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Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten

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Offline chaccmgr

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Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« am: 13.01.2013 14:42 »
Hallo zusammen,

in meinem neuen Amp habe ich eine Gleichstromheizung für die Vorstufenröhren verbaut (3xECC83 im Preamp und eine im PI mit 2x12,6 V, je zwei Röhren in Serie). Rechnerisch brauche ich 4 x 0,15A bei 12,6 V, also in Summe 0,6 A. Als Spannungsregler habe ich den 7812 genommen, der sollte konstant 1 A liefern können. Rechnerisch bin ich wohl sauber.

Der Amp läuft soweit aber nach ca. drei Minuten wird er stumm und die Filamente der Trioden glühen nicht mehr. Nach einigen Minuten Abkühlphase geht alles wieder und nach weiteren drei Minuten...

Kalte Lötstellen oder schlechte Kontakte habe ich kontrolliert und alles nachgelötet ohne Ergebnis.

Kann es sein, dass mein Kühlkörper nicht ausreicht und der Spannungsregler deshalb abschaltet? Ich habe den aus dem Shop mit 27 K/Wm drauf.

Oder habt Ihr andere Ideen, warum das passiert?

Danke und Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline SvR

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #1 am: 13.01.2013 14:46 »
Salü,
Kann es sein, dass mein Kühlkörper nicht ausreicht und der Spannungsregler deshalb abschaltet?
Den notwendigen K/W-Wert eines Kühlkörpers kann man ziemlich einfach ausrechnen.
Einfach die Verlustleistung am 7812 ausrechnen und dann nach "Kühlkörper berechnen" googlen.
Wie hoch ist den deine Heizspannung nach dem Gleichrichter?
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline earnst

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #2 am: 13.01.2013 15:05 »
Hallo,

wenn die Angaben im Schaltplan stimmen, beträgt die Verlustleistung im Regler:

Pd = (17 - 12,6)V · 0,6 A = 2,64 W
Die Temperaturerhöhung des Chips mit verwendetem Kühlkörper (ohne Wärmeleitpaste haben die Klemmteile einen ziemlich schlechten Wärmeübergang, daher 5 K/W (fürs TO220-Gehäuse) + 27 K/W (der Kühlkörper) + 2 K/W für den Übergang = 34 k/W):
Tj = 2,64 W · 34 k/W = 89,8 K + Ta

Mit der Umgebungstemperatur TA = 30°C (das ist der unterste Wert, den ich verwende) ist
Tj = 120°C. Das ist schon ordentlich, aber noch im Erlaubten.

Wenn jedoch die Spannung am Ladekondensator höher als die 17 V sind (das kann durch die bei der DC-MEssung nicht angezeigte Ripple-Spannung schnell passieren) und auch die Umgebungstemperatur mit 30°C zu niedrig angesetzt ist, geht's schnell über das (eher theoretische) Limit von Tjmax = 150°C.

mfg ernst

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Offline raphrav

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #3 am: 13.01.2013 15:35 »
Hi,

erst mal langsam...
Du redest von zwei Röhren in Serie - wie meinst du das genau? Dann stimmen die Spannungen nicht, du bräuchtest 25,2V. Oder - hoffentlich - hast du dich einfach vertippt und du hast alle Röhren parallel mit seriellen Filamenten...

Gut, dann zum Eingemachten: Der Kühlkörper kommt mir knapp vor, aber gut, wenn er rechnerisch reicht... Wobei knapp reichen und dann nicht perfekt verbauen ja schon Probleme machen kann.

Weitere Fehlerquellen:
 - Ist der Trafo dick genug? Sprich, kann der auch den Strom liefern, ohne dass eine eventuell vorhandene Temperatursicherung anspringt?
 - Bist du dir sicher, dass der Regler nicht schwingt?
 - Dann hatte ich mal einen Regler am Start, der hatte nen Hau weg. Das Fehlerbild war: Eigentlich tat er, aber er hatte einen sehr großen Fehlerstrom über den GND-Pin, was eine starke Erwärmung des Reglers zur Folge hatte. Würde ja auch auf dein Problem passen.

Grüße,
Raph

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Offline Hardcorebastler

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #4 am: 13.01.2013 16:55 »
Hallo Robert,
ich tippe auch auf ein Wärmeproblem des Reglers, ausserdem geht der scheller kaputt
wenn der bei so hohen Temperaturen läuft, versuch doch durch einen Widerstand vor dem Regler
die Spannung auf 15V herunter zu regeln, der Regler braucht ca. 2,5 V Überspannung zum Regeln,
also 15 V im Eingang (Spannungen bei Last gemessen )
Der Festspannungsregler so geschaltet verlängert nicht gerade die Röhrenlebensdauer ,weil die Heizspannung in
kürzester Zeit aufgebaut wird .

Gruss Jörg

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Offline Robinrockt

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #5 am: 13.01.2013 17:12 »
Hallo Robert,

eine ganz dumme Frage, die Röhren sind ok? könnte ja evtl. auch daran liegen das eine zuviel Strom zieht.

Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline es345 (†)

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #6 am: 13.01.2013 17:13 »
Robert,

eine einfache Lösung:

setz den Regler (in deinem Fall über einen Silikonisolator) direkt auf das Chassis. Diese Methode setze ich seit Jahren ohne jede Probleme ein.
Sollte das Chassis mehr als 40 Grad erreichen, dann stimmt etwas anderes nicht ;)

Noch eine Frage zur Klärung:

Hast Du die Doppeltriodenheizung jeweils auf 6,3V verdrahtet und dann 2 Röhren in Serie geschaltet? Das geht, hat aber den Nachteil, daß beim Ziehen einer Röhre immer eine 2. mit abgeschaltet wird. Das kann bei einer etwaigen Fehlersuche hinderlich sein. Eine Verdrahtung von 12,6V pro Röhre, dann alle parallel, hat hierbei Vorteile.

Gruß Hans- Georg

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Offline SvR

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #7 am: 13.01.2013 17:28 »
Salü,
Der Festspannungsregler so geschaltet verlängert nicht gerade die Röhrenlebensdauer ,weil die Heizspannung in
kürzester Zeit aufgebaut wird .
Wo ist das Problem? Bei AC-Heizung wird die Spannung auch nicht langsam hochgefahren.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline Hardcorebastler

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #8 am: 13.01.2013 17:53 »
Auf jedem Fall langsamer als beim Festspannungsregler,
bei der AC Heizung liegt der Wickelwiderstand des Trafos in Serie mit dem
Widerstand der Heizwickel, der im kalten Zustand niederohmiger ist,
mit langsam meine ich nicht Minuten sondern einige Sekunden .


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Offline es345 (†)

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #9 am: 13.01.2013 19:12 »
Machen wir mal eine Bestandaufnahme der Fakten und bewerten sie dann:

- Der Innenwiderstand der Heizwicklung liegt immer in Serie egal ob Gleich- oder Wechselspannungsheizung. Der Innenwiderstand einer 4A Heizwicklung liegt deutlich unter 0,1 Ohm.

- bei der Gleichspannungsheizung müssen am Anfang noch die Elkos aufgeladen werden. Das führt zu einer leichten Verzögerung der bereitgestellten Spannung gegenüber der Wechselspannung

- die Größe des Heizdrahtkaltwiderstand einer ECC83 - kalt, beide Systeme in Serie - liegt bei ca 12 Ohm. Bei 4 Röhren parallel macht das 3 Ohm beim Einschalten. Das entspricht bei 12,6V Heizspannung einem "Startstrom" von  4,2 A.

- Fall A Gleichspannungsheizung
Bei einer Gleichspannungsheizung unter Verwendung des Festspannungsregler 7812 wird nach Datenblatt der Strom typischerweise auf ca 1,5 A begrenzt. Die Röhren werden also geschont.

- Fall B Wechselspannungsheizung
Wir heizen mit Wechselspannung. Dann liegt nur der Innenwiderstand der Heizwicklung in Serie. Dieser ist vernachlässigbar klein gegenüber den 3 Ohm Kaltwiderstand der Röhren. Hier fließen also am Anfang ca 4A.

Schlußfolgerung:

Die Gleichspannungsheizung unter Verwendung des 7812 ist "schonender".
Ich persönlich halte diesen Effekt in der Realität allerdings für vernachlässigbar klein. 

Gruß Hans- Georg
 
« Letzte Änderung: 13.01.2013 19:14 von es345 »

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Offline cca88

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #10 am: 13.01.2013 19:28 »
Auf jedem Fall langsamer als beim Festspannungsregler,
bei der AC Heizung liegt der Wickelwiderstand des Trafos in Serie mit dem
Widerstand der Heizwickel, der im kalten Zustand niederohmiger ist,
mit langsam meine ich nicht Minuten sondern einige Sekunden .

Was reduziert denn die Lebenserwartung?

Dass da ein höherer Strom fließt ist klar, aber den Glühbirneneffekt, habe ich bei Röhren ehrlich gesagt noch garnienicht erlebt!



Grüße

Jochen



PS: ich habe auch schon Softstart-Gleichstromheizungen gebaut; daß es nicht schadet - klar, aber ich bin mir keines Nutzens außer "Marketing" bewusst

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Offline Hardcorebastler

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #11 am: 13.01.2013 19:47 »
Hi,
Fall A, was macht der Festspannungsregler(FSP) wenn zu viel Strom gezogen wird,
die Spannung runter regeln ?, ich glaube nicht, ich hatte mal den Fall dass der an zu pumpen begann,

warum keine passive Lösung,R-C-R Siebkette, Gleichrichter, Kondensator, Widerstand, Kondensator,dann liegt ein ausreichender Widerstand
in Serie zum Kaltwiderstand der Röhre,der Elko hinter dem letzten C verringert im Gegensatz zum C nach dem Festspannungsregler noch einmal zusätzlich
 die Spannung im Einschaltmoment und ist eine der robustesten und röhrenschonenste Lösung im Gegensatz zu dem 20 Cent Bauteil FSP .
Man kann aber auch einem FSP mit einer anderen Schaltung einen Röhren schonenden  Einschaltvorgang anerziehen , durch
Höherlegung des Basispotenzial mit einem R und C oder und einem kleinen Widerstand am Ausgang des FSP in Reihe mit den Röhren .


Gruss Jörg

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Offline SvR

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #12 am: 13.01.2013 19:48 »
Salü,
Nochmal meine Frage: Wo soll das Problem sein, wenn ich die Heizung ohne Softstart einschalte?
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline es345 (†)

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #13 am: 13.01.2013 20:05 »
Zitat
Fall A, was macht der Festspannungsregler(FSP) wenn zu viel Strom gezogen wird,
die Spannung runter regeln ?

Hallo Jörg,

Er regelt runter entsprechend Datenblatt. In allen meinen Verstärkern mit Gleichspannungsheizung arbeitet der 7812 ohne jede Probleme.

Ansonsten kann ich nur Jochens Einschätzung bestätigen, daß das Ganze in der Realität unerheblich ist. Ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, in den letzten 40 Jahren eine Röhre wegen defekter Heizung ausgetauscht zu haben (und es waren nicht wenige).


Gruß Hans- Georg

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Offline Hardcorebastler

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Re: Gleichstromheizung stirbt nach 3 Minuten
« Antwort #14 am: 13.01.2013 20:40 »
Hallo,
ein Link dazu, hat indirekt damit etwas zu tuen,
http://www.emissionlabs.com/html/guarantee/HEATER-MODULES/index-heater.htm

Gruß, Jörg