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Kleines Bauteil, große Wirkung, oder: Wie man's nicht macht

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Offline Nils H.

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Moin Kinder,

möchte Euch mal wieder an einer Lektion teilhaben lassen, die mir das Leben so reichhaltig immer wieder zukommen lässt.

Heute Abend in den Proberaum gekommen, Verstärker an, hmm - Pilotlampe dunkel, Röhren kalt. Mist, Sicherung für die Heizung geflogen. Natürlich kein Messgerät zur Hand, also Amp fix aufgeschraubt und Sicherung auf Verdacht getauscht. Nix. Beleuchtung ist im Proberaum ja nicht so dolle, also Amp gerade eben noch auf die Werkbank geholt und aufgeschraubt. Mit neuer Sicherung noch mal kurz angeworfen - brrrrrz brrrz stink... Das Ergebnis anbei.

Mir war schon immer klar, dass es dämlich war, eine Sicherung für die Heizung einzubauen  ;D . War auch das erste Mal, sonst baue ich immer nur primär und HT ein. Habe das verschmorte Bauteil jetzt "erst mal" durch einen Silberdraht ersetzt.

Das hätte auch ins Auge gehen können. Dem Konstrukteur dieses Amps gehört mächtig auf die Finger geklopft  ;D . Der Sicherungshalter hat offensichtlich die 3,9 A Heizungsstrom und wahrscheinlich noch mehr die Einschaltströme nicht ausgehalten. Ich mach mir doch mal Gedanken über eine Einschaltstrombegrenzung.

Gruß, Nils

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Offline Jürgen

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Hmm, komisch. Gibt ja auch Feinsicherungen mit 6,3A Dauerstrombelastung. Und der Einschaltstrom...die Sicherung hat nicht ausgelöst. War zwar sicherlich eine träge drin, aber der extrem kurze Einschaltstrom kann eigentlich hierfür nicht verantwortlich sein.
Da sie nur einseitig verschmort ist, kann es sein, das der Anschluß schlechten Kontakt hatte?

Gruß, Jürgen

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Offline Nils H.

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Der Kontaktstift des Halters scheint ja ok zu sein. Ich tippe auf zu hohen Übergangswiderstand zwischen Federclip und Sicherung. Möglicherweise war die Feder ausgelutscht oder die Sicherung leicht korrodiert oder verschmutzt. Der Kokel ist jedenfalls das Ergebnis vom einem Jahr.

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Offline Jürgen

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Silberdraht macht sich immer gut als Sicherungsersatz.  Da brennt nix mehr an. ;D
« Letzte Änderung: 23.04.2013 00:14 von Jürgen »

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Moin Nils,

das Problem sind wohl die Sicherungshalter (thermisch).
Ich hatte das ja mal bei einem Twin Reverb, dessen Heizung ich mit zwei Sicherungen (diese schwarzen Kunststoff- Sicherungshalter für 5x20 Sicherungen, für freie Verdrahtung) abgesichert hatte. Nach ca. 1/2 Stunde wurde der Amp auf einmal leiser...
Der Kunststoff wurde durch die Hitze weich und der Anpressdruck hat nicht mehr ausgereicht.

Du solltest entweder solche Überstrom-Schutzschalter (gibts u.a. bei Conr*d in verschiedenen Ausführungen:) verwenden oder diese Sicherungen mit Drahtanschlüssen, die man einlöten kann:



BTW:
in den Fender Rivera- Amps (Concert etc.) z.B. wurden zur Heizungsabsicherung solche "Einlötsicherungen"verwendet.
Die haben problemlos gehalten, waren allerdings im Durchmesser noch eine Nummer "dicker".

Edit:
die preiswerteste Lösung: die Sicherungen mit den Federclips des Halters gut verlöten  ;)

Gruß

Jacob

Admin: Links entfernt
« Letzte Änderung: 23.04.2013 09:22 von Dirk »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Bierschinken

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Moin,

das sehe ich häufig...

Die Kontakte haben zu große Übergangswiderstände.
Egal ob es diese Steckteile sind oder die Verschraubbaren wie im Twin Amp (habe grade wieder soeinen hier..)

Da hilft nur ne Einlötsicherung oder ein Bimetallschalter.
Oder man lässt den Käse raus.

Grüße,
Swen

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Offline Nils H.

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Oder man lässt den Käse raus.

Das ist meine aktuelle Lösung  ;D .

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Offline Volka

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Moin Leute,

Bassman Reissue mit sporadisch auftretenden Brutzl/Knack etc. Nachdem ich mir ein Rudel Wölfe gesucht hatte, hab ich alle Sicherungshalter mit Deoxit eingenebelt und die Sicherungen darin ein paar mal hin und her bewegt... Thema durch. Gehört seitdem zum Standartprogramm im OP  ;D

Gruß,
Volka

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Klar,

als normaler Bastler, der seine Elaborate normalerweise ja nicht gerade weltweit vertickert, braucht man das ja auch nicht wirklich. Ist in Deutschland (erstaunlicherweise!) ja auch keine Vorschrift  ;D

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline Dirk

  • Dirk M.
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Hallo Nils,

was für Röhren sind verbaut ? Was für ein Verstärker ist es und was geht alles über die Sicherung ? Nur die Endstufenröhren ?
Sind die Heizungswicklungen der Röhren noch OK oder ist bei einer die Heizung durch ?

Gruß, Dirk
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Offline Holzdruide

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Hallo

Papa Nils, Deine Biders erinnern irgendwie an die Rocky Horror Picture Show.

Schaut jedenfalls erschreckend aus, weiß zufällig jemand was so ein Sicherungshalter vertragen müsste ?
Jürgen schreibt was von 6,3 Ampere Dauerbelastung - ich hab aber sogar 10 Ampere träge (5x20mm)  ::)

Gruß Franz

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Moin Franz,

geh' doch einfach mal auf die Reich*lt homepage, der hat da ja eine ziemlich große Auswahl an Sicherungshaltern und die dazugehörigen Datenblätter  ;)

EDIT:

der PL OGN-25 z.B. ist vom Hersteller bis 10A max. zugelassen, die von mir (PL121 000) und Nils (PL112 000)verwendeten Dinger hingegen nur bis 6,3A  :P

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 23.04.2013 10:53 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline SvR

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Salü,
6,3 Ampere Dauerbelastung - ich hab aber sogar 10 Ampere träge (5x20mm)  ::)
Bei ---- wird für einen Halter wie auf Nils Bild (PL 112000) 6,3A als Belastungsgrenze angegeben. Es gibt die solche Halter allerdings auch für 10A. Solange die Sicherung richtig Kontakt hat, dürfte das auch kein Problem sein ;)
mfg sven

Edit: Jacob war schneller :)
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline Nils H.

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Hallo Nils,

was für Röhren sind verbaut ? Was für ein Verstärker ist es und was geht alles über die Sicherung ? Nur die Endstufenröhren ?
Sind die Heizungswicklungen der Röhren noch OK oder ist bei einer die Heizung durch ?

Gruß, Dirk

Hallo Dirk,

der Amp ist mein (hier dokumentierter) blonder Dreikanaler mit zwei TT 5881 und sieben (unterschiedlichen) ECC83, die Sicherung war direkt hinter der Heizungswicklung des 185VA-RK, es gingen also alle Heizungen über die Sicherung (3,9 A). Ich meine, es war eine T6,3A eingesetzt.

Nach auslöten des Sicherungshalters habe ich stabile 6,55 V über der hintersten Vorstufenröhre gemessen, ich gehe daher mal davon aus, das da keine Heizungswicklung einen (Teil-)Schluss o.ä. hat.

Gruß, Nils

Edit: Eine mögliche Variante wäre natürlich, die Vor- und Endstufenröhren getrennt abzusichern. Fehlt mir konkret in dem Amp aber der Platz.
« Letzte Änderung: 23.04.2013 10:56 von Nils H. »

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hallo Sven,

ich sichere Heizkreise seit meinem "Twin- Reverb Erlebnis" nicht mehr ab (Theorie & Praxis halt  :-\ ).
Und wenns denn mal unbedingt sein "muss", dann nehme ich eben diese schweineteuren (!) Überstrom- Sicherungsautomaten, wie sie Conr*d im Programm hat (hab' ich vor 13 Jahren mal bei einem 100er Marshall gemacht, gab bisher noch keine Probleme damit).

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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