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Frontbespannung und deren Auswirkung

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Offline DocBlues

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #15 am: 25.11.2013 16:38 »
Hallo Dirk,

danke für die schnelle Klärung und Info.

Zum Blackhawk: Ich habe ja die 50 W Version (niocht den etwas bedeckteren 100W Blackhawk)  und ich finde eher, daß der Speaker in den Höhen um 4 - 7 KHz sehr schön offen ist. Er hat - glücklicherweise - nicht diesen fiesen Presence-Peak wie eine Reihe anderer Speaker, die zwar präsent sind aber oberhalb des Peaks passiert nichts mehr und sie klingen nicht offen und lösen nicht fein auf.

Ich habe also eigentlich kein Höhenproblem mit dem Blackhawk 50W in der TTSudio (vergl. meine Soundclips im Blackhawk-Thred). Da gerade die Höhen im o.a. Bereich aber schnell in Mitleidenschaft gezogen werden, versuche ich diesen kritischen Bereich so gut es geht zu pflegen.
Von daher wäre der Wechsel der Frontbespannung mal einen Test wert. Ich denke, der Aufwand ist sehr überschaubar.

Gruß,
DocBlues

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Offline DocBlues

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #16 am: 9.12.2013 23:13 »
Hallo,

betreffend Frontbespannung habe ich zwischenzeitlich den Praxistest gemacht und zwar hat mir Dirk für meine TTStudio 1x12 eine neue Frontwand gefertigt - mit der TTBlack Check Bespannung. Bislang hatte ich die Black Weave im Einsatz. Der Speaker ist ein WGS Blackhawk 50 W. Die Box betreibe ich mit offener Rückwand.

Da ich ein Freund feiner Auflösung in den Höhen (des Höhenglanzes oberhalb des Präsenzpeaks) bin, war ich doch einigermaßen erstaunt, wieviel die Black Weave Bespannung im für den Höhenglanz kritischen Bereich von 5 bis 8 KHz laut Messergebnissen dämpft. Das wollte ich nun im Hörtest prüfen und da die TTBlack Check Bespannung offener als die Black Weave ist und optisch besser zu meinem Setup paßt als die (klanglich praktisch völlig transparente Fender Bespannung).
Inzwischen ist die Box umgebaut und ich habe den ersten Test bei geringer Lautstärke durchgeführt. Der Klang ist tatsächlich etwas offener, was sowohl dem Clean als auch dem Overdrive-Sound gut tut. Der ist nicht schärfer sondern aber er hat mehr Offenheit und Details. Wenn sich der positive Eindruck in der Band fortsetzt, hat sich der Umbau für mich gelohnt. Wie gesagt: Der Unterschied ist nicht weltbewegend aber für mich deutlich hörbar und er bringt noch ein extra Sahnehäubchen auf den Sound.

FAZIT: Wer auf Höhenglanz und offene Sounds steht, sollte aus meiner Sicht die Fender Bespannung oder die TT Black Check wählen - für Clean und Crunch in jedem Fall und für Overdrive, sofern man nicht im heavy High-Gain Sektor unterwegs ist und das "Zisseln" in den Höhen nicht mag. Für die High-Gain-Heavy Liebhaber, dürfte die etwas stärker dämpfende Black Weave besser sein.
Das ist natürlich nur ein Daumenwert und es gibt sicher noch andere Bespannungen, die zu den genannten Typen jeweils ähnlich sind.
Die Bespannung ändert sicher nicht den Grundsound aber wenn man die Wahl hat und seine Vorlieben kennt, lohnt es sich, auch auf dieses Detail zu achten.

Gruß
DocBlues

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Offline Dirk

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #17 am: 10.12.2013 09:28 »
Für die High-Gain-Heavy Liebhaber, dürfte die etwas stärker dämpfende Black Weave besser sein.

Auf alle Fälle. Insbesondere wenn eine höhenreicher Lautsprecher zum Einsatz kommt.
Ich müsste an andere Stelle schon mal darauf hingewiesen haben, dass z.B. dei Jensen CH-Lautsprecher entweder mit dicker oder mit doppelter Bespannung betrieben werden sollten, wenn man Heavy-Brett darüber fährt.

Natürlich ist der Einfluss der Bespannung nicht riiiiisengross, aber die Summe oder auch das Produkt an "Einzeleinflüssen" bilden den Endklang.

Gruß, Dirk
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Offline Groove1

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #18 am: 10.12.2013 11:02 »
Danke DocBlues für den Test. Ich habe auch ne 112 Studio mit einem WGS Retro 30 drinnen. Bespannung ebenso wie bei dir TT Black Weave.
Spiele ihn mit hinten offenem FlexBack-Streifen.
Eventuell teste ich das auch mal mit ner TT Black Check Bespannung. Kann mir vorstellen, dass es dem Retro 30 gut tun würde.
Kann man denn bei der TT 112 Studio von innen die Frontseite inkl. alter Bespannung abschrauben und somit lösen? Dann neu bespannen und wieder befestigen?

Gruß, Klaus

Edit: Tippfehler gekillt.
« Letzte Änderung: 10.12.2013 11:05 von Groove1 »
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline Dirk

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #19 am: 10.12.2013 12:29 »
Kann man denn bei der TT 112 Studio von innen die Frontseite inkl. alter Bespannung abschrauben und somit lösen? Dann neu bespannen und wieder befestigen?

Ja, so wird es gemacht.
Die Flex-Back müsste aber schon einen deutlichen Einfluss auf die Höhenwidergabe habe. Geschlossen müsste es etwas dunkler sein, offen dann etwas höhenreicher und oben herum offener. Sprich bei offener Flex-Back ist der Unterschied der durch die unterschiedlichen Bespannungen hervorgerufen wird geringer als bei geschlossener Rückwand.

Gruß, Dirk
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Offline Groove1

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #20 am: 10.12.2013 13:33 »
Ja, so wird es gemacht.
Die Flex-Back müsste aber schon einen deutlichen Einfluss auf die Höhenwidergabe habe. Geschlossen müsste es etwas dunkler sein, offen dann etwas höhenreicher und oben herum offener. Sprich bei offener Flex-Back ist der Unterschied der durch die unterschiedlichen Bespannungen hervorgerufen wird geringer als bei geschlossener Rückwand.

Gruß, Dirk


Danke Dirk für dein Feedback. Das kann ich bestätigen, die offene Version bringt ein bisschen mehr Höhen und wirkt luftiger. Habe beide Versionen schon im Ü-Raum getestet. Wir spielen Blues und Rock, üben nicht übermäßig laut, derzeit sagt mir die offene Version mehr zu. Im Januar steht ein Gig an, und dann werden wir mal sehen wie sich das Ganze im Livebetrieb verhält. Am Besten im Sondcheck mal offen und geschlossen testen. Dann sehen wir weiter.


Gruß, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline Martin M

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #21 am: 11.12.2013 17:26 »
Moinmoin zusammen,

als Bassist hat mich natürlich besonders das Bild des Gitters vor dem 12er interessiert  8)

Falls Reflexionen wesentliche Ursache sind und das Messmikro in der Symmetrieachse stand (davon gehe ich aus) muss für einen Peak zwischen direkt abgestrahltem und reflektiertem Schall ein Lauflängenunterschied von Vielfachen einer ganzen Wellenlänge vorliegen, für ein "Loch" von Vielfachen einer ganzen Wellenlänge plus einer halben.
(Hey, das ist das Prinzip des klassischen Lasers: "teildurchlässiger Spiegel" an der abstrahlenden Seite)

Auffällig ist der erste wesentliche Abfall bei 3kHz und der größte bei 15kHz, die zugehörigen Wellenlängen (Wellenlänge = Frequenz x Ausbreitungsgeschwindigkeit) sind gute 10cm (3kHz) bzw. 2cm (15kHz). Wenn man Mehrfachreflexionen erst mal ausschließt, entspricht das Auslöschungen bei Lauflängenunterschieden von 5cm (3kHz) bzw. 1cm (15kHz).

Reflexionen als wesentliche Ursache vorausgesetzt, kommt es - das Gitter mehr oder weniger starr angenommen - in erster Linie auf den Abstand Lautsprecher - Gitter an. Man kann also durch Verändern dieses Abstandes
1.)  herausfinden, ob Reflexionen die wesentliche Ursache sind. Zu höheren Frequenzen stärker werdende "Ausschläge" könnten ein Hinweis dafür sein, da die Schallquelle (Lautsrecherkonus) zu hohen Frequenzen gebündelter abstrahlt, also "punktförmiger" wird. Reicht mir aber nicht.
2.)  Wenn Reflexionen wesentliche Ursache sind, kann man den Frequenzgang durch Vergrößern des Abstandes Lautsprecher - Gitter zu hohen Frequenzen "ziehen" und durch Verkleinern (falls überhaupt möglich) in Richtung tiefere Frequenzen "stauchen".

Tatsächlich ist es sicher komplizierter: Die Schallquelle ist bei keiner Frequenz wirklich punktförmig, das Gitter ist nicht ganz starr (Stoffbespannungen sicher noch weniger), die Reflexion am Lautsprecher selbst auch nicht ideal, ... aber das Prinzip muss bestehen bleiben.

Martin

PS.: Den armen 12er möchte ich bei 20kHz nicht winseln gehört haben ;)

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Offline DocBlues

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Re: Frontbespannung und deren Auswirkung
« Antwort #22 am: 22.12.2013 23:22 »
Hallo,

hier noch der Praxis-Testbericht als Nachtrag. Hatte heute Gelegenheit, die TTStudio mit Blackhawk 50W und geänderter Frontbespannung (TT Black Check statt TT Black Weave)  im Übungsraum mit Band bei Probe und Recordings zu testen. Der o.a. positive Eindruck des ersten Tests bei geringer Lautstärke hat sich bestätigt: Die Details kommen feiner und der Sound ist Clean und im Overdrive (Classic Rock - kein ultra highgain oder Metal) offener, was auch bei den Recordings im Zusammenklang mit den Drums gut kommt.
Wie gesagt: Es ist kein völlig neuer Sound aber für mich das i-Tüpfelchen in die gewünschte Richtung.
FAZIT: Es lohnt sich, sich über die Bespannung auch aus klanglicher Sicht Gedanken zu machen - nicht nur aus optischer.

Gruß,
DocBlues