Moinmoin zusammen,
ich empfehle drei Dinge und stelle ein viertes Ding richtig:
1.) Nimm dir eine fertige Schaltung, heutzutage z.B. aus dem Internet, EL84 SE Verstärker gibt es zu Hauf. Diesen hier kann ich als sehr nachbausicher empfehlen. Der ist im Rahmen seiner Leistungsklasse bei entsprechenden Ausgangsübertrager duchaus "HIFI-tauglich", aber auch z.B. an einem 12"er bei mehr als moderater Lautstärke ordentlich "bluesig":
http://www.jogis-roehrenbude.de/Rim/Konzertmeister.htm2.) Die Leistungsklasse der Widerstände - wenn sie nicht angegeben ist - berechnest du so:
P = R x I
2 wenn du den Strom durch den Widerstand kennst
P = U
2 / R wenn du den am Widerstand auftretenden Spannungsabfall kennst.
Beachte dabei bei Wechselwerten den Effektivwert und nimm in jedem Fall bei Erreichen/Überschreiten von 85% der Leistungsklasse die nächstgrößere.
3.) Deine Siebelkos sind für die Verwendung von Gleichrichterröhren definitiv zu groß, das ist kein "machtnix", sondern ein echter Fehler und kann zur Zerstörung der Gleichrichterröhre führen! Du darfst bei Verwendung von Gleichrichterröhren die in deren Datenblatt angegebene maximale Kapazität des Glättungskondensators nicht überschreiten. (Analoges gilt auch bei Halleitergleichrichtern guckst du hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17889.0.html)
4.) Du brauchst keine 5V Wicklung für die Gleichrichterröhre, sondern eine der Heizspannung der Gleichrichterröhre entsprechende Heizversorgung. Verstärker mit nur einer ECC83 und EL84 können mit der dafür vorgesehenen EZ80 betrieben werden. (Die meisten werden es auch, wenn überhaupt eine Röhre zum Gleichrichten eingesetzt wird *) Die EZ80 freut sich über eine eigene Heizwicklung mit 6,3V und mindestens 0,6A, kann aber zur Not auch aus der selben Heizwicklung wie die ECC83 und die EL84 betrieben werden: Alle mir bekannten Schaltungen überschreiten nicht die entsprechenden Isolations-Grenzwerte der EZ80. Wenn du eine Stereo-Schaltung mit dann jeweils zwei ECC83/EL84 versorgen willst, nimm die EZ81 mit dann 1A Heizstrombedarf.
Die unter 3.) genannten maximalen Ladeelkowerte sind übrigens sowohl für EZ80 wie EZ81 50µF!
Am wichtigsten scheint mir übrigens für einen "Anfänger" das Ding mit der 1.) zu sein...
Martin (der wie fast jeder auch so angefangen hat)
* Der Einsatz einer Gleichrichterröhre bringt im Gegensatz zu weit verbreiteten Meinungen bei SE-Verstärkern gar nichts:
AUS SE ist immer Klasse A
UND Klasse A zieht immer den selben Strom
FOLGT Es gibt prinzipiell keinen aussteuerungsabhängigen Einfluss des Netzteiles ("Sag"). Näheres im unter 3.) genannten Link.