Moinmoin zusammen,
@Ingo: Ich bin nicht "der Diefenbach", gehe aber stark davon aus, dass die Entwickler der EZ80 sich etwas dabei gedacht haben. Diese Röhre ist meines Wissens u.a. als Gleichrichter für Klasse-A-Verstärker mit EL84 mit einer oder zwei ECC83 davor konstruiert worden. Ein wenig "dazuzugeben" schadet aber natürlich nie.
@Jörg: Ich gehe davon aus, dass bei Wahl der maximalen Ladekondensatorkapazität für den Gleichrichter laut Datenblatt noch alles in Ordnung ist. Ich habe aber eigene überschlägige Berechnungen folgendermaßen gemacht:
- Kondensator mit 50µF angenommen, Last mit 100mA bei 300Volt
- Zeitpunkt gesucht, an dem die e-Funktion den Sinus schneidet
- Angenommen, dass der doppelte Zeitbereich um das Maximum des Sinus der "Zeitschlitz" ist (tatsächlich holt der Sinus die e-funktion ja auch schon vor seinem Maximum ein)
- Den mittleren Strom in diesem Zeitschlitz als konstant angenommen
Theoretisch habe ich da den richtigen Ansatz, praktisch kann das nur eine grobe Näherung sein, ergibt jedenfalls Faktoren knapp 20 für das Verhältnis Stromspitze zu mittlerem Strom. Auf gut Deutsch: Ich weiß es halt auch nicht
In meiner Praxis hat jedenfalls noch kein von mir entworfenes Netzteil mit
- bei Röhrengleichrichtern der maximal angegebenen Ladekapazität
- bei Silizum-Brücken für Röhrenschaltung der maximalen Ladekapazität eines vergleichbaren Röhrengleichrichters
- bei Silizium-Brücken für Halbleiterschaltung der alten Faustformel "Maximalwert aus 100µ und 1µF pro mA"
bei Auslegung der Trafos für die Nominalwerte irgendeinen Ärger gemacht. Ich muss aber dazu sagen, dass ich bei AB-Verstärkern - egal ob Röhre oder Transe - mit einem Wirkungsgrad von maximal 60% für die Endstufe rechne, um auf der sicheren Seite zu bleiben.
HTH
Martin