Hallo,
ich hab heute mal etwas Freizeit genutzt und mal rumgemessen:
Die Messburg:
Messobjekt war mein unverbastelter Blackheart BH-1.
Die Eingangsstufe hat nen Ra von 100k, Rk von 1k5||1µ, Rg 1M und als Gridstopper 33k.
Koppel-C dahinter 22n auf 1M||100pF. Ub betrug 256V, Ua 171V und Uk 1,26V.
Mit kurzgeschlossener Eingangsbuchse habe ich folgendes Rauschen am 1M gemessen:
68k -72,2dB
33k -73,6dB
10k -74,8dB
1k -76,1dB
Also wie man sieht, macht das durchaus nen Unterschied, wie groß der Gridstopper ist.
Dann gehts an den Frequenzgang:
Mit nem Signalgenerator jeweils 1kHz, 5kHz, 10kHz, 20kHz und 100kHz in den Amp eingespeist.
Pegel -6,00dBV (±0,03dBV) am Generator.
Ergebnisse siehe Tabelle.
Wenn man sich die Verstärkung aschaut, liegt die so mit irgendwas um 40 im "Normalbereich" für Gitarren-Röhrenstufen. D.h. die Grenzfrequenzen bedingt durch den Tiefpass mit der Millerkapszität müssten in üblichen Bereichen liegen. So würde ich meinen, dass man Gridstopper unter 10k nichtmehr hören kann.
Also ein Unterschied, ob da 10k oder 1k vor der Röhre sitzt, sollte nicht auszumachen sein.
68k Vs 33k Vs 10k sollte mitunter hörbar sein können.
Dann habe ich mal die Widerstandstypen der 33k-Gridstopper durchgetauscht.
Einmal Kohlepress 0,5W, Kohleschicht 1W(?), Metallschicht 0,6W und Dale CMF55.
Nominal 33k; gemessen:
Kohlepress: 34,6k -74,2dB
Kohleschicht: 32,66k -74,2dB
Metallschicht: 33,17k -74,2dB
Dale CMF55 : 33,17k -74,4dB
Puhh, wenig Unterschied. Möglicherweise ein Messfehler beim Dale?
Deshalb einen Schritt weiter und zusätzlich noch Gitterableitwiderstand und Anodenwiderstand getauscht:
Kohlepress: 105,25k/1072k -73,2dB
Kohleschicht: 98,85k/1020k -73,9dB
Metallschicht: 99,66k/997k -73,8dB
Dale CMF55: 100,02k/9961k -74,2dB
Ob das so Aussagekräftig ist?
Ich hab blöderweise das Vu nichtmehr gemessen.
Müsste man wohl noch 2-3 Sets je Widerstandsgruppe messen um etwas wirklich Aussagekräftiges sagen zu können. Ich sag mal bekannte Tendenzen zeichnen sich ab.
Dann habe ich mal die Röhre getauscht und das Rauschen in der gegebenen Weise gemessen:
Mesa 12AX7A: -62,0dB
China 12AX7: -63,2dB
JJ ECC83S: -60,8dB
Hier zeigt sich ziemlich schön, dass das Widerstandsgewähle nichtig ist, solange man nicht auch die Röhren ausmisst, hier sind bei wahllos gewählten Exemplaren aus der Grabbelkiste bei einer Triode mal knapp 3dB Unterschied drin.
Bin noch nicht groß zum Auswerten gekommen, hab jetzt erstmal nur Werte runtergepinnt.
Mal schauen, was ich über die Weihnachtstage noch schönes tüfteln und messen kann.
Grüße,
Swen