu ist durch Dirks Lummerland und Emma in mir gereift. Ich hatte noch genügend Restteile in der Bastelkiste, so dass ich das Projekt, zunächst als Versuchsobjekt, in den letzetn Tagen in Angriff genommen habe. Nach dem Feintuning werde ich den Amp
neu aufbauen und ihm auch ein neues Chassis gönnen. Momentan ist er auf meinem vielfach durchlöcherten Versuchschassis beheimatet.
Die Schaltung orientiert sich an einer abgestrickten 2203-Vorstufe (ohne Katodenfolger und mit nur einem Eingang) mit TMB, die in einen Marshall-PI und anschließend in eine ECC82-PP-Endstufe geht. Der NT stammt von einem Valve Jr. Von dem habe ich auch den Teil der Platine, der das Netzteil beherbergt, verwendet. Die Platine habe ich zwischen Netzteil und der Amp-Schaltung durchtrennt und anschließend den ersten Widerstand der Siebkette auf 3,3k erhöht, so dass die HV besser zur Endröhre passt. Die Terminals auf der Platine lassen sich gut für den Anschluß der Kabel vom NT verwenden. Die unbenutzetn Terminals habe ich tlw. neu verdrahtet, so dass ich Masseanschlüsse, HV-Abgänge und Heizung dort anschließen konnte. Pass gut zu einem Experimentier-Amp.

Bei der Erst-Inbetriebnahme haben die Spannungen fast genau den von mir vorberechnten Werten entsprochen. Leider ist mir erst dann aufgefallen, dass die ECC82 zu heiß läuft. Die Verlustleistung beträgt mit den jetzt eingestellten Werten ca. 3,2 Watt pro Triode, erlaubt sind laut Datenblatt 2,75 Watt. Da werde ich nochmal drangehen. Entweder die HV weiter reduzieren oder den Katoden-R erhöhen.

Zum Sound: Der Kleine klingt richtig gut, fängt bei mittleren Gain-Einstellungen an schön zu crunchen. Bei Volume auf 12 Uhr fängt die Endstufe langsam an zu komprimieren. Man glaubt kaum wie laut der Kleine brüllen kann! Aus diesem Grund habe ich dann doch noch ein einfachstes Mastervolume nach dem PI eingebaut. Jetzt kann ich auch auf Zimmerlautstärke volles Brett fahren. Der TMB-Stack greift wirkungsvoll in den Sound ein. Auf den Katodenfolger kann man bei diesem Amp getrost verzichten. Die Bauteilewerte des TMP sind natürlich wie immer
Geschmackssache. Bei diesem Amp merkt man auch, wieviel der PI zur Zerre beiträgt bzw. je nach Einstellung beitragen kann.

Für zuhause ist dieser kleine Amp ideal, weil man den kleinen bei relaiv geringer Lautstärke komplett zum arbeiten bringen kann. Die Endröhre bringt mehr Leistung, als man zuhause braucht. Power-Soak und VoCo haben bei mir erstmal Pause; gegen den Kleinen kommen die nicht an.

Als nächstes werde ich dem Kleinen dann mal mit dem Oszi auf den Leib rücken.

Oops, schon so spät!  :gutenacht:
Axel


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Offline Striker52

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #1 am: 6.01.2013 16:53 »
So,
heute habe ich der Endröhre zwei getrennte Kat-Rs mit je 1k verpasst. Durch den geringeren Stromverbrauch der Endröhre ist die B+ um ca. 20V gestiegen; das habe ich durch eine Erhöhung des R10 im Netzteil auf 5k/8Watt kompensiert. Der Ruhestrom der beiden Endtrioden liegt jetzt bei 9,6 mA und 8,5 mA. Gelegentlich werde ich mal eine andere ECC82 reinstecken; die jetzige ist schon ziemlich alt. Vielleicht liegen dann die beiden Ströme näher beisammen.
Durch die gleichgerichtete Heizstromversorgung ist der Kleine übrigens absolut brummfrei. Bei allen Reglern voll aufgedreht höhrt man lediglich ein Rauschen.
Gruß Axel

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Offline Dirk

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #2 am: 6.01.2013 17:48 »
Hi,

 :topjob: Gefällt mir.
Der Übertrager ist ein 125B ?

Gruß, Dirk
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Offline Striker52

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #3 am: 6.01.2013 19:57 »
Hallo Dirk,
freut mich, dass er dir gefällt  :)
Der Übertrager ist ein 125E. Den hatte ich noch in der Bastelkiste. Ein 125B hätte es sicher auch getan, aber der 125E schadet ja nichts. Verdrahtet ist er auf 22,5k primär. Aktuell ist der Amp auf einem Valve Jr Chassis verbaut, aber wenn man den Mid-Regler weglässt und das MV auf die Rückseite baut (oder wegläßt) passt er genau ins Lummerland-Chassis. Oder man greift zur Bohrmaschine. Gain- und Volume-Regler sollte man nicht über ca. 14 bis 15 Uhr aufdrehen, sonst klingt's zu matschig. Vielleicht probiere ich noch jeweils ein 500k- und ein 250k-Poti oder einen "Anschlag" davor.
Erstmal hab ich aber noch eine andere Baustelle: Der PC meiner besseren Hälfte stürzt laufend ab. Solange der nicht funktioniert hab ich keine Ruhe  :(
Gruß Axel

PS: Hier noch der aktuelle Schaltplan.

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Offline Holzdruide

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #4 am: 6.01.2013 21:26 »
Hallo

Auch ein netter Zwerg  :topjob:
scheint so als wäre der Babyboom voll ausgebrochen  ;D

Betreffs AÜ frage ich mich wie sich der Hammond 1609 (10k CT) machen würde wenn man die Endröhrchen paarweise nimmt, für meinen EF80 habe ich einen 125C verbaut.

Gruß Franz

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Offline Striker52

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #5 am: 6.01.2013 23:11 »
Hi,
naja man muß ja dafür sorgen, dass der Nachwuchs nicht ausbleibt ;D
Der 1609 sollte für 2xECC82 schon passen. Wenn 22,5k für eine ECC82 passen, dann sind 10k statt 11,2k für 2 ECC82 tolerierbar.
Viele Grüße, Axel

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Offline raphrav

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #6 am: 7.01.2013 00:20 »
Hi,

tja, der Boom - da ist TT glaub ein ganz guter Wurf gelungen. Die beiden sind nicht zu abgefahren, relativ günstig zu bauen, kurzum gute Projekte, und trotzdem bieten sie erfahreneren Usern 1000 Ansatzpunkte, was neues auszuprobieren. Ich find die auch schön!

So, zu deinem Projekt:
Ich verstehe den Sinn deines Volume-Potis nicht. Gain ist klar, aber wenn du eh noch eine Crossline-PPIMV einbaust, ist das ja doppelt gemoppelt, nicht? Und dann halte ich die 250k fürs Poti für etwas klein. 1M oder mindestens 500k wären wahrscheinlich gar nicht so schlecht.

Und noch interessehalber: Wie wirkt sich die RC-Kombination zwischen den Endröhrenanoden aus? So rein klanglich? Der Lummerland hat's, die Emma nicht.

Grüße,
Raph

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Offline Dirk

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #7 am: 7.01.2013 09:24 »
Und noch interessehalber: Wie wirkt sich die RC-Kombination zwischen den Endröhrenanoden aus? So rein klanglich? Der Lummerland hat's, die Emma nicht.

Ich darf mal: dieser Filter räumt den "Overdrive" sehr deutlich auf und ist nicht nur für diese 2-Watt Amps sehr empfehlenswert sondern auch bei grösseren Verstärker a la 18Watt. Eigentlich sind die verwendeten Bauteilwerte nicht ganz korrekt - zumindest rechnerisch - aber mit den rechnerisch korrekten Werten ist das Ergebnis nicht ganz so gut wie mit den nicht richtigen Werten. Soviel also zum Thema Theorie und Praxis.

Gruß, Dirk
 
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Online Jürgen

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #8 am: 7.01.2013 11:31 »
Der PC meiner besseren Hälfte stürzt laufend ab. Solange der nicht funktioniert hab ich keine Ruhe  :(

Haste schon mal Zubehör==>Systemprogramme==>Systemwiederherstellung gemacht? Bringt meistens was, den Comp auf ein älteres Datum wiederherzustellen.

Gruß Jürgen

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Offline Striker52

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #9 am: 7.01.2013 16:57 »
Ich verstehe den Sinn deines Volume-Potis nicht. Gain ist klar, aber wenn du eh noch eine Crossline-PPIMV einbaust, ist das ja doppelt gemoppelt, nicht?
Mit dem Volume-Poti kann man die Zerre des PI steuern, mit dem Master die Endstufe.
Zitat
Und dann halte ich die 250k fürs Poti für etwas klein. 1M oder mindestens 500k wären wahrscheinlich gar nicht so schlecht.
Ich bin mit dem Regelweg des 250k zufrieden.
Zitat
Und noch interessehalber: Wie wirkt sich die RC-Kombination zwischen den Endröhrenanoden aus? So rein klanglich? Der Lummerland hat's, die Emma nicht.
Das hat Dirk schon beantwortet. Kann ich nur bestätigen.

@Jürgen: danke für den Hinweis, aber das hab ich alles schon hinter mir. Es scheint sich um einen HW-Defekt zu handeln (Mainboard),

Gruß Axel


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Offline nobody

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #10 am: 15.01.2013 20:56 »
So,
heute habe ich der Endröhre zwei getrennte Kat-Rs mit je 1k verpasst. Durch den geringeren Stromverbrauch der Endröhre ist die B+ um ca. 20V gestiegen; das habe ich durch eine Erhöhung des R10 im Netzteil auf 5k/8Watt kompensiert. Der Ruhestrom der beiden Endtrioden liegt jetzt bei 9,6 mA und 8,5 mA. Gelegentlich werde ich mal eine andere ECC82 reinstecken; die jetzige ist schon ziemlich alt. Vielleicht liegen dann die beiden Ströme näher beisammen.
Durch die gleichgerichtete Heizstromversorgung ist der Kleine übrigens absolut brummfrei. Bei allen Reglern voll aufgedreht höhrt man lediglich ein Rauschen.
Gruß Axel

Zwei kurze Frage: Die Röhren laufen als Gegentakt im A-Betrieb? Hast du mal gemessen wie groß die Ausgangsleistung ist?

sebastian

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Offline Striker52

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #11 am: 16.01.2013 21:32 »
Hi,
ich hatte noch keine Zeit mit dem Oszi ranzugehen. Hab aber mal kurz die Load-Lines (nach Merlin) mit den Werten für die obere Hälfte der ECC82 aus meinem Schaltplan gezeichnet. Der Übergang in den Class B Betrieb findet demnach praktisch nicht statt, erst kurz vor der 0 V Gitterlinie. Dazu müsste wohl die Last deutlich größer sein, damit die Load-Lines flacher verlaufen. Mit 22,5k Primärimpedanz verlaufen die Line einfach zu steil. Man sieht auch, dass bei dem eingestellten Arbeitspunkt schon eine deutliche Kompression der negativen Halbwelle stattfindet.
Gruß Axel 

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Offline Doublecut

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #12 am: 18.01.2013 10:14 »
Hallo Axel,
Schöner Zwerg :-)
Wenn ich noch meinen Senf dazu geben darf: ich würde eines der beiden Vorstufenpotis weglassen, beide regeln das Gleiche. Bei den gewählten Bauteilwerten hat V1a eine Spannungsverstärkung von 57 ab einer Zentrumsfrequenz von 106Hz, darunter liegt die Verstärkung bei 28. Von dieser Spannungverstärkung kommt über den Spannungsteiler des Gain-Potis und der beiden 470k-Widerlinge maximal ein Viertel am Gitter von V1b an. Bei einer Uk von 0,8Volt bräuchtest Du hier ein Signal von 1,6Vss (2x0,8V), um die positive Halbwelle zu begrenzen. Rückgerechnet bedeutet das ein Eingangssignal am Gitter von V1a in der Größe von 112 mV. Ohne Booster wirst Du das mit handelsüblichen PUs kaum erreichen? Lang Rede kurzer Sinn, ein Poti genügt zur Regelung des Gain, die einzige Zerrstufe  vor der Endstufe ist sowieso nur der Pi.
Du könntest zum Beispiel Poti 1 einfach weglassen, damit würdest Du den Eingangspegel an V2a verdoppeln, das Rauschen vermindern und klanglich würde sich erst mal gar nichts ändern.
Liebe Grüße, Robert

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Offline Bierschinken

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #13 am: 18.01.2013 10:46 »
Hi Robert,

ich würd andersrum gehen und R5/R6 weglassen.
Den Pegel kann man ja noch einwandfrei mittels Poti einstellen und dann zerrt auch die zweite Stufe mit.

Grüße,
Swen

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Offline Doublecut

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Re: Mini mit ECC82-Endstufe
« Antwort #14 am: 18.01.2013 10:58 »
Hi Swen,
klar, das geht genauso. Weiter oben schrub Axel aber auch, dass er eventuell das Lummerland-Gehäuse verwenden wolle, da wäre dann ein Poti weniger sicher nicht schlecht ...
Grüße, Robert