Hallo Martin,
oha, cobhc999 war schneller als ich... egal, hier meine Antwort:
ich habe es unlängst verarbeitet, und habe es NICHT angefeuchtet. Ich habe in einem Marshall-Forum gelesen, dass es sich um eine papierähnliche Faser handelt, und daher beim Anfeuchten reißen würde. Ein paar kurze Tests haben das bestätigt (wobei man aber schon ordentlich ziehen musste).
Ich fand die Verarbeitung vom "Zuckerrohr" ziemlich relaxt, das Zeug ist so starr, das kann man richtig anpacken. Habe vor einiger Zeit Fender Oxblood verarbeitet, das verzieht sich m.M. nach leichter und wird auch leichter schlabberig. Was beim Cane schwierig war, war das Anbringen eines Zierstreifens außen rum. Das Zeug ist auch ziemlich dick, und deshalb wurde das Piping bei mir etwas wellig. Kann man sicher noch optimieren.
Zur Verarbeitung: Ich hab an einer Seite die lange Kante entlang einer Masche orientiert und die erstmal sauber festgetackert, dann zur gegenüberliegenden Kante gespannt (Achtung, dass die senkrechten Maschen auch ordentlich orientiert sind), dort dann erst in der Mitte der Kante und dann an den Ecken testtackern. Dann die gesamte Kante mit Tacker vollballern.
Ich hab ein paar Bilder bei Flickr von meinem Amp eingestellt, da siehst Du das Ergebnis:
http://www.flickr.com/photos/100103987@N07/sets/72157639757274375/Dirk wird mir vermutlich erzählen, dass das in den Bereich der altertümlichen Sagen und Mythen gehört, aber ich habe die Frontbespannung an den Seiten der Schallwand und nicht an deren Rückseite festgetackert, weil ich gerne die "Holz-auf-Holz"-Verbindung zwischen Schallwand-Rückseite und dem Befestigungsrahmen im Cabinet erhalten wollte. War auch kein wirkliches Hindernis, wenn man relative schmale, lange Tackernadeln diagonal ansetzt (aber man braucht einen potenten Tacker!!!). Aber ehrlich gesagt, ich glaube, das ist unnötig... an meinem Fender war die originale Frontbespannung jedenfalls um die Platte drumrum gelegt.
Ich habe meine Schallwand mit dunkler Beize aus dem Baumarkt gebeizt (ich glaube Eiche-dunkel, jedenfalls das dunkelste, was ich finden konnte) - vermutlich ginge auch Lack, aber ich fand Beize einfach billiger (Tütchen à 1,50 EUR). Ich hatte auch überlegt, ob ich die Platte vielleicht braun lackieren soll, aber letztlich will ja meistens eine einheitliche dunkle Fläche erstellen, wo der Speaker nicht als großes schwarzes Loch erscheint.
Viel Spaß beim Beziehen,
Christian
EDIT: Was ich vergessen habe, und was man bei cobhc999's Amp glaub ich auch sieht: Ich habe die Frontbespannung zuerst unter die Schallwand gelegt, und entsprechend zugeschnitten (mit Überschuss, damit ich's noch rumklappen kann). Danach habe ich die Ecken derart abgeschnitten, dass die Bespannung in den Ecken nicht mit sich überlappt, das wäre sonst viel zu dick geworden.