Servus Max,
zum Gesamtkonzept will ich nix sagen, von sowas habe ich keine Ahnung.
Zur Phasenumkehrstufe:
Der typische Klang einer übersteuerten Endstufe kommt nicht nur durch den übersteuerten PI allein zustande, sondern auch dadurch, dass die Endröhren Gitterstrom ziehen, wenn die Gitterspannung in den Bereich um 0V oder darüber hinaus geht. Sobald Gitterstrtom fließt, knickt die Ausgangsspannung des PI in die Knie, denn beide Ausgänge sind hochohmig. Dadurch wird das Signal hart geklippt (von wegen "weiche Endröhren-Zerre"
). Diesen Effekt könnte man evt. durch ein Konstrukt aus Zener-Dioden oder einfachen Dioden mit Vorspannung simulieren.
Zum Line-Ausgang:
Du willst mit dem Ausgang des Pre-Amps diverses Studio-Gerät ansteuern? Endstufe, Mischpult, sonstiges 19"-Zeugs?
Dann sollte der Ausgang einigermaßen niederohmig sein, denn die Eingangsimpedanz dieser Geräte liegt normalerweise irgendwo im 10kOhm-Bereich. Mit dem Langschwänzigen Paar und Ausgangsübertrager allein wird das nix.
Entweder schaltest Du nach dem Differenzverstärker noch eine ECC82 als "Endstufe", wie im Lummy-Express. Diese Lösung wäre vielleicht sogar die realistischte (Lastwiderstand nicht vergessen).
Oder Du lässt den Übertrager weg, und summierst beide Ausgangs-Signale des PI phasenrichtig in einem als Differenzverstärker beschalteten OP-Amp zusammen. Das muss kein teurer INA117 mit lasergetrimmten Präzisionswiderständen für 5-6€ sein, ein TL071 für 50Ct. und vier 1/4W-Widerstände zu je 3Ct. tun's auch. Diese Widerstände müssen halt so dimensioniert sein, dass der OP-Amp bei Vollaussteuerung des PI nicht mehr als ±10V abbekommt (bei Spannungsversorgung von ±15V).
Grüße
Matthias