Moinmoin David,
Tipps hast du genug bekommen, ich würde überhaupt einen Amp nehmen, der mir gefällt, den nachbauen und dann testen/ändern. Der Grund ist folgender:
Das Design eines HiFi-Amps from scratch ist relativ einfach, hier geht es ums möglichst "ideale" Funktionieren.
Das Design eines Gitarrenamps hat eine Menge mit Arbeitsbereichen zu tun, von denen man im HiFi-Bereich gar nichts wissen will. Hier geht es vor allem darum, wie sich der Amp in Betriebszuständen verhält, die eben nicht mehr analytisch
* zu fassen sind. Dazu kommt dann noch der persönliche Geschmack. Ich bin sicher, dass die meisten Gitarrenamps durch Probieren entstanden sind. Ausnahme sind die wirklich "vintage" Fender Amps, die kommen alle aus den Applikationshandbüchern von RCA (weshalb sie auch alle gut clean klingen und von Country-Musikern geliebt wurden). Aber schon Jim Marshall hat damit durch Probieren weitergemacht, die Zerre wurde mit der british invasion nach Amerika zurückexportiert. Bevor mich wer dafür haut, vergleicht die Schaltungen...
Mindestens deine Frage
Zitat : "...provide low-impedance outputs to drive relatively heavy loads" . Wie groß ist denn bitte relativ groß ?
läßt sich jedoch rein technisch beantworten, wenn sie sich auf den Kathodenfolger vor einer Klangregelung bezieht. Für eine Kuhschwanz (Baxandall) Klangregelung findest du die Antwort hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17674.msg177481.html#msg177481Aber auch der klassiche Fender- und Marshall-Tonestack hat gerne eine niedrige Ausgangsimpedanz der davorliegenden Stufe, nur so bekommt er sein typisches "Mittenloch". So wie theoretisch ausgelegt funktionieren beide Schaltungstypen sogar nur bei idealen Verhältnissen, also Ausgangsimpedanz der davor liegenden Stufe = Null und Eingangsimpedanz der nachfolgenden Stufe = Unendlich. In der wirklichen Welt ist das weder möglich noch notwendig, aber tatsächlich klingen und funktionieren beide Tonestacks dann am besten, wenn man dem Ideal möglichst nahe kommt.
HTH
Martin
* "analytisch" ist hier im rein mathematischen Sinne gemeint. Sowohl mit Ohren als auch mit Messinstrumenten ist das Ergebnis natürlich analysierbar.