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OT Fragen

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Offline kugelblitz

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Re: OT Fragen
« Antwort #15 am: 27.09.2013 12:28 »
Hallo an Alle,

ich würde es eher so sehen. Wenn man denn nicht nachbauen will, würde ich einfach einen Trafo wählen der für die geplante Endstufe (Röhren, Spannungen und Leistung) einigermaßen vernuenftige Loadlines liefert und dann die Schaltung tweaken. Vielleicht noch den geplanten Einsatz, soll Zerren oder nicht, mit einbeziehen... und vorallem den Preis, und nicht alle Gerüchte über die Vorzuege von Quecksilber... glauben, IMO viel zu überteuert.

Es gibt ja zuviele Varianten, Fixed/Cathode Bias oder eine Mischung, G2 Spannung bzw Widerlinge, Eingangsbeschaltung, so vorhanden PI, gegenkoppeln (wie stark, welche Frequenzen...) da alleine sollte schon so viel zu holen sein. IMO wird Dir vermutlich ab dann auch kein Trafohersteller mehr einen Sound versprechen koennen. Wenns klingt ist gut wenn nicht weiter tweaken...

Gruß,
Sepp

EDIT: Typo
« Letzte Änderung: 27.09.2013 12:40 von kugelblitz »

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Offline Martin M

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Re: OT Fragen
« Antwort #16 am: 30.09.2013 13:15 »
Moinmoin zusamen,

Jürgen schrieb:
Zitat
Ich denke keiner - außer Ingo - hat bisher aus Fachinteresse einen AÜ abgewickelt.

Doch, ich ;) und zwar teils aus reiner Neugierde und teils weil ich damals als HiWi in einem Uni-Institut an eine Trafowickelmschine (und einen mit dieser Maschine erfahrenen Techniker!) kam.

Es gibt eine Menge Literatur und auch im Internet gute Informationen zum Wickeln von Trafos, sowohl für Netzteile als auch Ausgangsübertrager. Persönlich bevorzuge ich Lehrbücher aus der "Röhrenhochzet".

Um es kurz zu machen: Von den 5 oder 6 von mir "geschlachteten" AÜs war nicht die Hälfte so gewickelt (genauer: geschachtelt) wie das laut Lehrbuch hätte sein sollen. Alle diese AÜs kamen nicht aus Gitarrenverstärkern, sondern aus Radios (Eintakt, der in Deutschland Klassiker mit EL84) und ELA-Verstärkern (2 x EL34-Klasse), die durchaus nicht schlecht waren.

Ich selber bin der Überzeugung, dass ein AÜ so viel oder so wenig am Sound tut wie ein Pickup. Ebenso bin ich überzeugt, dass - technisch vernünftige Auslegung vorausgesetzt - es in beiden Fällen nur um Nuancen geht. (Wobei beim Pickup natürlich größerer Spielraum herrscht, Ein- und Mehrspuler z.B. haben beim AÜ kein Analogon, das mit den Nuancen bezieht sich bei Pickups also auf vergleichbaren Aufbau und vergleichbare Impedanzen)

Es ist und bleibt Geschmacksache, besonders wenn man - was prinzipiell geht - die technisch vernünftige Auslegung verlässt und z.B. eisenmäßig "falsch" dimensioniert.

Ich selber habe nicht genug Geld, um alle Möglichketen auszuprobieren und gehe daher von Design-Bauteil-Kombinationen aus, die mir schon prinzipiell gefallen. An denen "spiele" ich dann.

Einem Vergleich zwischen verschiedenen AÜs an der selben Schaltung würde ich übrigens niemals ohne Messschriebe glauben. Dass alle AÜs im Test das passende Übersetzungsverhältinis haben müssen und in der Testschaltung jede Über-Alles-Gegenkopplung aus der Sekundärseite abgeklemmt ist, setzt ich ohnehin für einen Ernst gemeinten Vergleichstest voraus:

Martin

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Offline Vix Noelopan

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Re: OT Fragen
« Antwort #17 am: 30.09.2013 18:16 »
Ich denke keiner - außer Ingo - hat bisher aus Fachinteresse einen AÜ abgewickelt.

Ich auch! Der erste neugierdehalber analysierte AÜ war der eines Herkules von RIM, den ich vor 35 Jahren zerlegte und wieder wickelte - ohne Maschine, lediglich von Hand mit einer Kurbel und daran angeschlossenem Zählwerk. Dieser Trafo war verschachtelt, wenn auch nicht allzu heftig (3 Primär-, 2 Sekundärwicklungspakete). Die hieraus gewonnenen Informationen habe ich Joachim Gittel zur Verfügung gestellt, sie sind in der Röhrenbude abrufbar.

Dass insbesondere AÜs für Jubelelektronik, wie Martin beobachtete, reichlich simpel gestrickt sind, hat mit der Kostensituation zu tun. An Röhrenradios wurden damals keine HiFi-Anforderungen gestellt, sie hatten nur irgendwie beeindruckend zu klingen und in der Produktion möglichst wenig zu kosten. Einen wesentlichen Anteil hieran hatte das meist recht imposante Gegenkopplungs-Netzwerk, das nicht zuletzt die Fehler des AÜs einigermaßen ausbügelte.

Beste Grüße!

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Offline Martin M

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Re: OT Fragen
« Antwort #18 am: 1.10.2013 09:57 »
Moinmoin zusammen,

Vix schrieb
Zitat
An Röhrenradios wurden damals keine HiFi-Anforderungen gestellt, sie hatten nur irgendwie beeindruckend zu klingen und in der Produktion möglichst wenig zu kosten.

Also ganz exaktemang genauso wie bei Leo Fenders legendären Amps, allen Marshalls und sämtlichen anderen Gitarrenamps auch. Duckundwech braucht es da nicht, ganz ruhig stehen bleibt:

Martin

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Offline Athlord

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Re: OT Fragen
« Antwort #19 am: 1.10.2013 10:51 »
Moinmoin zusammen,

Vix schrieb
Also ganz exaktemang genauso wie bei Leo Fenders legendären Amps, allen Marshalls und sämtlichen anderen Gitarrenamps auch. Duckundwech braucht es da nicht, ganz ruhig stehen bleibt:

Martin

Naja,
es gilt letzendlich für alles was in größeren Stückzahlen gefertigt wird....
Warum?
Weil man einen Gewinn erwirtschaften will.....
Und der fällt umso höher aus, um das der Einkauf niedriger ist.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline kugelblitz

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Re: OT Fragen
« Antwort #20 am: 1.10.2013 12:17 »
Hallo an Alle,

Ich kenne nur den JCA20H, also das erste Model und das war ziemlich OK. Einzig die Trafoanordnung, beide mit stehender Achse ist nicht optimal. Im Vergleich zu anderen Amps in der Leistungsklasse scheinen die Trafos aber gut bemessen und keineswegs so unterdimensioniert wie zB in Boogies DC Serie. Die Trafos in meinem 6V6 Wreck sind die des JCA20H und ich bin bis auf die Achsenausrichtung zufrieden.

Den 22H kenne ich nicht, aber ich würde vermuten nur um alles unterzubringen haben sie Abstriche beim Layout machen müssen. Das ist aber nur eine Vermutung.

BTW als Basis für kleine Modifikationen sind sie meiner Meinung nach schon tauglich, um aber eine komplett andere Schaltung einzubauen, wirds ein wenig zur Baustelle. Das Original hat PCB Fassungen und die Bohrungen für die Röhren im Chassis sind einerseits zu groß für 9pin Sockets und andererseits zu klein (soweit ich mich erinnern kann) für 8pin Fassungen. Zusätzlich hat der Amp ein recht dickes Stahlgehäuse...  und ich mag die Kunststoffschalter nicht ;)

@Wirschaftliche Interessen: Bis auf vielleicht ein paar Ausnahmen kochen hier IMO alle nur mit Wasser, im besten Fall, durch Marketing gewürzt. Aber wenns klingt.

Gruß,
Sepp

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Offline Ingo_G

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Re: OT Fragen
« Antwort #21 am: 1.10.2013 13:46 »
Naja,
es gilt letzendlich für alles was in größeren Stückzahlen gefertigt wird....
Warum?
Weil man einen Gewinn erwirtschaften will.....
Und der fällt umso höher aus, um das der Einkauf niedriger ist.
Gruss
Jürgen

Hallo Jürgen

Beim Einkauf der Materialien für Trafos kannst Du relativ wenig bewegen. Diese Preise für Stahl, indem Fall Blech, sind weltweit einheitlich genauso wie das Kupfer. Der Preis des Kupfers im Draht ist der Löwenanteil. Was den Trafo so teuer macht, sind die Lohn/Stück Kosten und genau dieses Verhältnis ist maßgeblich für Qualität.

Gruß
Ingo

P.S.: Sollte vielleicht Interesse bestehen, so kann ich das ganze ja mal anhand einiger Bilder von so machen Trafos aufdröseln, aber ob jeder an der Wahrheit interessiert ist..... ;)
« Letzte Änderung: 1.10.2013 13:49 von Ingo_G »

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Offline Athlord

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Re: OT Fragen
« Antwort #22 am: 1.10.2013 14:22 »
Hallo Ingo,
es wäre höchst Interessant mal einige Bilder zu sehen.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Vix Noelopan

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Re: OT Fragen
« Antwort #23 am: 1.10.2013 22:04 »
Also ganz exaktemang genauso wie bei Leo Fenders legendären Amps, allen Marshalls und sämtlichen anderen Gitarrenamps auch.

Nun ja, es gab Ausnahmen: Die Partridge-AÜs aus den ebenfalls legendären HIWATT-Amps erfüllten Spezifikationen, die sie durchaus auch studiotauglich gemacht hätten.

Beste Grüße!

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Offline Martin M

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Re: OT Fragen
« Antwort #24 am: 2.10.2013 12:56 »
Moinmoin zusammen,

das passt! Hiwatt Amps sind von der Technik, der Mechanik und daher folgerichtig auch der Zuverlässigkeit ganz sicher mit das Beste, was auf dem Markt ist und war.
Sie sind m.E. absolut unterschätzt, was jedoch den Vorteil hat, dass man auch noch Aussehen und Sound gefallen eine Chance hat, günstiger dranzukommen als an die üblichen "Vintage-Verdächtigen".

Martin

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Offline haebbe58

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Re: OT Fragen
« Antwort #25 am: 2.10.2013 12:58 »
Hi,

studiotauglich?

Erklär das doch bitte mal genauer ... gibt es dafür geeignete Parameter, die die Studiotauglichkeit eines OT belegen?

Oder ein Pflichtenheft für OT, dass Parameter festlegt, welche dann sozusagen per Prüfsiegel die Studiotauglichkeit belegen?

Oder: was unterscheidet z.B. einen HiFi-tauglichen OT von einem studiotauglichen OT?

Gruß
Häbbe


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Offline Martin M

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Re: OT Fragen
« Antwort #26 am: 2.10.2013 13:30 »
Moinmoin Häbbe,

ohne Vix vorgreifen zu wollen würde ich studiotauglich als geeignet zum Abmischen interpretieren. Bei einzelnen Instrumenten bleibt natürlich auch im Studio erlaubt, was immer beliebt. Wer eine ganze Band abmischt, will aber keine "Übertragerzerre"  ;)

Martin

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Offline haebbe58

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Re: OT Fragen
« Antwort #27 am: 2.10.2013 13:33 »
Hi Martin,

okay, dann sprechen wir aber von einer Endstufe für das Studio Monitoring. Und wer bitte setzt denn dafür heutzutage noch Röhrenendstufen ein?

Gruß
Häbbe

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Offline Martin M

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Re: OT Fragen
« Antwort #28 am: 2.10.2013 14:06 »
Moinmoin Häbbe,

vollkommen richtig (was wirft das für ein Licht auf die Röhren-HiFi-Puristen? DuckundWech).
Aber es wird dennoch möglich sein, einen Röhrenamp - dann mit in diesem Sinne entsprechend "gutem" AÜ - zu bauen, der mehr kann als das menschliche Ohr hört.

Martin

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Offline Athlord

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Re: OT Fragen
« Antwort #29 am: 2.10.2013 14:07 »
Moinmoin Häbbe,

vollkommen richtig (was wirft das für ein Licht auf die Röhren-HiFi-Puristen? DuckundWech).
Aber es wird dennoch möglich sein, einen Röhrenamp - dann mit in diesem Sinne entsprechend "gutem" AÜ - zu bauen, der mehr kann als das menschliche Ohr hört.

Martin

Das hat aber jetzt nix mehr mit dem Thema zu tun.
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!