Hallo zusammen,
ich hab mich die Tage mal genauer mit dem Amp beschäftigt. Meiner ist von 1998 und hat noch die bekannten Probleme mit dem Biasdrift. Hab dann im Netz eine gute Anleitung gefunden und den Amp entsprechend modifiziert:
http://senior-fun-shooters.de/mccs.html?h=1345706 (Die Seite ist aktuell leider offline, hier ist der Link zum Google Cache, leider ohne Bilder:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:GOAfVAWudUwJ:www.hullerum.de/Marshall/TSL122repair.html+marshall+tsl+100+bias+drift&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de)
Hier noch ein Link zum Schaltplan:
http://www.drtube.com/schematics/marshall/TL10-60-02%20%282001%29%20iss4.pdf)
Was habe ich also konkret in Bezug auf den Bias Drift getan:
- Widerstände R67, R68, R69 und R77 (Bias-Schaltung) gegen Metallschichtwiderstände mit geringem Temperaturdrift getauscht
- Kondensatoren C36, C37 und C42 (Bias-Schaltung) ausgetauscht
- Fläche zwischen Pin 4 und Pin 5 der Endstufen-Röhren freigefräst (das Leiterplattenmaterial macht in den älteren Revisionen Probleme bei hohen Temperaturen und wird leitend im Megaohm-Bereich)
- Schirmwiderstände R7, R10, R66 und R70 (200kOhm) gegen Metallschicht 5,6kOhm getauscht
- Die Pufferelkos C34, C35, C38 und C39 habe ich ebenfalls austauscht, da diese schon leicht gewölbt waren
- Die Dioden D3-D10 habe ich gegen UF4007 ausgetauscht
Zusätzlich habe ich einige Mods durchgeführt, die aber nur den Sound betreffen und hier nicht weiter von Belang sind. Die Heizsicherungen war übrigens alle in Ordnung.
Danach habe ich den Amp erstmal problemlos in Betrieb nehmen können. Hierfür habe ich einen älteren Satz Röhren benutzt, den ich noch zu Hause hatte. Von diesen weiß ich allerdings, dass sie schon angefangen haben Probleme zu machen (Knacksen, Rauschen, Klingeln). Hiervon habe ich allerdings im Test jetzt nichts feststellen können. Ich hab den Amp also ein paar Minuten aufheizen lassen und habe dann den Bias-Strom auf ca. 80mA eingestellt. Nach ein paar Minuten fing aber der Strom durch die Röhren V7 und V8 an anzusteigen. Bei ca 100mA habe ich wieder auf 80mA herunter geregelt. Dies ging ein paar mal so, bis ich den Anschlag des Potis erreicht hatte. Da hab ich den Test dann abgebrochen.
Ich bin der Meinung, dass es diesmal die anderen beiden Röhren sind, die Probleme machen, aber ich bin mir nciht mehr 100% sicher, welche Röhren es vorher waren (Nochmals: Es sind jetzt andere, aber möglicherweise defekte Röhren verbaut). Was meint ihr dazu? Könnten es die Röhren sein? Oder liegt hier vielleicht noch ein ganz anderes Problem vor? Ich hab jetzt schon meine ganzes elektrotechnisches Wissen ausgepackt und hab tagelang an dem Amp gebastelt. Könnte es vielleicht auch ein Problem mit nem Trafo oder Ausgangsübertrager sein? Oder ist das auszuschließen?
Ich will die Tage mal die Röhren untereinander tauschen, um zu sehen, ob der Fehler mitwandert. Da bin ich dann heute nicht mehr dazu gekommen.
Habt ihr sonst noch irgendwelche Ideen wonach ich gucken könnte? Oder gibts vielleicht Bauteile, die bei dem Amp gerne ausfallen und Probleme machen? Ich denke da gerade an unterdimensionierte Widerstände (Leistung) oder Kondensatoren (Spannung).
Hoffe, ihr habt noch ein paar Tips für mich!
Viele Grüße,
Markus