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Niedervolt-Experimente

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bea:
Wie ich ja bereits in meiner Wiedervorstellung erwähnt hatte, bastele ich gerade oder besser immer mal wieder mit LoV-Schaltungen herum.

Momentan geht es mir vor allem um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge, vor allem um Fragen wie Biasing, erzielbare Verstärkung, Eingangs- und Ausgangswiderstände und die Kopplung mehrerer Stufen.

Fürs erste bleibe ich bei 12.6 V Anodenspannung. Allerdings sehe ich keinen Grund dafür, warum man eine Röhre unbedingt mit geringeren Spannungen betreiben sollte als einen OpAmp. Aus 24-30 V kann man mit 7812 oder schlichten Vorwiderständen recht gut die Heizspannung erzeugen. In eventuellen realen LoV-Projekten werde ich daher klar auf höhere Spannungen abzielen. Das ergibt sich vor allem auch aus meinen bisherigen Eindrücken im Umgang mit derartigen Schaltungen. Soviel zum Hintergrund.

In diesem Thread würde ich gerne möglichst konkret über das Verhalten von Röhren bei diesen Betriebsbedingungen diskutieren.

Meine ersten Experimente habe ich mit dem Gherkin Juicer und dem Banana Booster gemacht. Leider war es in beiden Schaltungen nicht möglich, Anodenspannungen unter 10-11 V zu erzielen. Getestet wurde mit zwei ECC 82 von JJ. Unbefriedigend.

Daher messe ich gerade an dem Konzept herum, das Merlin Blencowe in seinem Paper über Niedervolttechnik erzielt. Dazu demnächst mehr Details. Auch hier liefern die beiden ECC82 deutlich weniger Anodenstrom als die in dem Bericht verwendeten Exemplare. Trotzdem ist es möglich, mit einer Triode eine Verstärkung von etwa 6fach zu erzielen. Leider nur mit einem geringen Eingangswiderstand der Schaltung - abgeschätzt habe ich 15 kOhm. Den Ausgangswiderstand muss ich noch bestimmen. So viel fürs erste

SvR:
Salü,

--- Zitat von: bea am 22.06.2013 12:44 ---Fürs erste bleibe ich bei 12.6 V Anodenspannung. Allerdings sehe ich keinen Grund dafür, warum man eine Röhre unbedingt mit geringeren Spannungen betreiben sollte als einen OpAmp. Aus 24-30 V kann man mit 7812 oder schlichten Vorwiderständen recht gut die Heizspannung erzeugen.

--- Ende Zitat ---
Warum nicht den umgekehrten Weg gehen und aus der Heizspannung mittels Step-Up-Regler die Anodenspannung erzeugen?
mfg sven

sev:
Halloele.
Beim Vanilla-Overdrive weist Dirk zb in der Doku drauf hin dass die JJs schlecht bis gar nicht funktionieren. Ich hab vor einiger Zeit einen booster mit ECC82 bei 24v Ub mal testweise gewechselt, mit der TT ECC82 liefs problemfrei, mit ner JJ war bis auf ein minimales Restsignal nichts uebrig. Vllt liegt bei dir der selbe Effekt vor.

Gruesse aus Niederbayern

Sev

bea:
Das ist gut möglich. Ich werde natürlich auch mal mit anderen Röhren experimentieren.

Gerade vorhin habe ich im Netz übrigens gelesen, dass sogar die JJ ECC 83, die ja als vollkommen LoV-untauglich gelten, bei schwach positivem Gitter ganz ordentlich tun. Die ECC82 übrigens auch. Nachteil derartiger Ansätze ist wohl vor allem der geringe Eingangswiderstand.

@Sven - ich habe da keine konkreten Präferenzen. Schon gar nicht, was in den Bass reinkommen soll, mit dessen Bau ich ja noch nicht mal angefangen habe (das Holz akklimatisiert sich allerdings schon...).
Außer halt der, dass ich beim Betrieb des vorhandenen Gleichrichters mit 7812 an einem Steckernetzteil, das Wechselstrom liefert, ja die Anodenspannung vor dem Spannungsregler ja ohnehin abgreifbar ist. Zumindest in der Experimentierphase bin ich da vor allem "faul".

haebbe58:

--- Zitat von: bea am 22.06.2013 15:33 ---
Gerade vorhin habe ich im Netz übrigens gelesen, dass sogar die JJ ECC 83, die ja als vollkommen LoV-untauglich gelten, bei schwach positivem Gitter ganz ordentlich tun. Die ECC82 übrigens auch.

--- Ende Zitat ---

Wirklich ...?    :devil:

naja, es wird ja schließlich wohl auch einen Grund geben, warum in fast allen aktuellen  LoV Schaltungen (übrigens auch in denen von TT) eine 12AU7 (=ECC82) ihr Dasein fristet.

Gruß
Häbbe

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