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Power Soak für die kleinen Großen

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Offline raphrav

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Power Soak für die kleinen Großen
« am: 18.10.2013 09:42 »
Hallo zusammen!

Nach längerer Abwesenheit melde ich mich auch mal wieder.

Irgendwie ist das Bauen in letzter Zeit bei mir untergegangen, die Gründe waren vielfältig. Zum einen entwickelte sich das Masterstudium doch ungeahnt arbeitsintensiv (was wohl aber auch mit meiner inzwischen erwachten Motivation zusammenhängt), zum anderen gewann mein anderes großes Hobby, das Mountainbiken immer mehr Bedeutung. Und dann noch die Tatsache, dass ich hier mittlerweile einfach mehrere Amps rumstehen hab, bei denen ich bei jedem Einschalten denke: Boah, ist der Hammer...

Aber egal. Hier bin ich mal wieder. Und ich hab was mitgebracht. :)
Kompliziert ist's nicht, aber effektiv, ich könnte es nicht mehr wegdenken.

Ich hab' ja auch ne Emma. Die klingt klasse, aber trotz der geringen Leistung ist sie im Sweet Spot zu laut für die anderen Hausbewohner und mich. Also musste eine Lösung her. Power Soak.
Klar macht es keinen Sinn, da eine Materialschlacht zu starten und eine Kiste dazuzustellen, die teurer ist, als der Amp selbst. Also testete ich ein paar Dämpfungen aus, fand die richtige (die auch die naheliegendste war) und baute das ganze mit Festbauteilen auf.

Ich kam bei einem Achtel, also ca. -9dB raus. Dann kommen mit einer Emma da knapp 0,5W raus, ideale Lautstärke, und vor allem ist die Höhendämpfung noch nicht allzu ausgeprägt, sodass man es einfach bei einem ohmschen Teiler belassen kann.

Haken an der Sache ist, dass der Teiler nicht nur die Leistung achtelt, sondern auch die Impedanz halbiert: Also kann er nur so ausgelegt werden, dass der Amp 8Ohm haben muss, die Box aber 4Ohm.
Die Widerstände lassen sich auch in ihren Werten verdoppeln, dann kann man damit eine 8Ohm-Box an einem 16Ohm-Amp betreiben. Insofern interessant, als dass der in der Emma verwendete OT auch einen 16Ohm-Ausgang hat, so weit ich weiß (meine hat einen anderen OT...)

Natürlich lässt sich der Teiler auch für größere Amps verwenden, dann müssen aber die Belastbarkeiten der Widerstände angepasst werden: R1 muss mindestens 3/4 der Verstärkerleistung aushalten, R2 immerhin noch mindestens 1/8. Großzügig aufrunden versteht sich von selbst.

Fazit der Kiste: Wenn ich nen Tweed hab, will ich den treten, sonst hätte ich nen Blackface gebaut. ;)
Und in der Wohnung kann ich nicht mal die (ungebremste) Emma richtig treten, damit dann aber wirklich schon! Hat sich richtig gelohnt! :)

Grüße,
Raph

PS: Kleiner Tipp noch, wenn sich ein 6Ohm-Widerstand nicht auftreiben lässt: 10Ohm und 15Ohm parallel sind genau 6Ohm! Und statt 4Ohm tut's es auch ein 3R9...

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diyMen

  • Gast
Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #1 am: 18.10.2013 12:04 »
Hallo allerseits,
die 4Ohm "Ausgangsimbedanz welche Du emulieren versuchst, sind nicht reel sondern nur ein faktischer Abschlusswert, denn der Innenwiderstand des reinen Versärkerausgangs ist deutlich niederohmiger. Stell Dir doch mal vor wo die erzeugte Leistung bliebe wenn Ri = Ra wäre?!

In meiner Jugend habe ich mir für Verstärkerexperimente auch mal ein Powersoak gebaut. Allerdings aus zwei 10 Ohm 50Watt Drahtpotentiometern und einem schaltbaren 6,8 Ohm 40W Drahtwiderstand. Das erste Poti wurde seinen 10 Ohm dem Verstärkerausgang parallel geschaltet, während das zweite mit seinem Schleifer, am Schleifer des ersten  Reihe geschaltet war und mit der gemeinsamen Masse beider nun den  neuen Lautsprecherausgang  ergab. Die 6,8 Ohm  waren dem echten Verstärkerausgang (also folglich auch dem ersten 10 Ohm Poti) im Bedarfsfall parallel schaltbar.

Bedienung war denkbar einfach, mit dem ersten Poti die Groblautstärke, mit dem zweiten die Feinlautstärke eingstellt. Das Ding hat mir 25 Jahre gute Dienste geleistet wenn es darum ging mir einen Verstärker bei "voller Leistung" zu Testzwecken leise anzuhören.

Gruß Frank

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Offline raphrav

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Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #2 am: 18.10.2013 12:20 »
Hallo Frank,

danke für deine Hinweise. :)

Dass die "Ohmzahl" auf Speaker und Amp eine komplexe Impedanz und die auf den Widerständen ein reeller Widerstand ist, ist mir durchaus bewusst. Mir ist ebenfalls klar, dass dies gleichzusetzen nur im Kleinsignalersatzschaltbild bei einer (selten getroffenen) bestimmten Bezugsfrequenz ideal oder technisch sauber und korrekt ist. Also habe ich eine über das komplette amptypische Spektrum von, sagen wir, 70Hz bis 6kHz allenfalls grobe Näherung verwendet.

Nichtsdestotrotz funktioniert es aber einfach, so wie es ist. Ich verliere deswegen durchaus ein paar Höhen, weil das Teilerverhältnis für abweichende Impedanzen, wie sie gerade im höheren Frequenzbereich auftreten, nicht mehr "stimmt".
Aber dennoch hält sich dieser Effekt durch die verhältnismäßig kleine Dämpfung in Grenzen, ein Tweed ist ohnehin nicht so brilliant und so klingt es dennoch gut und ich kann ausschließen, dass ich an den beteiligten Geräten (Amp und Box) Schaden anrichte. Dies alles hab ich (ohne Erklärung) aber auch erwähnt.

Experimente mit deutlich höheren Dämpfungen gingen tatsächlich schief. Zum einen war es einfach zu leise (3-4W und dann -18dB drauf, da bleibt einfach nicht mehr viel übrig), zum anderen bekam ich dann tatsächlich die erwähnten Probleme, dicke Wolldecke und total mumpfelige Bässe...

Wer auf eine absolut originalgetreue Reduktion seiner Boxenlautstärke pocht, muss sich tatsächlich etwas einfallen lassen (Bleeding Cap etc.), hat jedoch auch ganz andere Probleme im Weg, denn Sättigungseffekte oder mechanische Einflüsse höherer Speakerauslenkungen fallen beim Einsatz eines Powersoaks ja generell weg.

Deine Lösung (ich glaube, ich habe sie verstanden, eine Zeichnung ist immer gut) ist auch nicht schlecht, aber da sind wir an dem Punkt, dass ich eben nicht für einen Übungsamp, den ich aus der Restekiste aufgebaut habe, großartig weiter etwas investieren möchte. Und so belaufen sich die Investitionen auf zwei Klinkenbuchsen, zwei Lastwiderstände, ein gebrauchtes Gehäuse und ein paar Drahtreste, insgesamt weniger als 5€.

Grüße,
Raph
« Letzte Änderung: 18.10.2013 12:28 von raphrav »

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diyMen

  • Gast
Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #3 am: 18.10.2013 12:50 »
Hallo Raph,
einen Schaltplan liefere ich nach, wenn ich wieder daheim bin.

Zu den von Dir erwähnten Höhenverlusten, wie wäre es am Dämpfungsglied  "vorbei" einen schaltbaren variablen Höhenbypass zu schaffen? Beispielsweise mit einem Stufenschalter der mit wahlweise verschiedenen R/C-Reihenschaltungen für die Höhen die Dämpfung verringert.

Gruß Frank

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haebbe58

  • Gast
Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #4 am: 18.10.2013 13:12 »
Hi Raph,

-9dB Attenuator für 8 Ohm Amp-Ausgang mit 8 Ohm Speaker geht doch auch ganz einfach ... damit ist Dein Haken beseitigt, siehe Anhang

Gruß
Häbbe

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Manfred

  • Gast
Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #5 am: 18.10.2013 14:30 »
Hallo,

hier gibt es einen Online-L-Dämpfungsglied Rechner für den Speakeranschluß:
http://www.sengpielaudio.com/calculator-Lpad.htm

Gruß
Manfred



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Offline raphrav

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Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #6 am: 18.10.2013 15:18 »
Hallo zusammen,

wie gesagt, ich wollte damit weder ein großes Aufheben machen noch die perfekte Lösung finden, sondern eher aufzeigen, wie klasse schon die primitivste Lösung arbeitet.

Vielleicht starte ich noch einen RC-Versuch. Aus dem Speaker-Datenblatt die Frequenz rauslesen, ab der die Impedanz steigt und einfach ein RC-Glied zum Kompensieren nehmen, das eben diese Frequenz als Grenzfrequenz hat... Aber das hat Zeit, ich bin ja wie gesagt echt happy so...

Zur Impedanzveränderung: Ok, da hätte ich draufkommen können oder gar müssen. Da meine Amps aber alle flexibel sind, was Impedanzen angeht, kann ich gut mit der 16->8 Lösung leben. Ist mal einfacher als noch mal alles neu zu löten und vor allem zu beschriften... Trotzdem vielen Dank dafür - ist für kommende Projekte im Hinterkopf! :)

Das L-Pad kocht aber, wie ich es verstanden hab, auch nur mit Wasser bzw. liefert nichts neues, außer dass es versucht, die auch von mir verwendete Topologie so anzunähern, dass die Impedanz zumindest ähnlich bleibt.

Grüße,
Raph

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Offline Dirk

  • Dirk M.
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Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #7 am: 18.10.2013 18:52 »
Das L-Pad kocht aber, wie ich es verstanden hab, auch nur mit Wasser bzw. liefert nichts neues, außer dass es versucht, die auch von mir verwendete Topologie so anzunähern, dass die Impedanz zumindest ähnlich bleibt.

Natürlich, was erwartest Du ? Voodoo gibt es wo anders  ;)

Neben dem reinen L-Pad sollte man sich auch ein Bridge-T-Pad anschauen, welches etwas umfangreicher im Aufbau ist aber dennoch simple und ebenfalls gute Ergebnisse liefert.

Bei reinen L-Pads stimme ich Dir bezüglich Dämpfung voll und ganz zu. Nach meinem Geschmack liegt das Optimum zwischen 9dB und 15dB wobei ich die 12 dB am idealsten finden. Unter 9 dB machen die L-Pads keinen Sinn und über 15 dB wird es deutlich dumpfer.

Gruß, Dirk
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diyMen

  • Gast
Re: Power Soak für die kleinen Großen
« Antwort #8 am: 18.10.2013 23:39 »

Deine Lösung ...... eine Zeichnung ist immer gut

hier ist der Plan, auch wenn Du ihn schon verbal verstanden hast.

Gruß Frank