Hallo Florian,
lass uns mal sortieren:
Du willst den Netztrafo 115-L benutzen und Du möchtest die Gleichrichterröhre EZ81 einsetzen
Zunächst zum Betrieb des Netztrafos:
Bei der Verwendung der EZ81 verwendest Du die Vollweggleichrichtung mit "Center Tap". Was ist nun der Unterschied zur Brückengleichrichtung aus Sicht des Trafos?
Ich habe dazu eine kleine Tabelle angehängt. Sie zeigt die Auswirkung für die Spannung und die Verluste auf der Sekundärseite des Trafos. Bei der Vollweggleichrichtung wird im Prinzip der doppelte Strom aus jeder Wicklung entnommen, aber nur für die halbe Zeitdauer. Das Ergebnis kurz zusammengefasst: Bei der Vollweggleichrichtung verdoppeln sich die Kupferverluste gegenüber der Brückengleichrichtung und bei einem angenommenen Wicklungswiderstand von 100 Ohm ist die Ausgangsspannung um 10V niedriger.
Die gleichgerichtete Spannung bei der Vollweggleichrichtung mittels Röhre ist deutlich geringer als bei einer Halbleitergleichrichtung. Dazu im Anhang das Datenblatt der EZ81.
Mein persönlicher Vorschlag entspricht dem von Frank:
Schalte die beiden Wicklungen parallel und verwende für die Siebung und Stabilisation die Schaltung, die Du bisher eingeplant hast.
Eine Gleichrichterröhre würde ich heute nur noch für einen Gitarrenverstärker verwenden, wenn ein"SAG" Effekt gewünscht ist
(gewollter deutlicher Einbruch der Versorgungsspannung bei ansteigendem Strombedarf). Dein Verstärker arbeitet mit 2 Endröhren im Single ended Modus, Klasse A Betrieb.
Hier ist der Strombedarf weitestgehend konstant, einen SAG Effekt gibt es hierbei praktisch nicht.
Überleg Dir Deinen Lösungsansatz und entscheide.
Gruß Hans- Georg