Hi,
was jetzt kommt bitte nicht falsch verstehen, ist auch bestimmt nicht böse gemeint und geht auch nicht gegen Ingineurswissen:
Gottseidank wurden Gitarrenverstärker "damals" nicht von Ingenieuren entwickelt, sonst hätten wir heute wahrscheinlich transistorisierte HiFi-Verstärker, und unsere Klampfen würden entsprechend klingen. Möglicherweise hätte die E-Gitarre es nie zu ihrer heutigen Bedeutung gebracht, weil sie bescheiden klingen würde? Ein E-Gitarren-Amp macht halt nicht die akustischen Klänge linear lauter (dazu gibt's die PA), sondern ist im Grunde Teil des Instruments und formt den Klang entscheidend mit.
Es ist nun mal so, dass die besten (was immer das auch im Einzelfall bedeutet) Gitarren-Amps aus ihrer nach Lehrbuch technischen Unzulänglichkeit leben. Wer Röhren in nicht lehrbuchmäßigen Arbeitspunkten mit viel zu hohen Spannungen (gemäß Datenblatt) betreibt, das Ganze dann über lehrbuchmäßig unpassende Lautsprecher (weil nichtlinearer Frequenzgang) wiedergibt, der muß doch dafür nicht ein nach Lehrbuch entworfenes Netzteil einbauen. Wie man bei Zollner und dem bereits verlinkten Projekt "Wild Cat" der TU Berlin nachlesen kann, wäre das sogar kontraproduktiv. Das Einbrechen der Spannung unter Last macht den Gitarrenton ja gerade lebendig.
Ich rede hier wohlgemerkt von E-Gitarren.Amps und nicht von Bass-Amps. Da mögen wieder andere Regeln gelten.
Nur meine bescheidene Meinung
Gruß Axel