Hallo Zusammen,
Ist schon recht lange her, dass ich dieser Thread angefangen habe. Nun bin ich weiter gekommen und wollte ein Zwischenbericht schreiben. Mein Prototypbau wurde 2x komplett umgebaut und nun stehe ich vor der „Freigabe“ zum fertigen Ampbau
Es ist nun mehr als einem Jahr, dass ich mich mit der Röhrenthematik sehr intensiv beschäftige. Viele Bücher wurde gelesen, das Forum wurde durchgeforstet und täglich gefolgt. Hier nochmal ein großes Lob an Alle! Das TT-Forum ist echt einzigartig dafür. Ich habe durch die zahlreichen Threads richtig vielgelernt! Praxis war dann die nächste Stufe.
Es handelt sich für mich um das erste richtige Ampbauprojekt. Deshalb wollte ich erst mit kleinen Spannungen von max. 30V anfangen. Am Ende der Geschichte soll ein kleiner Amp entstehen, der nur zu Hause bespielt werden soll. Hier sind also keine volle Watts benötigt. Milliwatts sind völlig ausreichend. Nichtsdestotrotz sollte es möglich sein einen röhrigen Sound durch eine 2x12-er (habe nichts anderes...) zu bekommen und bis zu 80-er Metal zu spielen.
Nun zum Prototypbau:
Erste Phase war ein Amp mit 2 Stufen von einer 12AU7 und eine 12K5 als Endstufe. Die 12EL6 wird ich bestimmt später probiert. Alles wurde in SPICE simuliert und dann aufgebaut. Es lief (nach dem zweiten Aufbau) ohne Probleme. Da habe ich bereits eines gelernt: Finger weg von den billigen Breadboards!! Fehlkontakte ohne Ende, die mich zum Wahnsinn getrieben haben... Plan ist im Anhang als „V1A“ gekennzeichnet. Sound ist nicht perfekt aber bis zum Crunch mit einer SG geht die Schaltung.
Zweite Phase sollte mehr Gain bekommen und der Aufbau sollte nicht mehr auf Breadboard gemacht werden. Gesagt getan! Ein Bild kommt dazu noch. Die Schaltung folgt die weltbekannte Marshall-Topologie. An der Schaltung habe ich gut 5-6 Wochen herumprobiert. Letztendlich bin ich für die zwei ersten Stufen seit kurzem auf den Sophtamp Werten gekommen (durch Ohren und Oszi). Einige Tone Stacks wurden durchprobiert aber der, der gerade verwendet wird, fand ich für mein Geschmack am Besten (Mid-scoop mit Frequenzverschiebung). Als PSU wurde ein 20V Laptop PSU ausprobiert aber es brummte zu viel. 2 Trafos sind nun drin (1x 12V für Heizung und 1x 24V für die Schaltung selbst).
Zwischenstand „V3F“ war OK aber es gab immer unangenehme Spitzen in der Verzerrung. Das kam (was ich zumindest gefunden habe) 1) von dem Zusammenspiel von der 3. Stufe mit dem Kathodenfolger (die Stufe schien nach dem KF zu verzerren) – 2) von den Coupling caps – 3) die Endstufe war zu heiß eingestellt. Die 3. Stufe und die Endstufe wurden kälter eingestellt und die Coupling Caps wurden geändert. In meinem Beispiel haben mir die Mallory 150 am Besten gefallen. Die Xicon sowie die Orange drops fand ich nicht so toll. Da ich auch mehr Gain haben wollte, ist ein Booster mit einem TL071 dazu gekommen. Um cleane Sounds laut genug zu erhalten, wird nur die erste Stufe mit einem „Bright Switch“ verwendet. Als Übungsamp ist es für mich völlig ausreichend.
So kommt man dann zum Stand
„V3I-AKTUELL“,der auch der derzeitige Stand ist. Mittlerweile ist der Amp, der einfach gestaltet war, zum Gaswerk geworden. Aber dadurch habe ich unendlich viel gelernt und ich freue mich bereits auf dem fertigen Ampbau.
Nun wollte ich euch mal fragen, was ihr von der Schaltung „V3I-AKTUELL“ hält und, ob ihr blöde Fehler sieht, die ich als Laie übersehe. Alle Spannungen wurden bemessen und eingetragen. Als Nächstes kommt dann ein Layout.
Ich danke euch im Voraus!!
Gruß,
Laurent
PS: Die Schaltung folgt eine „traditionnelle“ Methode. Die Merlin LoV-Schaltung habe ich nicht probiert aber ich erhoffe mich dabei kein weltbewegendes Ergebnis für Gitarrenverwendung. Probiert wird es aber noch, da ich die TL071 Eingangstufe als Impedanzpuffer nutzen kann.