Hallo,
ich habe gestern in meinem Laney Cub12R-Combo nach einem halben Jahr und ca. 350 h bisheriger Nutzungsdauer die Endröhren gewechselt – es waren werksseitig zwei Ruby EL84 verbaut (V4, V5). Die Röhren funktionierten zwar noch, aber die V5 war mikrofonisch geworden (die V4 nicht). Ich habe sie nun gegen zwei JJ EL84 (TT) getauscht und den Biasstrom auf 27mA eingestellt (die Anodenspannung liegt bei 265V bis 280V) – der Sound gefällt mir jetzt auch besser.
Ich frage mich allerdings, warum die ersten Endröhren (oder eine davon) schon nach so kurzer Zeit nachlassen. Die Anodenspannung liegt, wie gesagt, zwischen 265V und 280V, der Biasstrom der alten Röhren war auf 18mA eingestellt (also eigentlich eher zu wenig). Der zu geringe Biasstrom müsste doch aber lebensverlängernd wirken (jetzt ist mir allerdings klar, warum ich teilweise den Eindruck hatte, dass dem Amp. etwas der „Druck“ fehlte).
Die Anodenspannung ist auch bei keiner der Messungen im Abstand von mehreren Stunden zu hoch gewesen.
Was machte der EL84-Röhre also Stress ?
Das Einzige, was mir noch dazu einfällt, ist dass der Amp. konstruktionsbedingt manchmal bei hohen Lautstärken und bestimmten Powerchords resoniert und diese Schwingungen sich dann wohl auch auf das Innenleben übertragen. Ich habe drei weitere baugleiche Laney-Combo´s getestet. Bei allen ist es mehr oder weniger das Gleiche. Der Laney klingt für seinen Preis sehr gut, aber was Nebengeräusche angeht, könnte er besser sein. Im Grunde ist er für den eingebauten 12-Zöller etwas zu eng gebaut – also ein Konstruktionsfehler. Um das Problem zu lösen spiele ich den Amp. mittlerweile an einer externen 1x12er Box, wenn es laut sein soll – keine Nebengeräusche außer aus dem Zimmer.
Aber zurück zur Frage: Können bauartbedingte Probleme mit Resonanzen einer EL84 einen solchen Stress machen, dass sie so früh nachlässt/mikrofonisch wird ?
Wenn ja, was kann man sonst noch machen, außer eine externe Box antreiben wenn man laut spielt (ist manchmal etwas umständlich) ?
Für Hinweise und Anregungen wäre ich dankbar.
Gruß
Frank